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Öffentlicher Dienst: Demonstrationen in Wiesbaden und Marburg

Streikende mit Plakaten

Mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen fordern die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Demonstrationen und Warnstreiks gab es am Donnerstag in Marburg und Wiesbaden. Dort fahren am Freitag keine Busse.

Aufgrund von Streiks im öffentlichen Dienst kommt es derzeit in Hessen immer wieder zu Ausfällen. Am Donnerstag traf es hauptsächlich den Kreis Marburg-Biedenkopf und Wiesbaden. In der Landeshauptstadt ist damit aber nicht Schluss.

Am Freitag sind die Beschäftigten der Verkehrsgesellschaft ESWE in Wiesbaden zum Streik aufgerufen. Ein Busbetrieb werde daher am gesamten Freitag nicht möglich sein, teilte die ESWE mit. Die Busse der Linien 6, 9 und 33 endeten von Mainz kommend in Wiesbaden-Ost und drehten dort. S-Bahnen, Züge der Rheingaubahn und der Ländchesbahn sowie Busse des Regionalverkehrs führen planmäßig.

Wiesbaden: Sechs Kitas komplett geschlossen

Schon am Donnerstag gab es in Wiesbaden einen Demonstrationszug, laut Polizei mit rund 400 Teilnehmenden. Dort hatte die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, der Eigenbetriebe, von ESWE-Versorgung, der Entsorgungsbetriebe und der Horst-Schmidt-Kliniken zum Streik aufgerufen.

Am Donnerstag blieben sechs kommunale Kitas komplett geschlossen, die anderen liefen nur im Notbetrieb. Auch etwa 250 Angestellte von Wiesbadens größtem Krankenhaus, den Horst-Schmidt-Kliniken, legten ihre Arbeit nieder. Das Klinikum hat nach eigenen Angaben rund 2.000 Mitarbeiter.

Keine Müllabfuhr in Marburger Altstadt

In der Marburger Altstadt blieben die Altpapiercontainer am Donnerstagmorgen stehen. Die Stadtbücherei war geschlossen, und so manches Kita-Kind musste früher nach Hause.

Mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen forderten beispielsweise Mitarbeitende aus städtischen Kitas und der Müllabfuhr bei einem Demonstrationszug in Marburg. Laut Polizei nahmen daran etwa 500 Menschen teil.

Außerdem beteiligte sich auch Personal von anderen Unternehmen an der Kundgebung, die zum Teil ebenfalls nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt werden. Vor Ort waren beispielsweise Angestellte der Lebenshilfe und der Marburger Vitos-Klinik.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Geld

Verdi fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro. Auszubildende sollen 200 Euro mehr bekommen. In Hessen sind laut Verdi 120.000 Beschäftigte betroffen. Die Tarifverhandlungen laufen seit Januar und werden am 22. und 23. Februar in Potsdam (Brandenburg) fortgesetzt.

Am Mittwoch hatte es bereits in Nordhessen und im Lahn-Dill-Kreis erste Proteste gegeben. In Wetzlar streikten rund 200 Mitarbeitende von kommunalen Einrichtungen, darunter auch von den Lahn-Dill-Kliniken. In Kassel blockierten Mitarbeiter von Entsorgungsbetrieben bei einer Protestveranstaltung zeitweise den Straßenbahnverkehr am Opernplatz.

In Frankfurt sind massive Streiks für Freitag angekündigt, die auch den öffentlichen Personennahverkehr und den Flughafen betreffen sollen. Es werden deutliche Einschränkungen im Flugverkehr erwartet.

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