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Gesundheitsamt gibt Entwarnung: Trinkwasser in Heuchelheim nicht mehr verunreinigt

E-Coli-Bakterien verunreinigen Trinkwasser

Mehrere Gemeinden in Hessen warnten in diesem Sommer vor verunreinigtem Trinkwasser - jetzt konnte auch Heuchelheim Entwarnung geben. In Trendelburg dagegen ist das Wasser aktuell verunreinigt.

Am Donnerstag gab es Entwarnung in Heuchelheim (Gießen): Das Trinkwasser muss nicht mehr abgekocht werden und kann uneingeschränkt genutzt werden, wie das Kreisgesundheitsamt mitteilte. Seit Ende Juli war das Wasser mit Bakterien belastet gewesen.

In Trendelburg (Kassel) dagegen meldete das Gesundheitsamt am Donnerstag eine Verunreinigung des Trinkwassers. Wie die Stadt mitteilte, muss das Wasser in mehreren Stadtteilen vor der Zubereitung von Speisen oder Getränken vorsorglich abgekocht werden.

Mehrere hessische Kommunen betroffen

Auch mehrere andere Städte und Gemeinden waren in diesem Sommer von verunreinigtem Trinkwasser betroffen: Biebergemünd (Main-Kinzig), Kronberg (Hochtaunus) sowie Teile von Königstein (Hochtaunus) und Heppenheim (Bergstraße).

In diesen Kommunen gab es bereits im August Entwarnung: Das Wasser sei wieder trinkbar, hieß es von den jeweiligen Stadtwerken.

Heuchelheim: Entwarnung nach eineinhalb Monaten

In Heuchelheim waren Ende Juli im Leitungswasser Enterokokken und coliforme Bakterien nachgewiesen worden, wie das Gesundheitsamt des Kreises Gießen mitteilte. Betroffen war nur Heuchelheim selbst, nicht der Ortsteil Kinzenbach.

Dem Wasser wurde seit Anfang August Chlor zur Desinfizierung zugesetzt. Rund eineinhalb Monate später hätten Proben gezeigt, dass das Wasser wieder in Ordnung sei, so das Amt.

Biebergemünd: UV-Desinfektion funktioniert wieder

Nachdem die Gemeinde Biebergemünd Mitte August ein sogenanntes "Abkochgebot" für mehrere Ortsteile herausgegeben hatte, hob sie dies nach wenigen Tagen in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises wieder auf.

"Die UV-Anlagen in den Hochbehältern sind nun wieder voll funktionsfähig", hieß es. Zudem bestätigten aktuelle Laborberichte, "dass das Wasser wieder vollständig den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht".

Die Ursache seien anhaltende Regenfälle in Verbindung mit der zuvor herrschenden Trockenheit gewesen, wodurch das Trinkwasser trüber als sonst gewesen sei. Durch die Trübung war die UV-Desinfektion ausgefallen; weshalb das Wasser nicht mehr zum Verzehr oder für andere Zwecke wie zum Zähneputzen geeignet gewesen sei.

Hintergrund: Wasser wird in der Aufbereitung mit starken UV-Leuchten desinfiziert. Diese hohe Strahlung kann Viren und Bakterien abtöten - sofern sie das ganze Wasser bestrahlen kann. Wenn das Wasser allerdings zu trüb ist, kann sie durch die Schwebepartikel im Wasser nicht zuverlässig arbeiten. Verunreinigungen können so nicht sicher abgetötet werden.

Kronberg: Wasser muss nicht mehr abgekocht werden

In Königstein und Kronberg waren Mitte August ebenfalls Verunreinigungen gefunden worden. Nachdem Königstein eine Belastung meldete, zog Kronberg daraufhin seine Routineprüfung des Wassers vor und empfahl auch das Abkochen in Teilen des Ortes. Beide Kommunen konnten später Entwarnung geben.

Ursache der Verunreinigung in Kronberg war nach Angaben der Stadt eine technische Störung an einer UV-Desinfektionsanlage. Sie sei mittlerweile behoben. "Die Anlage wurde überprüft und läuft wieder störungsfrei. Sie wird auch weiterhin genau kontrolliert", erklärte Kronbergs Bürgermeister Christoph König (SPD). 

Auch Gründaus Wasserproblem ist Geschichte

Mit Blick auf die vermutlich eher kurze Wasserverunreinigung in den Kommunen können die Menschen in Gründau (Main-Kinzig) vermutlich nur schmunzeln. Seit rund zwei Jahren war hier das Trinkwasser verunreinigt und wurde seitdem mit kurzen Unterbrechungen gechlort.

Ende Juli sei laut Stadt aber ein Wasserhydrant mit einem verunreinigten Teil ausgemacht worden, das sei für die Verunreinigung verantwortlich sei. Dieses wurde ausgetauscht - seit Ende August muss daher auch in Gründau das Wasser nicht mehr gechlort werden.