RMV beklagt Unzuverlässigkeit "Nicht akzeptabel": Notfahrplan im Taunusnetz wegen fehlender Wasserstoffzüge

Ein neuer Rückschlag für die Taunusbahn: Der Hersteller der eingesetzten Wasserstoffzüge beklagt Materialengpässe, wodurch er nicht genügend Züge bereitstellen könne. Ein Notfahrplan gilt ab Mittwoch.

Wasserstoffzug in Bahnhof neben konventioneller S-Bahn
Ein Wasserstoffzug im Bahnhof Bad Homburg. Bild © picture-alliance/dpa

Seit die ersten Wasserstoffzüge im Taunusnetz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) rollen, gibt es immer wieder Pannen und Probleme - und nun das nächste: Laut dem Unternehmen Start, das die Züge im RMV-Taunusnetz betreibt, soll ab Mittwoch ein Notfahrplan gelten, da nicht genügend Züge für den Regelbetrieb zur Verfügung stünden.

RMV: "Mehr als enttäuschend"

Gründe für die fehlenden Wasserstoffzüge sind laut dem Schienenfahrzeughersteller Alstom Materialengpässe bei Ersatzteilen und die eingeschränkte Funktionalität einzelner Brennstoffzellen.

Knut Ringat, Geschäftsführer des RMV, kritisierte: "Entgegen anderslautender Zusagen hat es Alstom bis heute nicht geschafft, die Wasserstoffzüge dauerhaft zuverlässig auf die Schiene zu bringen – das ist mehr als enttäuschend." Die sich daraus ergebenen Konsequenzen hätten am Ende die Fahrgäste zu tragen, "das ist nicht akzeptabel".

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Kürzere Züge und Schienenersatzverkehr

Der Notfahrplan sieht laut RMV und Start vor, dass auf dem größten Teil der Strecke zwischen Bad Homburg und Grävenwiesbach (Hochtaunuskreis) nur Kurzzüge der RB15 fahren werden.

Auf dem Abschnitt zwischen Brandoberndorf (Lahn-Dill) und Grävenwiesbach der RB15 fahren von Montag bis Freitag zwischen 7.15 Uhr und 16.30 Uhr ausschließlich Busse als Schienenersatzverkehr.

Auch die Verbindung um 9.06 Uhr zwischen Bad Homburg und Grävenwiesbach wird von montags bis freitags ausschließlich als Schienenersatzverkehr angeboten. Detaillierte Fahrplaninfos veröffentlichte Start auf seiner Webseite.

"Nicht nur die Fahrgäste, auch unsere Mitarbeitenden leiden unter der durch die Fahrzeuge verursachten Situation", sagte Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Start. Das spiegele sich unter anderem in den Krankenquoten wider, sagte er.

Verzögerung bis 2026 auf Main-Weser-Linie

Um zukünftig alle 27 Wasserstoffzüge im Taunusnetz einsetzen zu können, soll die Flotte ab 2025 ein Modernisierungsprogramm für die Brennstoffzellen durchlaufen, hieß es von Alstom. 

Doch bei den Problemen auf den Linien der Taunusbahn bleibt es nicht. Der Konzern kündigte an, dass sich auch die Lieferung von Zügen für die Main-Weser-Linie zwischen Kassel und Frankfurt verzögere. 17 neue Doppelstockzüge würden statt im Dezember 2024 erst 2026 in Betrieb gehen können. 

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Sendung: hr-iNFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe