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Regierungspräsidium erlaubt Rodung im Fechenheimer Wald

Auf einem eingezäunten Baufeld, das an den Fechenheimer Wald angrenzt, liegen gerodete Bäume.

Das Regierungspräsidium Darmstadt erlaubt die geplante Rodung von Wald im Frankfurter Osten zum Bau des Riederwaldtunnels. Der Schutz des Heldbockkäfers kann demnach trotzdem gewährleistet werden.

Die Rodung von Bäumen zum Bau des umstrittenen Riederwaldtunnels in Frankfurt ist nach Angaben des Regierungspräsidiums Darmstadt als Naturschutzbehörde in bestimmten Bereichen möglich. Es seien keine Auswirkungen auf die vor Ort entdeckte geschützte Käferart und ihre Lebensräume zu erwarten, teilte die Behörde am Freitag mit.

Das Regierungspräsidium habe ein entsprechendes Gutachten der Autobahn GmbH geprüft. Die Rodung, wie sie darin vorgesehen sei, könne so durchgeführt werden, sagte ein RP-Sprecher dem hr. Das Gutachten empfiehlt, mehr als 20 sogenannte Habitatbäume inmitten der Rodungsfläche im Fechenheimer Wald stehen zu lassen, damit der geschützte Heldbockkäfer dort weiterleben kann.

RP schließt Umweltschaden für diesen Winter aus

Das Gutachten ergab der Autobahn GmbH zufolge, dass eine Verbreitung des geschützten Heldbockkäfers "mit hinreichender Sicherheit zu erwarten ist". Die Orte, wo der Käfer vorkommen könne, ließen sich jedoch lokal eingrenzen.

Für den ersten, in diesem Winter geplanten Rodungsabschnitt könnten artenschutzrechtliche Konflikte vermieden und damit ein Umweltschaden ausgeschlossen werden, teilte das Regierungspräsidium mit. Für einen späteren zweiten Rodungsabschnitt plane die Autobahn GmbH ein weiteres Gutachten.

Umweltschützer fordern Aufschub der Rodung

Der Umweltverband BUND sowie weitere Initiativen forderten einen Stopp des Autobahnbaus, nachdem Exemplare des geschützten Käfers vor Ort gefunden worden waren. Nach Bekanntwerden des Heldbock-Gutachtens forderten sie in dieser Woche ein sechswöchiges Moratorium für die geplante Rodung, um die von der Autobahn GmbH in Auftrag gegebene Untersuchung prüfen zu können. Andernfalls wollen sie vor dem Verwaltungsgericht dagegen klagen.

Das Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn appellierte am Freitag in einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), die vorgesehene Fällung der etwa 1.000 Bäume zu verschieben.

Die geplanten Rodungsarbeiten sind bereits mehrfach verschoben worden. Der Weiterbau der A66 und ihr Anschluss an die A661 in Form des Riederwaldtunnels zählen seit Mitte der 1980er-Jahre zu den politischen Dauerbrennern in Frankfurt.

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