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Verdi-Warnstreik bei Lufthansa beendet

Abgestellte Passagiermaschinen der Lufthansa auf dem Flughafen Frankfurt.

Die Gewerkschaft Verdi hat ihren 27-stündigen Warnstreik bei der Lufthansa am Frankfurter Flughafen beendet. Flugausfälle gibt es aber immer noch einige.

Der Ausstand des Lufthansa-Bodenpersonals am Frankfurter Flughafen wurde am Donnerstag um 7.10 Uhr beendet, als die letzte Nachtschicht bei der Frachtgesellschaft Lufthansa Cargo zu Ende ging. Der am Mittwoch um 4 Uhr begonnene Warnstreik führte auch am Donnerstag noch zu einigen Flugausfällen, wie Lufthansa bestätigte.

Am frühen Morgen fielen vor allem ankommende Flüge aus, davon viele Langstreckenflüge aus Südafrika, Asien oder den USA. Die Lufthansa hatte für Donnerstagvormittag bereits gut 30 Starts an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen.  

Nach dem geordneten Neuanlauf seien aber keine weiteren Streichungen hinzugekommen, sagte ein Sprecher des Unternehmens in Frankfurt. Ab dem Mittag werde wieder Normalbetrieb herrschen.    

Rund 500 Flüge gestrichen

Am Frankfurter Flughafen waren am Mittwoch wegen des Streiks rund 500 Starts und Landungen ausgefallen. Der Airport war als größter deutscher Flughafen zusammen mit München am stärksten betroffen.

Rund 7.000 Menschen hatten laut Verdi am Ausstand teilgenommen: an den Standorten Frankfurt, München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin. Die Lufthansa sprach von insgesamt mehr als 100.000 betroffenen Passagieren.

Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt

Die Gewerkschaft Verdi droht bereits mit weiteren Streiks. Sollte die Lufthansa bei der nächsten Verhandlungsrunde kein deutlich besseres Angebot vorlegen, soll der Arbeitskampf verschärft werden.

Die Streikbereitschaft am Boden sei in den vergangenen 20 Jahren noch nie so hoch gewesen wie jetzt, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky am Mittwoch bei einer Protestversammlung mit mehreren hundert Teilnehmern vor der Lufthansa-Verwaltung am Frankfurter Flughafen. Von dem Warnstreik gehe ein eindeutiges Signal an den Vorstand: "Wir können auch länger, wenn ihr uns dazu auffordert."

Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro geben.

Gellende Pfiffe für das Management

Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann erklärte, die von Verdi gewählte Eskalation sei nicht notwendig gewesen. Er erinnerte an den Abschluss von vor 18 Monaten mit Gehaltserhöhungen von bis zu 19 Prozent. Das vorgelegte aktuelle Angebot bringe innerhalb von drei Jahren weitere 13 Prozent.

Niggemann stellte sich am Mittwoch in Frankfurt der Kritik der Streikenden. Er warb um Verständnis, dass seine angekündigten operativen Gewinne von rund 2,6 Milliarden Euro dringend für die anstehenden Investitionen in neue Flugzeuge und Technik benötige. Auch die Beschäftigten sollten ihren Anteil erhalten, versprach der Manager unter gellenden Pfiffen.  

Verdi: "Zweiklassengesellschaft" muss enden

Verdi-Verhandlungsführer Reschinsky hielt dem Management vor, die eigenen Leute respektlos zu behandeln: "Die Zweiklassengesellschaft zwischen fliegendem Personal und Boden muss endlich beendet werden."

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky steht vor einer Anzeigentafel am Frankfurter Flughafen.

Die Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer zeigten sich sehr unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. Eine Gepäckermittlerin berichtete: "Wir haben 50 Prozent weniger Mitarbeiter als vor Corona, aber die Arbeit ist die gleiche geblieben. Eigentlich müsste man noch mehr fordern."

Ihr Kollege meinte: "Wir brauchen die Erhöhung zum Leben, es ist alles viel teurer geworden." Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. Februar in Frankfurt geplant.

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Etwa 500 Flugausfälle wegen Warnstreik am Frankfurter Flughafen

hs 07.02.2024
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