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Wieder Warnstreiks an UKGM

Streikende Menschen, Fahnen von Verdi

Bei den Tarifverhandlungen für die nicht-ärztlichen Beschäftigten an der Uniklinik Gießen und Marburg ging auch die dritte Verhandlungsrunde ergebnislos zuende. Begleitet wurden die Verhandlungen von Warnstreiks.

Bei den Tarifverhandlungen für die nicht-ärztlichen Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen und Marburg ist am Montag erneut keine Einigung erzielt worden. Nach den rund zehnstündigen Gesprächen habe man sich auf den 6. März vertagt, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm am Abend.

Hunderte streiken erneut

Parallel zu den Verhandlungen hatte die Gewerkschaft auch erneut an beiden Standorten des Klinikums zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Sowohl in Gießen als auch in Marburg hatten je rund 400 Mitarbeitende die Arbeit niedergelegt. Laut Verdi seien dadurch rund 80 Prozent der geplanten Operationen ausgefallen, Notfälle aber versorgt worden. Bereits vergangene Woche hatten Hunderte rund um die zweite Verhandlungsrunde gestreikt.

Die Geschäftsführung des Klinikums hatte die Warnstreiks als "vollkommen unnötig" kritisiert. Neben einer Inflationsprämie hatte sie den Mitarbeitenden eine Entgelterhöhung von mindestens 300 Euro pro Monat angeboten, eine tarifliche Erhöhung um einen sogenannten Sockelbetrag von 100 Euro zum 1. Juni dieses Jahres sowie eine weitere tarifliche Steigerung um 5,5 Prozent zum 1. Januar 2025. 

Verdi fordert für die rund 7000 nicht-ärztlichen Beschäftigten des privatisierten Uniklinikums allerdings elf Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 600 Euro mehr. 

Vorerst keinen neuen Streiks

Neue Warnstreiks solle es nach Gewerkschaftsangaben vorerst nicht geben. Erst am 6. März werde dann parallel zur vierten Verhandlungsrunde wieder zu Arbeitsniederlegungen an beiden Standorten des Klinikums in Gießen und Marburg aufgerufen; in ähnlichem Umfang wie am Montag. 

Der Vorsitzende der UKGM-Geschäftsführung, Gunther Weiß, hatte vorab erklärt, man sei bereit, in dieser Verhandlungsrunde "zu einem vernünftigen, tragfähigen Kompromiss zu kommen". Die Gewerkschaft wisse, "dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des UKGM nicht überstrapaziert werden darf", so Weiß.

Das Klinikum ist nach Unternehmensangaben das drittgrößte Universitätsklinikum Deutschlands. An den beiden Standorten Gießen und Marburg werden jährlich rund 436.000 Patienten in 80 Kliniken mit zusammen 2230 Betten versorgt.

Redaktion: Julian Moering

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