Die Auftaktkundgebung fand am Samstagmittag auf dem Roßmarkt in der Frankfurter Innenstadt statt.

Mehrere tausend Menschen sind dem Aufruf von Sozial- und Umweltverbänden gefolgt: Sie demonstrierten für einen sozialeren Umgang mit der Energie- und Klimakrise. Auch Querdenker brachten viele zum Protest auf die Straße.

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Große Kundgebungen gegen aktuelle Krisenpolitik

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Nach Angaben der Polizei beteiligten sich am Samstag knapp 3.000 Menschen an der Demonstration "Solidarisch durch die Krise. Echte Umverteilung jetzt!" in der Frankfurter Innenstadt. Die Veranstalter sprachen sogar von bis zu 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Aufruf von Sozial- und Umweltverbänden

Zu dem Protestzug hatte ein Bündnis von 32 Sozial- und Umweltverbänden sowie Gewerkschaften aufgerufen - darunter der Paritätische Wohlfahrtsverband und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Zu den Forderungen zählten mehr Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit bei der Bewältigung der Energie- und Klimakrise sowie ein Ende der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Die Demonstration begann mit einer Auftaktkundgebung auf dem zentralen Roßmarkt. Rednerinnen und Redner forderten unter anderem, Menschen mit geringem Einkommen stärker zu entlasten. "Niemand darf in diesem Winter frieren!", rief etwa Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen. Die Bundesregierung habe zwar bereits erste Maßnahmen beschlossen, jedoch müssten diese nachgebessert werden. Entlastungen müssten schnell bei den Menschen ankommen.

Angst vor Pleitewelle bei sozialen Einrichtungen

Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin beim Sozialverband Der Paritätische Hessen, warnte zudem vor einer "Pleitewelle unter den sozialen Einrichtungen". "Kitas, Pflegeheime, Obdachlosenunterkünfte, Frauenhäuser, Einrichtungen für geflüchtete Menschen - sie alle brauchen jetzt Soforthilfen, um durch diese Krise zu kommen", so Alinaghi weiter.

Zeitgleich fanden gleich gelagerte Demonstrationen in Berlin, Düsseldorf, Hannover, Dresden und Stuttgart statt, an denen sich nach Angaben des Aktionsbündnisses "Solidarischer Herbst" rund 24.000 Menschen beteiligten.

800 Demonstranten in Kassel

Schon am Freitag waren zu dem Zweck in Kassel rund 800 Menschen auf die Straße gegangen, wie das dortige Aktionsbündnis Sozialprotest mitteilte. Eine Sprecherin sagte, dies sei "ein guter Auftakt für intensive Proteste".

Gefordert wurden eine "demokratische Umgestaltung der Wirtschaft" und eine Umverteilung des Reichtums. "Wenn wir gemeinsam zusammenstehen und auf die Straße gehen, wird die
Ampel ihre Tröpfchenpolitik für die ärmere Mehrheit der Bevölkerung nicht durchsetzen können", betonte eine Sprecherin des Bündnisses.

Querdenker mobilisieren 2.200 Menschen

Am Samstagnachmittag gab es in Frankfurt einen weiteren Protestzug, der sich unter dem Motto "Demonstration for Democracy" gegen die Krisenpolitik der Bundesregierung richtete. An dieser Kundgebung, die der Querdenker-Szene mit verschwörungstheoretischen und rechten Tendenzen zugeordnet wurde, beteiligten sich laut Polizei etwa 2.200 Menschen. Davon hatte sich das Bündnis "Solidarischer Herbst" klar abgegrenzt.

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