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Rettung geplatzt: Das Euro-Symbol in Frankfurt muss möglicherweise abgebaut werden

Das Eurozeichen ist in der Nacht beleuchtet.

Das Euro-Symbol in Frankfurt schien gerettet: Ein Sponsor wollte die Kosten für den Erhalt übernehmen. Doch der ist jetzt pleite. Damit droht erneut eine Versteigerung des Wahrzeichens.

Das Euro-Zeichen vor der ehemaligen Europäischen Zentralbank in Frankfurt ist wieder in Gefahr: Möglicherweise muss die 14 Meter hohe Skulptur auf dem Willy-Brandt-Platz nun doch abgebaut werden. Das teilte das Frankfurter Kultur-Komitee, das sich um den Erhalt des Wahrzeichens kümmert, am Freitag dem hr mit. Zuvor hatte die FAZ darüber berichtet.

Im Herbst vergangenen Jahres hatte sich ein Sponsor gefunden, der medienwirksam angekündigt hatte, die Betriebs- und Erhaltungskosten von 200.000 Euro im Jahr tragen zu wollen. Die hohen Kosten ergeben sich unter anderem durch Reparaturen, die etwa durch Vandalismus nötig geworden sind. Doch der Sponsor ist jetzt pleite, wie das Kultur-Komitee bestätigte. Es drohe erneut eine Versteigerung des Euro-Zeichens.

"Wir fangen wieder von vorne an"

Bevor der Sponsor gefunden wurde, hatte der Vorstandsvorsitzende des Komitees, Manfred Pohl, angekündigt, die Euro-Skulptur Mitte Oktober vergangenen Jahres abbauen und versteigern zu lassen, weil der Verein die Unterhaltskosten nicht mehr aufbringen könne.

"Jetzt fangen wir wieder ganz von vorne an", sagte Pohl am Freitag dem hr. Bei der jetzigen Sponsurensuche sei er aber optimistischer: "Im Sommer kümmerte das Thema niemanden. Jetzt haben wir viel mehr Aufmerksamkeit, weil die Medien ausführlich berichtet haben", erklärte Pohl.

Verhandlungen mit zwei Frankfurter Instituten

Tatsächlich verhandele der Verein schon mit zwei Frankfurter Instituten, die bereit seien, die Kosten für die Instandhaltung zu zahlen. "Jeder weiß, wie beliebt das Wahrzeichen ist und dass die Sponsorenschaft eine gute Werbung darstellt", sagte Pohl.

Bis zum 15. Juni werde sich herausstellen, ob ein Vertrag zustande komme. Der alte Sponsorenvertrag sei Anfang Februar gekündigt worden. Aus rechtlichen Gründen könne der Verein nicht mehr zu dem Fall sagen.

Das 14 Meter hohe blaue Euro-Zeichen mit den 12 gelben Sternen wurde 2001 zur Einführung des Euros vor der damaligen Zentrale der EZB errichtet. Immer wieder wurde das 50 Tonnen schwere Wahrzeichen zum Ziel von Protesten, etwa wegen Kritik an der Europäischen Union.