"Fantastisch gelaufen" Zoo Frankfurt startet Aufarbeitung des Orang-Utan-Ausbruchs

Erleichterung im Frankfurter Zoo am Tag nach der Evakuierung. Vier Orang-Utans waren aus dem Menschenaffenhaus entkommen. Den Tieren gehe es gut. Wie sie entkommen konnten, sollen nun Experten klären.

Zwei Orang-Utans hinter Maschendrahtzaun in einem Gehege mit Baumstämmen und Pflanzen.
Zwei Orang-Utans im Gehege des Menschenaffen-Hauses "Bogori-Wald" des Zoos Frankfurt. Bild © picture-alliance/ dpa | Arne Dedert

Eltern und Kinder freuten sich über die putzigen Erdmännchen, andere Zoo-Besucher bestaunten die imposanten Flamingos, im Streichelzoo wurden Ziegen gefüttert:

Hunderte schlenderten am Dienstag bei strahlendem Sommerwetter durch den Zoo, als sie gegen 14.30 Uhr plötzlich aufgefordert wurden, das Gelände im Frankfurter Ostend schnellstmöglich zu verlassen. Im Menschenaffen-Haus "Borgori-Wald" hatte es einen Ausbruch gegeben.

Rosa mit Yuri und Indah mit Bukit unterwegs

Orang-Utan-Mutter Rosa (36 Jahre alt) hatte mit ihrem Affenkind Yuri (7) das weitläufige Gehege verlassen können. Begleitet wurden die beiden von Orang-Utan-Mutter Indah (17) und ihrem Nachwuchs Bukit (4).

Unmittelbar wurden die Zoobesucher in Sicherheit gebracht. Zwar haben Orang-Utans ein eher "gemütliches Temperament", wie Zoo-Sprecherin Christine Kurrle am Mittwoch erklärt. Sobald sie aber ein Jungtier in Gefahr sähen, könne sich das schnell ändern. Grundsätzlich sind Orang-Utans gefährliche Tiere.

Kleiner Orang-Utan zwischen zwei großen.
Orang-Utan-Mutter Indah (li.) 2021 mit ihrem Baby Bukit. Rosa (r.) schaut zu. Bild © Zoo Frankfurt

Evakuierung "fantastisch gelaufen"

Die Evakuierung sei "fantastisch gelaufen", sagt Kurrle. Die Gäste seien einsichtig gewesen, ruhig geblieben und den Anweisungen gefolgt. Mitarbeiter brachten die Besucher nach draußen, die Kassen am Eingang wurden geschlossen.

Die Entwarnung kam bereits nach gut einer Stunde. Der Zoo öffnete wieder, die Besucher durften zurück. "Zum Glück sind die Orang-Utans an der Außenseite ihrer Anlage geblieben", sagt Sprecherin Kurrle.

Nüsschen sollen geholfen haben

Ihre Tierpfleger brachten sie zurück. Sie sprachen die ausgebüxten Affen direkt an: Rosa, Yuri, Indah und Bukit.

Es sollen aber auch ein paar Nüsschen im Spiel gewesen sein. "Tierpfleger wissen ja, auf welche Leckereien die Affen reagieren", erklärt die Zoo-Sprecherin.

Bogori-Wald im Frankfurter Zoo.
Bogori-Wald im Frankfurter Zoo. Bild © Zoo Frankfurt

Affen am Tag später "total unauffällig"

Weder Tiere noch Menschen wurden verletzt. Am Tag nach der Aufregung gehe es im Frankfurter Zoo allen gut: "Tagesgeschäft", sagt Kurrle.

Die zurückgekehrten Affen seien "total unauffällig, wie immer".

Suche nach Flucht-Ursache

Abgehakt ist der Ausbruch damit aber nicht. Nun wird aufgearbeitet, wie es zur Flucht der zwei Orang-Utan-Mütter mit ihren beiden Jungen kommen konnte. Kurz nach dem Vorfall hatte der Zoo am Dienstag mitgeteilt, dass es einen technischen Defekt an den Sicherheitsbarrieren der Außenanlage gegeben habe.

"Es war eine Stelle geöffnet, die nicht hätte offen sein sollen und wo dies auch nicht erwartbar gewesen wäre", heißt es aus dem Zoo.

Was die Ursache war, sollen nun Experten klären, unter anderem solche, die sich mit der Konstruktion des Menschenaffen-Hauses auskennen. Ergebnisse erwartet der Zoo nicht vor Beginn der kommenden Woche.

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Redaktion: Christian Albrecht

Sendung: hr-fernsehen, maintower,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe