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Wiedereinstiegsprogramm für Hebammen im Frankfurter Bürgerhospital

Eine Hebamme misst mit einem CTG die Herztöne eines Ungeborenen in einer Klinik.

In Hessen gibt es zu wenig Hebammen, die in ihrem Beruf arbeiten. Mit einem Wiedereinstiegsprogramm will das Frankfurter Bürgerhospital sie zurückholen - mit ersten Erfolgen.

"Eigentlich gibt es im Gesundheitswesen keinen Mangel an qualifizierten Fachkräften, sondern an in ihrem Beruf tätigen Fachkräften", sagte der Personal-Geschäftsführer des Bürgerhospitals Frankfurt, Wolfgang Heyl. Viele Pflegekräfte hätten ihrem Beruf den Rücken gekehrt - "aufgrund hoher Arbeitsbelastung, fehlenden Fortbildungsmöglichkeiten und mangelnder Wertschätzung durch den Arbeitgeber".

Das Programm soll zeigen, dass es auch anders geht. Die Kandidaten durchlaufen ein dreimonatiges Programm mit einer festen Fachkraft als Patin. Diese Phase besteht aus Theorieblöcken und Praxistagen. Nach Abschluss wird eine Übernahme angeboten.

Das Konzept wurde 2022 entwickelt. 2023 wurde das Projekt auf die Kinderkrankenpflege und das Clementine Kinderhospital ausgeweitet, das zum selben gemeinnützigen Träger gehört. Das Programm wird vom hessischen Sozialministerium finanziell unterstützt.

Vier von sechs Hebammen bleiben

Am ersten Durchgang haben sich laut Bürgerhospital sechs Hebammen beteiligt - sogar aus dem Elsass und Hamburg. "Vier von ihnen bleiben direkt bei uns im Bürgerhospital, um dauerhaft in unserer Geburtshilfe zu bleiben", sagte Kliniksprecher Silvio Wagner. Im September startet der zweite Durchgang - diesmal nicht nur für Hebammen, sondern auch für Kinderkrankenschwestern oder -pfleger.

Der Eingang des Bürgerhospitals in Frankfurt.

Laut Deutschem Hebammenverband gibt es bundesweit rund 2.700 Hebammen, die an einer Rückkehr in eine klinische Berufstätigkeit interessiert sind. Das Bürgerhospital ist nach eigenen Angaben Deutschlands größte geburtshilfliche Einrichtung mit 4.205 Geburten im vergangenen Jahr. Andere Krankenhäuser haben sich der Klinik zufolge bereits erkundigt, wie das Bürgerhospital das Programm umsetzt.

Nach Geburten-Rekord 2022 wieder weniger Babys

2022 wurden in Hessen weniger Kinder als im Jahr 2021 geboren. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes vom Montag wurden im vergangenen Jahr 57.360 Kinder lebend geboren, 2021 waren es noch 61.550 Kinder gewesen. 2021 war auch das Jahr mit den meisten Geburten seit 1997

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