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Seit Samstag Streik bei Discover Airlines

Flugzeug der Airline Discover in der Luft

Der Streik der Piloten bei Discover Airlines am Frankfurter Flughafen hat nach Konzernangaben nur geringe Auswirkungen gehabt. Weil die Tarifverhandlungen gescheitert waren, hatte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit erneut zum Arbeitskampf aufgerufen.

Zum zweiten Mal in diesem Monat wurde gestreikt: Am Samstag hatte der Ausstand der Pilotinnen und Piloten bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines begonnen. Der von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Donnerstag angekündigte Ausstand endete am Montagabend um 23.59 Uhr.

Am Sonntag wurden in Frankfurt und München nach Lufthansa-Angaben acht von 19 geplanten Abflügen gestrichen. Der Konzern wollte Flugzeuge anderer Konzernunternehmen einsetzen oder die betroffenen Passagiere umbuchen. Ein Lufthansa-Sprecher hatte vor dem dreitägigen Streik angekündigt, dass zwei Drittel aller geplanten Flüge stattfinden würden.

Streik am Montag größtenteils aufgefangen

Am Montag gab es nach Konzernangaben nur einen Flugausfall bei Discover. Auch die vier Starts der Lufthansa-Teilflotte Boeing 787 am Montagvormittag konnten ohne Einschränkungen stattfinden. Wie ein Konzernsprecher mitteilte, wurde der Solidaritätsstreik auf der Lufthansa-Langstrecke komplett aufgefangen.

Die Gewerkschaft hatte die Pilotinnen und Piloten der sogenannten Dreamliner zu diesem Solidaritätsstreik aufgefordert. "Die Unterstützung und Bekundung der Solidarität ist angesichts der fortwährenden Verweigerungshaltung der Eurowings Discover leider erforderlich", hatte Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der VC, am Freitag erklärt.

Lufthansa-Organisationschef Karl Brandes reagierte mit Unverständnis auf den Streikaufruf zu einem "betriebsfremden Solidaritätsstreik". In einem Schreiben an die Piloten wies er darauf hin, dass Lufthansa mit der VC einen langfristigen Tarifvertrag abgeschlossen habe: "Auch mit dem Ziel, dass wir bei Lufthansa Airlines einen längerfristigen Tariffrieden ohne Streiks haben, um in den nächsten Jahren unser geplantes Wachstum gemeinsam mit Ihnen umzusetzen." Der VC-Aufruf sei "mehr als befremdlich".

Höhere Gehälter an Gewerkschaft vorbei ausgehandelt

Als Grund für den Streik bei Discover nennt die VC die gescheiterten Tarifverhandlungen. Nach insgesamt drei Streiks vereinbarte die Airline zuletzt zwar höhere Pilotengehälter, allerdings nicht mit der VC per Tarifvertrag, sondern mit dem Betriebsrat über eine sogenannte Betriebsvereinbarung.

Die neuen Gehälter entsprechen zwar exakt den Forderungen der VC, wie beide Seiten bestätigten. Doch die Gewerkschaft zeigte sich "erschüttert" über das Vorgehen der Airline. Eine Betriebsvereinbarung erreiche nicht die Rechtsqualität und Sicherheit eines Tarifvertrags mit der Gewerkschaft.

Einen Tarifvertrag abzuschließen, bleibe das Ziel, versicherte Discover Airlines nach der Einigung mit dem Betriebsrat.

Die Gewerkschaft streitet für einen Erst-Tarifvertrag für die 420 Piloten bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Gesellschaft. Die Lufthansa-Tochter Discover Airlines, nach der Gründung 2021 zunächst als Eurowings Discover unterwegs, steuert vom Flughafen Frankfurt aus hauptsächlich touristische Ziele auf der Langstrecke an, aber auch auf der Kurz- und Mittelstrecke.

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