Der neue Schnellzug der Deutschen Bahn - ICE 3 Neo - ist am Montag das erste Mal mit zahlenden Fahrgästen von Frankfurt nach Köln gefahren. Von außen ähnelt er dem Vorgänger ICE 3 - aber innen gibt es Verbesserungen.

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Premiere: Neuer ICE 3 Neo fährt von Frankfurt nach Köln

Der neue ICE 3 Neo steht im Frankfurter Hauptbahnhof
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Ein neues Lichtkonzept, mobilfunktransparente Scheiben, eine schnelle Hubplattform für Rollstuhlfahrer und Platz für acht Fahrräder sollen nach Angaben der Bahn den Komfort für die Fahrgäste heben.

2,5 Milliarden Euro kostet die neue Flotte

Insgesamt 73 ICE 3 Neo mit zusammen 30.000 Sitzen hatte die Deutsche Bahn bei Siemens bestellt, vier Züge sind bereits ausgeliefert. Ab Zug Nummer 17 sollen zudem Sitze und Inneneinrichtungen in einem neuen Design ausgestattet sein. Bis 2029 soll der letzte Zug ausgeliefert sein. Rund 2,5 Milliarden Euro zahlt der bundeseigene Konzern dafür.

Die Züge würden dringend benötigt, erklärte DB-Personenverkehrs-Vorstand Michael Peterson. "Um die Verlässlichkeit ist es bei der Deutschen Bahn aktuell nicht gut bestellt. Leider wird es auch für einen gewissen Zeitraum so bleiben, denn wir arbeiten mit Hochdruck daran, unser Schienensystem zu modernisieren."

Zuletzt hatte die Bahn häufig mit Verspätungen und Zugausfällen hauptsächlich wegen Personalmangels Schlagzeilen gemacht, sogar ganze Linien etwa im Regionalverkehr entfielen.

Zahl der Zugreisenden soll verdoppelt werden

Die Züge werden nach Bahn-Angaben mit ihrer Spitzengeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde vor allem auf den sogenannten Rennstrecken unterwegs sein, zunächst zwischen Dortmund, Köln, Stuttgart und München. 2024 folgen Verbindungen nach Brüssel und Amsterdam.

In der Mitte ist der Frankfurter Flughafen erreichbar, damit möglichst viele Inlandsflüge überflüssig werden.

Neben dem ICE 3 Neo läuft die Auslieferung von insgesamt fast 140 etwas langsameren ICE 4, die ebenfalls von Siemens kommen. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen laut Peterson mehr als 450 ICE im Netz unterwegs sein - etwa 100 mehr als aktuell.

Bis 2030 sollen rund doppelt so viele Fahrgäste auf die Schiene gebracht werden. Auch zu diesem Zweck soll bis zum 1. April nach dem Wunsch Hessens und der anderen Bundesländer das Flatrate-Ticket für 49 Euro eingeführt werden. Es gilt allerdings ausschließlich im Nah- und Regionalverkehr, nicht in ICE-Zügen.

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