Städtische Bühnen in Frankfurt

Der Magistrat der Stadt Frankfurt hatte sich Anfang November festgelegt, jetzt folgen die Stadtverordneten nach: Die Oper soll am jetzigen Standort Willy-Brandt-Platz neu gebaut werden. Für das Schauspiel stehen Verhandlungen an.

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"Kulturmeile" - Frankfurter Stadtverordnete stimmen für Oper-Neubau

hs 15.12.2023
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Seit über 15 Jahren wird über die maroden Städtischen Bühnen und ihren Neubau diskutiert, jetzt geht es ein Stück voran: Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend mit einer großen Mehrheit entschieden, dass die Oper am derzeitigen Standort, dem Willy-Brandt-Platz, neu errichtet werden soll.

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Städtische Bühnen Frankfurt: 60 Jahre Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz

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Außerdem ist Teil des Beschlusses, dass es zum Neubau des Schauspiels weitere Verhandlungen geben soll. Zuspruch fand dieser Vorschlag des Magistrats vom November nicht nur von der regierenden Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt, sondern von Teilen der Opposition. Dagegen sprachen sich die AfD, BFF und Ökolinx aus.

Idee der Kulturmeile wahrscheinlich

Das Schauspiel soll wenige hundert Meter entfernt vom Willy-Brandt-Platz an der Neuen Mainzer Straße im Bankenviertel neu gebaut werden. Die Idee einer Kulturmeile wird damit wahrscheinlicher, für die viele in der Stadtpolitik große Sympathien hegen - einschließlich Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD), wie sie am Abend nochmals bekräftigte.

Das Grundstück an der Neuen Mainzer Straße gehört allerdings nicht der Stadt. Sie könnte es nur langfristig von der Sparkasse und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) pachten.

Karte der Innenstadt von Frankfurt, in welche zwei geplante und zwei bestehende Kulturorte verortet wurden.

Baubeginn erst nach 2027

Hierzu laufen Verhandlungen des Magistrats der Stadt mit den Banken, erste Eckpunkte sind ausgehandelt. Ein endgültiger Vertrag könnte im kommenden Sommer unterschrieben werden. Geplant ist, dass die Stadt das rund 5.500 Quadratmeter große Grundstück für 199 Jahre pachtet und dafür einmalig 35 Millionen Euro plus knapp zwei Millionen Euro für jedes Jahr zahlt.

Baubeginn wäre aber erst nach 2027, dann erst kann das Bankgebäude abgerissen werden. Zudem muss ein Architekturwettbewerb ausgelobt werden. Geplant ist weiterhin, zunächst bis 2031 das neue Schauspiel mit einen provisorischen Orchestergraben zu bauen. Dort könnte dann die Oper spielen, bis deren Neubau am Willy-Brandt-Platz 2037 fertig ist.

Das Schauspiel könnte unter anderem das Bockenheimer Depot nutzen, braucht aber ein weiteres Interimsquartier, für das noch ein Grundstück gesucht wird. Im Gespräch sind unter anderem städtische Flächen am Gutleuthafen. Auch ein Lager- und Logistikzentrum wird gebraucht.

Kosten liegen bei 1,3 Milliarden Euro

Die Stadtverordneten werden sich also noch oft mit dem Projekt beschäftigen müssen - allem voran mit der Frage, wie es finanziert werden soll. Eine Expertenkommission schätzte Anfang dieses Jahres die Gesamtkosten auf 1,27 bis 1,3 Milliarden Euro.

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Frankfurter Stadtverordnete für Oper-Neubau an altem Standort

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Ein nächster Schritt steht im Sommer 2024 an: Dann sollen die Variante der Kulturmeile sowie zwei weitere Vorschläge, die noch im Rennen sind, fertig ausgearbeitet den Stadtverordneten zur Abstimmung vorgelegt werden. Alternativen zur Kulturmeile sind die sogenannte Spiegel-Variante mit dem Schauspiel direkt gegenüber der Oper am Willy-Brandt-Platz – oder der Abriss und Neubau der Theater-Doppel-Anlage am jetzigen Standort.

Abriss vor drei Jahren entschieden

Der Abriss der Doppelanlage, in der Theater und Oper auf den Tag genau seit 60 Jahren gemeinsam untergebracht sind, wurde bereits 2020 entschieden. Diverse Gutachten hatten ergeben, dass eine Sanierung aufgrund der Bausubstanz nicht mehr sinnvoll ist.

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Städtische Bühnen in Frankfurt – ein Rückblick

hs 15.12.2023
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