Prinz Marcus von Anhalt grinsend mit Strafprozessordnung in der Hand

Bordellbesitzer Marcus Prinz von Anhalt hat mit einem Social-Media-Video für Aufsehen gesorgt. Darin ist zu sehen, wie er eine Schildkröte mit einem Fußball beschießt. Dafür muss er nun eine hohe Geldstrafe zahlen.

Wer im Ausland Tiere misshandelt, kann dafür auch in Deutschland zur Rechenschaft gezogen werden. Das zeigt der Fall des Unternehmers und Bordellbesitzers Marcus Prinz von Anhalt.

Wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag auf hr-Nachfrage bestätigte, muss von Anhalt 400.000 Euro Geldstrafe zahlen, weil er seine Schildkröte in Dubai quälte und ein Video davon in sozialen Netzwerken teilte.

Schuss mit Fußball auf Schildkröte

Im August 2023 hatte von Anhalt auf Instagram ein kurzes Video veröffentlicht, das bei Tierschützern für Entsetzen sorgte: In Badehose und mit einem Getränk in der Hand kündigt er darin an, seinen rund sieben Millionen Instagram-Followern ein neues Spiel präsentieren zu wollen. "Hit the turtle", auf Deutsch "Triff die Schildkröte". So habe er es genannt.

Dann ist zu sehen, wie er mit seinem Fuß ausholt und einen Fußball auf eine Schildkröte schießt. Das getroffene Tier zuckt deutlich zusammen, als es vom Ball getroffen wird. Von Anhalt bejubelt sich danach für den Treffer.

Nachdem der TV-bekannte Hundetrainer Martin Rütter auf das Video aufmerksam machte, zeigte die Tierschutzorganisation Peta den bekannten Bordellbesitzer im September bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt an, die daraufhin beim Frankfurter Amtsgericht einen Strafbefehl erwirkte.

80 Tagessätze zu 5.000 Euro

Laut Staatsanwaltschaft muss von Anhalt eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zahlen, die aufgrund seines hohen Einkommens bei je 5.000 Euro liegt - sodass die Gesamtstrafe 400.000 Euro beträgt.

Von Anhalt habe in Frankfurt einen zusätzlichen Wohnsitz, deshalb könne er auch dort für seine Tat in Dubai belangt werden, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig, von Anhalt kann noch Einspruch einlegen. Der Fernsehsender RTL berichtete, dass der 57-Jährige die Strafe nicht zahlen wolle. Dann würde ihm ein Gerichtsprozess drohen.

"Promi Big Brother"

Marcus Prinz von Anhalt betreibt mehrere Clubs und Bordelle, unter anderem den Frankfurter Tabledance-Club "Pure Platinum". Durch Auftritte in verschiedenen Reality-TV-Formaten wie "Promi Big Brother" wurde er einer größeren Öffentlichkeit bekannt.

Er machte immer wieder Schlagzeilen wegen antisemitischer oder homophober Äußerungen.

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