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LEB-Vorsitzender tritt nach kurzer Zeit zurück

Hochgestellte Stühle in einem Klassenzimmer

Nachdem sein Vorgänger unter lautem Getöse zurückgetreten war, übernahm Wolfgang Stock Ende Dezember den Vorsitz des hessischen Landeselternbeirats. Mit viel Elan wollte er die Aufgabe angehen. Und macht nun nach einem Monat Schluss.

In drei knappen Sätzen informierte der hessische Landeselternbeirat (LEB) am Montag über einen Personalwechsel an der Spitze des Gremiums. Wolfgang Stock sei als Vorsitzender zurückgetreten, steht in der Pressemitteilung, "der Landeselternbeirat respektiert seine Entscheidung und bedankt sich für die Zusammenarbeit".

Wolfgang Stock

Damit war Stock, der im Wetteraukreis eine Privatpraxis für Allgemeinmedizin betreibt, gerade einmal rund einen Monat Vorsitzender des Beirats, der die Interessen der Eltern von rund 840.000 Schülerinnen und Schülern in Hessen im Blick haben soll. Er war am 19. Dezember an die Spitze des Gremiums gewählt worden – als Nachfolger des durchaus geräuschvoll zurückgetretenen Volkmar Heitmann.

"Die Aufbruchstimmung überwiegt bei Weitem", sagte Stock damals in einem Interview der Frankfurter Rundschau. Einen Monat später herrscht mal wieder Abbruchstimmung. Nach hr-Informationen führten interne Querelen zum Rücktritt. Stellungnahmen der Beteiligten waren zunächst nicht zu erfragen.

Vorgänger äußerte schwere Kritik am Kultusministerium

Als Stocks Vorgänger Heitmann ging, äußerte er massive Kritik am hessischen Kultusministerium. Während man sich als Vorsitzender aufreibe, packe das Ministerium dringliche Themen wenn überhaupt nur halbherzig an. Sein Abschlussfazit nach immerhin zweieinhalb Jahren Vorsitz im Landeselternbeirat: "Ich habe im Laufe meiner Amtszeit immer mehr den Eindruck gewonnen, dass der Landeselternbeirat nicht ausreichend wirksam ist und auch nicht wirksam sein soll."

Tat das Ministerium diese Kritik als "abstrus" ab, äußerten Lehrergewerkschaft und Schülervertretung durchaus Verständnis für die Abrechnung Heitmanns. Unter Stock sollte sich die Stimmung wieder wenden.

Kommissarisches Führungsduo bereits eingespielt

Jetzt übernehmen die beiden stellvertretenden Vorsitzenden Ingo Radermacher und Thorsten Sprenger die Aufgaben des Landeselternbeiratsvorsitzenden kommissarisch bis zu einer Neuwahl. Das sind sie gewohnt: Bereits von Anfang November bis zu Stocks Wahl Ende Dezember war das Duo in dieser Rolle eingesprungen.

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