Steinbach-Trainer Pascal Bieler

Der TSV Steinbach Haiger will auch in der kommenden Saison oben mitspielen, stapelt aber tief. In Fulda will man die starke Leistung aus der Vorsaison bestätigen, auf den FSV Frankfurt wartet ein Highlight. Drei hessische Regionalligisten im Teamcheck.

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Attraktiv mit Tradition: Die Regionalliga Südwest startet in die Saison

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Am Wochenende startet die neue Saison in der Regionalliga Südwest, gleich sechs hessische Teams sind dabei. Der hr-sport nimmt sie genauer unter die Lupe. Heute: die Teamchecks vom TSV Steinbach Haiger, dem FSV Frankfurt und der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. (Hier geht's zu Teil eins)

TSV Steinbach Haiger

  • Die Vorbereitung

Sechs Testspiel-Siege hat der TSV Steinbach Haiger in der Saisonvorbereitung eingesammelt, darunter der 2:1-Erfolg über Bundesligist Eintracht Frankfurt. Nur in der letzten Partie gegen Drittligist Arminia Bielefeld gab es eine Niederlage (1:3). Entsprechend zufrieden ist man vor dem Saisonstart.

"Die Mannschaft hat ab dem ersten Tag ausgezeichnet mitgezogen und sich voll reingehauen. Man merkt, dass sich ein Team auf und neben dem Platz bildet", sagte Trainer Pascal Bieler. "Wir haben die Arbeit mit und gegen den Ball, die wir bereits in der Vorsaison angestoßen haben, auch in der Vorbereitung weiter fortgesetzt. Diese Entwicklungen wollen wir dann natürlich auch mit in die Liga einbringen."

  • Der Kader

Während andere auf große Namen setzen, sind die Neuen des TSV in Fußballdeutschland bislang nicht allzu bekannt. Königstransfer ist Daniel Steininger, der in der vergangenen Saison mit Bayreuth in der 3. Liga spielte und auch schon Zweitliga-Erfahrung vorweisen kann. Er ist aktuell allerdings verletzt.

"Wir konnten unseren Kader breit und variabel aufstellen", so Bieler. "Natürlich sind auch wir weiterhin mit offenen Augen und Ohren auf dem Markt unterwegs. Sollte uns dabei noch etwas stimmig erscheinen, dann ist es durchaus möglich, dass wir noch einmal aktiv werden." Zumal mit Marcel Bergmann (Oberschenkelverletzung), Jonas Singer (Schulterverletzung aus der alten Saison) und Steininger (Schulterverletzung) drei Spieler den Saisonauftakt verpassen werden.

  • Die Ziele

Nur ein Punkt trennte Steinbach am Ende der Saison 2022/2023 vom Aufstieg. Als Zweitplatzierter hinter Meister Ulm war man mit Abstand das beste hessische Team in der vierten Liga. Eine Kampfansage in Richtung Konkurrenten um den Aufstieg sucht man trotzdem vergeblich.

"Wir wollen unseren eingeschlagenen Weg weiter bestreiten, verfeinern und verbessern, um erneut oben in der Tabelle mitzuspielen", stapelt Bieler eher tief und sieht andere Teams in der Favoritenrolle: "Ich glaube, dass Kickers Offenbach, FC Homburg und die TSG Hoffenheim II wieder in vorderster Front zu nennen sind."

FSV Frankfurt

  • Die Vorbereitung

Sechs Testspiele absolvierte der FSV Frankfurt in der Sommervorbereitung, die Bilanz fällt eher gemischt aus. Gegen die klassentieferen Hanau und Friedberg konnte gewonnen werden, weitere Siege gegen andere Regionalligisten gelangen jedoch nicht, gegen Drittligist Mannheim stand am Ende immerhin ein Remis.

Beim FSV will daraus aber niemand eine Formkurve ableiten, ganz im Gegenteil. "Wir starten mit einem sehr positiven Gefühl in die kommende Spielzeit", sagt Cheftrainer Tim Görner. "Die abgelaufene Spielzeit, in der das Ziel der Klassenerhalt war, war sehr erfolgreich. Mit dem fünften Platz und dem Sieg im Hessenpokal war nach dem großen Umbruch nicht zu rechnen." Klare Sache: So darf es aus FSV-Sicht gerne weitergehen.

  • Der Kader

Ob das der Fall sein wird, wird auch daran hängen, ob der FSV seine Abgänge kompensieren kann. Denn davon gibt es ein paar sehr schmerzhafte. Allen voran Torschützenkönig Cas Peters wird mit seinen 22 Saisontoren fehlen, aber auch die Abgänge von Abwehrspieler Noel Knothe und Sechser Leon Müller zu Kickers Offenbach tun weh.

Peters wurde mit einem alten Bekannten ersetzt, Aziz Bouhaddouz kehrte an den Bornheimer Hang zurück, der 36-Jährige soll für die nötigen Tore sorgen. Für die Abwehr kam José Matuwila (31), ansonsten legte der FSV den Fokus auf junge, talentierte Spieler, beispielsweise Ex-U-Nationalspieler Luca Schlax aus Köln, der im defensiven Mittelfeld zuhause ist, oder Abwehrspieler Jan-Erik Eichhorn, der aus Hannover kommt.

"Wir haben den ein oder anderen Abgang zu verkraften, der sicher schmerzhaft ist", so Görner, der sich aber zuversichtlich gibt. "Es kommen viele junge, talentierte Jungs dazu. Jetzt gilt es, eine Einheit zu bilden, in die Abläufe zu kommen, die Neuen gut zu integrieren, um eine erfolgreiche Saison zu spielen."

  • Die Ziele

Die abgelaufene Spielzeit war für die Hessen eine echte Sahnesaison. Nach dem Beinahe-Abstieg im Jahr zuvor, lief es beim FSV vor allem in der zweiten Saisonhälfte wie geschmiert, am Ende stand nicht nur ein starker fünfter Platz, sondern auch der Gewinn des Hessenpokals. Das macht Mut auch für die neue Saison. "Die Mannschaft kann wieder für Furore sorgen und die eine oder andere Überraschung schaffen", so Görner, der als Saisonziel "ein Abschluss in der oberen Tabellenhälfte" ausgibt.

Außerdem steht noch das Highlight DFB-Pokal an, die Bornheimer empfangen Hansa Rostock und wollen den Zweitligisten ärgern. "Das ganze Umfeld fiebert dem DFB-Pokal extrem entgegen", freut sich Görner. "Wir haben mit Hansa Rostock einen extrem attraktiven Gegner zugelost bekommen und hoffen auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung, damit wir vielleicht für die Sensation sorgen können."

SG Barockstadt Fulda-Lehnerz

  • Die Vorbereitung

Sieben Testspiele bestritt die SG Barockstadt in der Vorbereitung, lediglich dem ZFC Meuselwitz aus der Regionalliga Nordost mussten sich die Hessen mit 2:3 geschlagen geben. Vier der sieben Spiele wurden gewonnen, das Highlight darunter natürlich das 3:2 gegen Eintracht Frankfurt.

"Die Krönung der Vorbereitung, ein verdienter Sieg", so Teammanager Maximilian Hainer über das kleine Ausrufezeichen, das die Hessen damit setzen konnten. Doch nicht nur deswegen ist man in Fulda guter Dinge. "Wir sind mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Wir hatten ein überragendes Trainingslager mit zwei Testspielen in Leipzig und einem schönen Mannschaftsabend", so Hainer.

  • Der Kader

Die SG Barockstadt hat den Kader weitestgehend zusammengehalten und hauptsächlich Ergänzungsspieler ziehen lassen. Einzig Stammkeeper Tobias Wolf beendete mit 34 Jahren seine Karriere, ersetzt wird er von Nachwuchstalent Jannik Horz von Eintracht Frankfurt, der bei der Eintracht gar einmal im Champions-League-Kader stand.

Auch die weiteren Zugänge der Hessen sind spannend. Mit Nico Rinderknecht kommt ein vielseitiger und erfahrener Abwehrspieler, der offensive Mittelfeldspieler Leon Petö kickte in der Jugend für den BVB und Mainz 05 und ist mehrfacher rumänischer U-Nationalspieler, aus der zweiten Slowakischen Liga kommt Mittelstürmer Gal Grobelnik. Reichlich Regionalliga-Erfahrung bringt derweil Linksverteidiger Sebastian Schmitt mit, der von Aachen nach Fulda wechselt.

Demnach steht auch der Kader, sollte sich nicht noch eine günstige Gelegenheit ergeben. "Wir schließen weiterhin nichts aus, sind aber nicht mehr aktiv am Suchen", so Hainer.

  • Die Ziele

Die Performance der Hessen in ihrer Aufstiegssaison war aller Ehren wert. Nach einem Drittel der Saison stand die SG kurzzeitig sogar auf dem vierten Tabellenplatz, am Ende wurde es der elfte, mit dem Abstieg hatten die Hessen nie wirklich etwas zu tun.

So darf es im zweiten Regionalliga-Jahr gerne weitergehen. "Auch in dieser Saison ist das Hauptziel der frühzeitige Klassenerhalt. Wir haben uns sportlich gut verstärkt und gehen mit einem positiven Gefühl in die Saison", so Hainer.