Eine Hand hält ein 9-Euro-Ticket (im Bildvordergrund scharf). Unscharf im Bildhintergrund Zugreisende am Bahnsteig.

Geht es nach Verkehrsminister Al-Wazir, kommt Anfang Januar das Folgeangebot für das beliebte 9-Euro-Ticket. Ein attraktiver Preis alleine reiche aber nicht, damit die Menschen vom Auto in Bus und Bahn umsteigen.

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Diskussion über 9-Euro-Ticket

Eine Hand hält ein 9-Euro-Ticket (im Bildvordergrund scharf). Unscharf im Bildhintergrund Zugreisende am Bahnsteig.
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Was folgt auf das 9- Euro-Ticket? Seit Wochen diskutiert die Politik über diese Frage. Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) ist zumindest optimistisch, dass es bald eine Einigung über das Folgeangebot gibt. Grund zur Hoffnung gebe ihm die "gute und konstruktive Atmosphäre" bei der Verkehrsministerkonferenz zum Wochenstart.

"Alle 16 Länder und der Bund sind auf dem Weg, wir wollen ernsthaft verhandeln und rechnen", sagte Al-Wazir am Montagabend in der hessenschau. "Wir wollen, dass es ein Nachfolge-Angebot möglichst zum 1. Januar 2023 gibt, das deutschlandweit gilt", betonte er.

Einigung für Mitte Oktober geplant

Bund und Länder peilen bis Mitte Oktober eine Verständigung über ein Folgeangebot an. Allerdings ist noch offen, wie viel ein Monatsticket kosten wird. Die meisten Vorschläge liegen zwischen 49 und 69 Euro, zudem Varianten für Auszubildene, Senioren und Seniorinnen sowie ökonomisch schwache Menschen.

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"Wir haben uns auf keinen Preis geeignet, wir müssen erst mal mit dem spitzen Bleistift rechnen", so Al-Wazir, der im hr-Sommerinterview ein 31-Euro-Ticket für Bedürftige und ein 69-Euro-Ticket für alle anderen ins Gespräch gebracht hatte. Neben einem günstigen Ticket pocht er aber auch auf ein attraktives Angebot. "Was nützt das schönste Ticket, wenn der Bus nicht mehr kommt."

Hier sieht der Verkehrsminister den Bund in der Pflicht: "Personal- und Energiekosten steigen deutlich, schon der jetzige Betrieb von Bussen und Bahnen ist von Ländern und Kommunen kaum mehr zu finanzieren - die nötige Ausweitung des Angebots erst recht nicht", argumentierte Al-Wazir. Zu den Bedingungen gehöre auch dazu, dass die Länder genügend Geld haben, "damit wir dafür sorgen können, dass Busse und Bahnen fahren.

ÖPNV-Branche fordert mehr Geld

Das 9-Euro-Ticket war laut der Verkehrsverbünde auch in Hessen ein voller Erfolg. Im Gültigkeitszeitraum Juni bis August waren hierzulande täglich etwa 2,7 Millionen Fahrgäste unterwegs. Damit die Menschen dauerhaft mit Bus und Bahn fahren, brauche es nicht nur niedrige Fahrpreise, sondern vor allem gute und verlässliche Verbindungen, gibt auch Steffen Müller, der Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV), zu bedenken.

Hinzu kommt: Die Verkehrsunternehmen sind wegen gestiegener Energiepreise, Betriebs- und Personalkosten unter Druck. Neben den Ländern fordert deshalb auch die ÖPNV-Branche mehr Geld vom Bund.

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