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GDL-Streik beendet

Gleisfeld mit Zügen vor dem Hauptbahnhof Frankfurt

Die Lokführer haben ihren Streik wie geplant beendet, der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene wird nun schrittweise wieder hochgefahren. Normal wird alles aber erst am Samstag laufen.

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Lokführer-Streik legt Fern- und Regionalverkehr lahm

Mann mit Dreitagebart am Bahnhof
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Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist beendet - das meldet die Deutsche Bahn (DB) seit Freitagmittag auf ihrer Webseite. Aber auch nach dem 35-stündigen Ausstand der Lokführer müssen Pendler und Reisende vor allem im Fernverkehr weiter mit "massiven Beeinträchtigungen" rechnen, wie die Bahn mitteilte.

Sie werde den ganzen Tag über am eingeschränkten Grundangebot im Fernverkehr festhalten. Lediglich jeder fünfte Zug ist dort seit Streikbeginn unterwegs. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Bahn zu Betriebsbeginn am Samstag wieder überall ohne Einschränkungen fahren könne. 

S-Bahnen im RMV im Stundentakt

Hintergrund ist, dass die Bahn einige Zeit benötigt, um Personal und Züge wieder dorthin zu schicken, wie sie gebraucht werden. Daher kann erst am Samstag der Fahrplan wieder vollumfänglich gefahren werden. Da viele Kunden Reisen auf das Wochenende verschoben hätten, empfahl die Bahn Fahrgästen im Fernverkehr, eine Platzreservierung zu buchen.

Anders sieht es im Regional und S-Bahnverkehr aus. Dort werde sie "das Angebot bis Tagesende schrittweise" ausweiten, kündigte die Bahn am Freitagmittag an. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) schrieb auf dem Kurznachrichtendienst X, die S-Bahnlinien S1, S2, S3, S4, S5, S6 und S8 und S9 verkehrten nun wieder im Stundentakt - allerdings teilweise nicht auf der gesamten Strecke. Die S7 soll aber noch weiter entfallen.

Im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits Mittwochabend begonnen und am Freitagmorgen um 5 Uhr geendet. Auch hier wird es noch einige Zeit dauern, bis der Rückstau der Güterzüge abgebaut werden kann. 

Bahn lädt GDL zu Wiederaufnahme ein

Mit dem Ende der fünften Arbeitskampfrunde geht die Ungewissheit auf der Schiene für Bahn und Fahrgäste indes weiter. GDL-Chef Claus Weselsky hatte betont, er werde künftige Streiks mit deutlich weniger Vorlauf ankündigen als bisher. Damit ist fraglich, ob die Bahn bei einem möglichen nächsten Ausstand erneut einen Grundfahrplan auf die Beine stellen kann. Auch Arbeitskämpfe über Ostern schloss Weselsky nicht aus.

Die Deutsche Bahn bot der GDL eine Wiederaufnahme der abgebrochenen Tarifverhandlungen am Montag an. Es gebe eine entsprechende Einladung an die GDL, sagte ein Konzernsprecher auf Anfrage am Freitag.

Die GDL teilte daraufhin mit, sich von der Arbeitgeberseite nicht provozieren zu lassen. Sie forderte die Bahn auf, bis Sonntag um 18 Uhr ein schriftliches Angebot vorzulegen. Je nach Inhalt dieses Angebots sei die Gewerkschaft dann am Montag zu Verhandlungen bereit. Der jüngste Streik war der fünfte Ausstand in dem seit November laufenden Tarifstreit.

Knackpunkt: Absenkung der Wochenarbeitszeit

Knackpunkt des seit Monaten schwelenden Tarifstreits ist die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne finanzielle Einbußen.

GDL-Chef Claus Weselsky hatte bei der Streikankündigung am Montag gesagt: "Damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche." Diese Zahl werde man dem Management der Bahn auch in Zukunft ins Gedächtnis rufen, "notfalls immer und immer wieder", teilte die GDL mit.

Die Deutsche Bahn warf der GDL vor, mit ihrem Verhalten im Tarifkonflikt und der jüngsten Streikankündigung das deutsche Eisenbahnsystem zu gefährden. "Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste", erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler.

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