Parteitag in Gießen Wie der Wolf den Freien Wählern in den Landtag verhelfen soll

Bürokratie abbauen, den Wolf stärker ins Visier nehmen und "ideologiefrei arbeiten" - die Freien Wähler haben ihr Programm für die Landtagswahl aufgestellt. Um es dieses Mal ins Parlament zu schaffen, wurde eine zweite Organisation mit ins Boot geholt.

Spitzenkandidat Engin Eroglu spricht auf dem Parteitag der Frein Wähler in Gießen
Spitzenkandidat Engin Eroglu spricht auf dem Parteitag der Frein Wähler in Gießen Bild © picture-alliance/dpa
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Die Freien Wähler haben am Samstag auf einem Parteitag in Gießen ihr Programm für die Landtagswahl am 8. Oktober aufgestellt. Erklärtes Ziel ist es, diesmal die Fünf-Prozent-Hürde zu nehmen. Einen Schub erhofft sich die Partei durch die am Samstag angekündigte Zusammenarbeit mit der Initiative Land schafft Verbindung Hessen (LSV).

Wolf soll ins Jagdrecht aufgenommen werden

Damit wollten die Freien Wähler "ein landesweites Zeichen setzen, dass Schluss sein muss mit der Spaltung ländlicher Raum und Städte", sagte Spitzenkandidat Engin Eroglu. Dafür wollten die Freien Wähler im künftigen Landtag mit "ideologiefreier Arbeit" sorgen.

Im Landtagswahlprogramm der Freien Wähler wurde auf LSV-Antrag die Forderung nach einem wissenschaftlichen Wolfsmanagement mit der Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht und einer Ausweitung von Weidetierschutzzonen aufgenommen. Ziel soll eine Populationskontrolle sein. Zudem wird eine Entbürokratisierung für Landwirtschaften und Unternehmen gefordert.

Direktkandidaten in allen Wahlkreisen

Die Freien Wähler treten nach eigenen Angaben erstmals in allen 55 hessischen Wahlkreisen mit Direktkandidaten an. Die Landesliste ist bereits aufgestellt. Die Hälfte der ersten zehn Plätze sei mit Frauen besetzt - ohne dass es eine vorgegebene Quote gebe, sagte Eroglu vor dem Parteitag.

Bei der Hessen-Wahl 2018 hatten die Freien Wähler 3 Prozent erreicht, fünf Jahre zuvor 1,2 Prozent. Im benachbarten Rheinland-Pfalz schaffte die Partei 2021 mit 5,4 Prozent der Stimmen erstmals den Sprung in den dortigen Landtag. In Bayern sitzt sie bereits seit 2018 mit am Regierungstisch.

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Quelle: dpa/lhe