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Ferienstart sorgt für volle Autobahnen

Langer Stau auf einer Autobahn

Zum Ferienbeginn warnt der Verkehrsclub ADAC wieder vor Staus auf den Autobahnen. Als Durchreiseland für den Nord-Süd-Verkehr ist Hessen besonders anfällig. hr-Verkehrsexperte Arndt Heyer sieht pauschale Warnungen eher skeptisch.

Am Freitag haben in Hessen, im Saarland und in Rheinland-Pfalz die Sommerferien begonnen. Der ADAC warnt traditionell vor vollen Autobahnen. Besonders gefährdet seien die Strecken zu den deutschen Küsten im Norden oder zu Zielen im deutschen und europäischen Süden.

Der Verkehrsclub weist in seiner Stauprognose darauf hin, dass sich am kommenden Wochenende sämtliche Bundesländer außer Bayern und Baden-Württemberg in den Ferien befinden. Die A3, die A5 und die A7 würden zeitweise "an ihre Grenzen kommen", so die Prognose. Es sei mit vielen Staus zu rechnen.

ADAC: A3, A5 und A7 besonders betroffen

Auf der A3 zwischen Niedernhausen und Offenbacher Kreuz drohten Fahrzeugschlangen aufgrund einer langen Baustelle. Geduld müssten Autofahrer außerdem auf der A5 rund um das Hattenbacher und Kirchheimer Dreieck aufbringen. Ebenfalls stauanfällig sind traditionell der weitere Verlauf der A5 von Frankfurt über Darmstadt in Richtung Schweiz und weite Teile der A7, die in Nord-Süd-Richtung an Kassel und Fulda vorbei führt.

"Abschnittsweise müssen Autofahrer an den kommenden beiden Wochenenden mit Stillstand rechnen", warnt ADAC-Verkehrsexperte Thomas Kramer in einer Mitteilung. Auch kleine Verzögerungen würden bei hohem Verkehrsaufkommen "kilometerlang nach hinten gereicht".

Bereits ab Freitagmittag könnten die Straßen voll werden. Dann seien Pendler, Güterverkehr und Urlaubsreisende gleichzeitig unterwegs. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen sei aber auch über den gesamten Samstag zu erwarten, außerdem noch einmal ab Sonntagvormittag bis zum Nachmittag. "Wer es einrichten kann, fährt erst ab Montag oder Dienstag in die Ferien", rät Kramer.

Störungen wirken sich stärker aus

Der Leiter der hr-Verkehrsredaktion, Arndt Heyer, ist mit pauschalen Warnungen zurückhaltend. Es sei richtig, dass es in der Ferienzeit zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Fernstraßen komme. "Jede Störung wie ein Unfall oder eine Panne im Baustellenbereich wirkt sich dann natürlich stärker aus." Wo diese Störungen und somit die Staus letztlich tatsächlich auftreten, sei aber grundsätzlich schwer vorhersagbar, betont Heyer. Eine Baustelle führe nicht automatisch zu einem Stau.

Erfahrungsgemäß sei die Verkehrssituation im Sommer noch relativ entspannt. "Weil sich das Aufkommen dann über mehrere Tage verteilt." In einer Ferienzeit, die sich über sechs Wochen erstreckt, muss man nicht zwangsläufig sofort starten. Anders sähe das bei langen Wochenenden wie an Pfingsten oder zu Christi Himmelfahrt aus. "Dann packen alle ihre Taschen ins Auto und wollen gleichzeitig los."

Stau umfahren oder aussitzen?

Fährt man auf einen Stau zu, stellt sich für Autoreisende immer die Frage: Aussitzen oder nach einer Ausweichstrecke suchen? Doch ob es sich lohnt, einen Stau zu umfahren, hängt Heyer zufolge auch von der Ursache ab. Liegt ein umgestürzter Lkw quer auf der Fahrbahn und muss aufwändig geborgen werden? Oder gab es nur einen kleinen Auffahrunfall mit geringem Blechschaden?

Hier liefern Angebote wie Rundfunkwarnmeldungen oder die Verkehrsmeldungen auf hessenschau.de meist weitergehende Informationen als Navigationsapps. Heyer verweist auch auf das interaktive hr-Stautelefon unter der Nummer 069 / 96 86 86 86. Dort könne man per Sprachsteuerung auch während der Fahrt Meldungen für bestimmte Strecken abfragen - und das zu jeder Zeit.

"Umleitungsempfehlungen sind generell eine ganz schwierige Sache", gibt der Experte zu bedenken. Gerade bei hohem Verkehrsaufkommen seien lokale Umleitungsstrecken oft schnell überlastet.

Nicht vergessen: Getränke, Kinderbespaßung, Rettungsgasse

Wenn es nun doch passiert ist und man längere Zeit im Stau feststeckt, sollte man vorbereitet sein, rät der ADAC. Besonders an heißen Tagen sollte man ausreichend Getränke und gesunde Snacks dabei haben. Wer mit Kindern reist, sollte sich vor Fahrtantritt über eine geeignete Ablenkung Gedanken machen. Vor allem aber sollte man im Stau immer daran denken, eine Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge freizuhalten.

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