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Wochenlanger Streik am Uniklinikum Gießen-Marburg beendet

Klinikgebäude

Die Mitarbeitenden am Uniklinikum Gießen und Marburg können auf Entlastung hoffen: Am späten Freitagabend haben sich der private Krankenhausbetreiber und die Gewerkschaft Verdi auf einen Tarifvertrag geeinigt.

Nach wochenlangem Ringen haben sich das Uniklinikum Gießen und Marburg (UKGM) und die Gewerkschaft Verdi am späten Freitagabend auf einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung und Entlastung an dem privatisierten Krankenhaus geeinigt.

Das teilte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm mit. "Die Entlastung für die Beschäftigten der Uniklinik kommt. Ihre enorme Streikbereitschaft hat den Arbeitgeber zu einem guten Kompromiss bewegt", sagte er.

Personalschlüssel vereinbart

Der bundesweit erste Entlastungstarifvertrag in einem kommerziell betriebenen Krankenhaus beinhalte unter anderem schichtgenaue Personalvorgaben für Stationen und Funktionsbereiche, so der Gewerkschaftssprecher.

In den Bereichen Krankenpflege und Psychiatrie werde eine Personalbemessung in jeder Schicht verbindlich, erklärte die Gewerkschaft. In anderen Bereichen gebe es feste Verhältnisse von Beschäftigten zu Patientinnen und Patienten. Erstmals seien auch Lehrkräfte und Ambulanzen in die Regelungen einbezogen.

Belastungsausgleich und neue Stellen

Wenn die Vorgaben nicht eingehalten werden oder es zu außergewöhnlichen Belastungssituationen kommt, erhalten die betroffenen Mitarbeiter demnach einen Belastungsausgleich. Ab April 2024 erhalten sie für drei belastende Schichten einen zusätzlichen freien Tag.

In anderen Bereichen wie den Laboren oder der Technik sollen 102 neue Vollzeitstellen geschaffen werden. Zudem gilt der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen und Outsourcing nun auch für die rund 300 Beschäftigten der UKGM Service GmbH, wie es hieß.

Streik endet Samstagfrüh

Der Streik, an dem sich nach Verdi-Angaben seit dem 27. März täglich rund 1.000 UKGM-Beschäftigte beteiligten, werde am Samstag mit Beginn des Frühdienstes beendet. Weitere Details der Einigung sollen voraussichtlich am Montag vorgestellt werden.

Noch am Freitagmorgen hatten die Direktoren der Kliniken an die Tarifpartner appelliert, eine Aussetzung des Streiks zu verabreden. Das auf zwei Standorte verteilte Uni-Klinikum war 2006 zu 95 Prozent von der Rhön-Klinikum AG übernommen worden, die mittlerweile vom Klinikkonzern Asklepios aufgekauft wurde. Das Land Hessen hält die restlichen fünf Prozent. Insgesamt arbeiten hier rund 9600 Menschen.

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