Allendorf (Eder) aus der Luft

Die beiden Gemeinden Allendorf und Bromskirchen im Landkreis Waldeck-Frankenberg werden eins. Eine große Mehrheit der Wählerinnen und Wähler aus beiden Gemeinden stimmte für den Zusammenschluss. Das Ziel sind Einsparungen in Millionenhöhe.

Die 5.500-Einwohner-Gemeinde Allendorf (Eder) hat künftig knapp 2.000 Einwohner mehr. Eine deutliche Mehrheit aus beiden benachbarten Gemeinden stimmte am Sonntag bei einem Bürgerentscheid dafür, dass Bromskirchen ein neuer Ortsteil wird.

In Allendorf (Eder) stimmten 72,2 Prozent der Wählerinnen und Wähler dafür. 27,8 Prozent stimmten dagegen. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,3 Prozent und übertraf damit die notwendige Mindestbeteiligung. In Bromskirchen stimmten 73,3 Prozent für den Zusammenschluss. 26,7 Prozent lehnten ihn ab. Hier lag die Wahlbeteiligung bei 54,9 Prozent und war ebenfalls ausreichend.

Zusammenschluss als "logischer Schritt"

Aus Sicht der beiden Bürgermeister war eine Fusion ohnehin eine ausgemachte Sache. "Viele Menschen glauben sowieso schon, wir wären eine gemeinsame Kommune", sagte Bromskirchens Bürgermeister Ottmar Vöpel (unabhängig) im Gespräch mit hr4. Und auch sein Amtskollege Claus Junghenn (unabhängig) bezeichnete den Zusammenschluss als "logischen nächsten Schritt".

In den vergangenen Jahren hatten sich die beiden Gemeinden immer weiter angenähert. Standesämter und Bauhöfe wurden aus Kostengründen zusammengelegt, seit 2015 bilden die benachbarten Gemeinden offiziell eine Verwaltungsgemeinschaft.

Vollzogen wird die Fusion zum 1.1.2023. Anschließend müssen Gemeindevertreter und Bürgermeister neu gewählt werden.

Studie: Jährlich halbe Million einsparen

Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2019 hatte den Zusammenschluss empfohlen: Rund 480.000 Euro könnten die Gemeinden so jährlich einsparen, heißt es darin. Außerdem rechnen die Gemeinden damit, dass sie dadurch etwa die Hälfte ihrer Schulden - rund 2,3 Millionen Euro - abbauen können. Denn das Land Hessen fördert freiwillige Fusionen mit rund 350 Euro je Einwohner.

Insbesondere der Behördenapparat wird künftig schlanker: Statt separaten Haushalten für Bromskirchen, Allendorf sowie die Verwaltungsgemeinschaft wird es dann nur noch einen gemeinsamen Haushalt geben. In der 2.000-Einwohner-Gemeinde Bromskirchen sei es immer schwieriger, eine eigenständige Verwaltung am Laufen zu halten, hatte Bürgermeister Vöpel gesagt, der das Amt seit 2017 ehrenamtlich ausführt.

Sendung: hr-fernsehen, #hrWahl - hessen hat gewählt, 14.03.2021, 23.00 Uhr