Erleichterung für Mastbetriebe Schweinepest: Regionale Schlachtung wieder möglich

Nach monatelangen teuren und langen Transporten nach Schleswig-Holstein dürfen Schweine aus der Sperrzone 2 der Afrikanischen Schweinepest nun wieder in Hessen geschlachtet werden. Eine Großschlachterei in Schwalmstadt nimmt Tiere aus Südhessen an.

Schweine schauen aus ihrem Stall auf einem landwirtschaftlichen Betrieb.
In Trebur (Groß-Gerau) wurde in einem Betrieb die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen. Bild © picture-alliance/dpa
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Erleichterung für Schweinebauern aus der sogenannten Sperrzone 2 der Afrikanischen Schweinepest (ASP): Sie dürfen ihre Tiere seit Samstag in Norhessen schlachten lassen. Eine Großschlachterei in Schwalmstadt (Schwalm-Eder) hat dafür die Genehmigung vom Land Hessen erhalten.

Seit Juni vergangenen Jahres mussten die Schweine aus diesen Gebieten in Südhessen rund 700 Kilometer weit in eine dafür zertifizierte Schlachterei in Schleswig-Holstein gefahren werden. Das sorgte unter anderem für höhere Kosten.

Für betroffene Schweinemast-Betriebe in Südhessen sei das ein positives Zeichen, betonte Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbands. Der Transport ins norddeutsche Kellinghusen (Kreis Steinburg) sei teuer und zu lang für die Schweine gewesen. "Wir geben uns nicht der Situation hin. Und wir müssen alles dafür tun, damit wir die Schweinehaltung in Hessen halten", sagte Schmal.

Schweinepest Belastungsprobe

Die ersten Schweine, zum Beispiel aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg sollten schon am Samstag in die Schlachterei nach Schwalmstadt gebracht werden. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums sollen dort am Wochenende rund 650 Schweine aus Südhessen geschlachtet werden. Die Schweine aus der Sperrzone 2, also einem Gebiet von Wiesbaden bis nach Mannheim, müssen dabei getrennt von anderen Schweinen geschlachtet und verarbeitet werden.

Für viele Schweinebauern in Südhessen ist die Afrikanische Schweinepest eine große Belastungsprobe. Viele Landwirte sorgen sich nicht nur um die Ansteckung ihrer eigenen Tiere im Stall, sondern auch um die strengen Regeln zu Tests, Blutproben und Kontrollen.

Unterdessen hält der Kampf in Hessen gegen die Schweinepest an. Bis Mitte Februar wurden mehr als 3.000 tote Wildschweine gefunden, wie aus Daten des Landwirtschaftsministeriums hervorgeht. Mehr als 1.100 hiervon trugen das tödliche Virus in sich. Im Kampf gegen die Ausbreitung der Seuche helfen Kadaverspürhunde bei der Suche nach toten Wildschweinen.

Redaktion: Meliha Verderber

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de/ Anna Vogel;