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Entwürfe vorgestellt: Die neue Mensa der Uni Gießen

Visualisierung eines Gebäudes

An der Uni Gießen herrscht derzeit baulicher Hochbetrieb, ein kompletter Campus wird umgestaltet. Dazu gehört auch der Bau einer neuen Mensa. Nun wurden erste Entwürfe für das Millionenprojekt vorgestellt.

Vegane Paella für 3,50 Euro und Fischfilet auf Balsamicolinsen für 4,60 Euro – das ist das Speiseangebot in dieser Woche an der Justus-Liebig-Universität (JLU). Noch essen und trinken die Gießener Studierenden hauptsächlich in der alten Mensa in der Otto-Behaghel-Straße. Bald wird das allerdings anders.

Die Universität will in der Rathenaustraße eine neue Zentralmensa bauen, die die alte Mensa ersetzen soll. Der Neubau soll ab 2026 realisiert werden. Rund 10.000 Studierende und Mitarbeitende sollen künftig dort versorgt werden. Am Montag wurden die Siegerentwürfe aus einem Architektur-Wettbewerb vorgestellt.

Mindestens 42 Millionen Euro Baukosten

Den ersten Platz belegte der Entwurf des Berliner Büros von Baumschlager Eberle Architekten. Der Entwurf sieht einen Bau mit rund 4.000 Quadratmetern Nutzungsfläche vor. Das Gebäude soll ab dem ersten Obergeschoss in einer Holzhybridkonstruktion gebaut werden. Dabei werden Beton und Holz miteinander kombiniert. Die Dachflächen sollen vollständig mit einer Photovoltaikanlage belegt werden.

Laut Landesbetrieb Bauen und Immobilen Hessen (LBIH) wurden 2020 rund 42 Millionen Euro für den Neubau veranschlagt. Allerdings ist laut LBIH aufgrund der mittlerweile stattgefunden Baupreissteigerung inzwischen mit höheren Kosten zu rechnen. Die Investitionsmittel sollen vollständig aus dem hessischen Hochschulbauinvestitionsprogramm Heureka kommen.

Preisrichter loben Entwürfe

Insgesamt waren 18 Entwürfe von Architekturbüros eingereicht worden. Das Preisgericht stimmte einstimmig für den ausgezeichneten Siegerentwurf. Der Vorsitzende, der Frankfurter Architekt und Professor an der Uni Hannover Zvonko Turkali, erklärte: Der Entwurf schaffe im Zusammenspiel mit der sich derzeit im Bau befindlichen neuen Uni-Bibliothek und dem noch geplanten Seminargebäude "ein unverwechselbares Ensemble".

Visualisierung Platz mit Gebäuden

Turkali lobte: Der Entwurf verknüpfe die Mensa mit Grünräumen und ermögliche eine flexible Unterteilung der Gastbereiche. Insgesamt hob er die "hohen Aufenthaltsqualitäten im Inneren" hervor und ein "funktional sowie wirtschaftlich nachhaltiges Betreiberkonzept."

Ausgezeichnet wurden außerdem noch zwei weitere Entwürfe, jeweils mit dem dritten Platz. An den Wettbewerb schließt sich nun ein Verhandlungsverfahren an. Dazu werden alle drei Preisträger eingeladen. Die eingereichten Entwürfe werden von Dienstag (12. Dezember) an in der Mensa in der Otto-Behaghel-Straße öffentlich ausgestellt.

"Zentraler Dreh- und Angelpunkt"

Tilman Dabelow, kommissarischer Geschäftsführer des Studierendenwerks Gießen, sieht in der neuen Mensa den "zentralen Dreh- und Angelpunkt" des Campus der Zukunft. "Als Studierendenwerk Gießen und damit Betreiber der neuen Mensa freuen wir uns darauf, ein sowohl funktionales, als auch architektonisch gelungenes Gebäude zu bekommen", so Dabelow.

Laut Susanne Kraus, Kanzlerin der JLU und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Studierendenwerks, seien die Angebote des Studierendenwerks "für den Wohlfühlfaktor auf dem Campus" besonders wichtig - und damit letztendlich für die Zufriedenheit der Studierenden.

Teil des Masterplan "Campus der Zukunft"

An der JLU herrscht momentan baulicher Hochbetrieb. Vor sechs Jahren begann die Uni mit der Umsetzung ihres sogenannten Masterplans "Campus der Zukunft". Damit baut die JLU ihre beiden Campusbereiche mit den höchsten Studierenzahlen grundlegend um: Philosophikum 1 und 2. Sie will die bisher getrennten Campus-Bereiche rund um die Rathenaustraße miteinander verbinden und zudem eine "neue Mitte" erschaffen, wie die Uni es nennt.

Visualisierung eines Innenraums

Der Herzstück soll ein neuer Campusplatz sein, um den sich drei zentrale Neubauten gruppieren sollen: die geplante Mensa, die sich bereits im Bau befindliche Zentralbibliothek und das Seminargebäude I, das ab kommenden Frühjahr gebaut werden soll.

Fertiggestellt wurden im Zuge des Masterplans bereits ein Neubau für das International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) und das Seminargebäude II. Zudem wird derzeit noch das Audimax im Philosophikum II saniert. Der Mensa-Bau soll dann der letzte Bauabschnitt der ersten Ausbaustufe im Masterplan sein. Die "alte" Mensa in der Otto-Behaghel-Straße soll laut JLU schließlich zurückgebaut werden.

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