Die Landesfachstelle "Netzwerk für Kinder von Inhaftierten" sieht rund ein Jahr nach der Gründung weiter großen Bedarf an Informations-, Beratungs- und Hilfsangeboten.

Das Interesse von Mitarbeitenden in der Jugendhilfe an dem Thema sei sehr groß, sagte Projektleiterin Astrid Dietmann-Quurck der Deutschen Presse-Agentur. "Wir rennen dort offene Türen ein."

Ziel des Projektes ist, Jugendämter, Beratungsstellen und andere soziale Akteure besser mit der Justiz vernetzen, um gezielter auf die Bedürfnisse von Kindern inhaftierter Elternteile eingehen und ihnen passende Hilfen anbieten zu können. In den Gefängnissen werden auch Besuche organisiert, bei denen sich Mitarbeitende von Jugendämtern Eindrücke vor Ort machen können.

Zunächst hat das Projekt die JVAs Butzbach, Frankfurt III, und Kassel I im Blick, man sei aber bereits mit weiteren Anstalten im Gespräch, sagte Dietmann-Quurck. Hessenweit dürfte es mehrere tausend betroffene Kinder und Jugendliche geben, genaue Zahlen lägen aber nicht vor. Die Landesfachstelle ist ein Projekt des Gießener Vereins Aktion Perspektive für junge Menschen, auch die hessischen Ministerien für Soziales und für Justiz sind eingebunden.