Lucas Alario sitzt bei einem Testspiel auf der Auswechselbank.

Er kam als Hoffnungsträger und geht als Gescheiterter: Lucas Alario verlässt Eintracht Frankfurt und wechselt in die erste brasilianische Liga. Vermissen wird ihn bei den Hessen wohl niemand.

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Alario geht nach Brasilien

Lucas Alario
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Um Punkt 23 Uhr hat Eintracht Frankfurt am Donnerstag das verkündet, was viele schon wussten und niemanden mehr verwundert: Lucas Alario, einst ein mehr als passabler Mittelstürmer, sucht nach anderthalb erfolglosen Jahren in Hessen das Weite und wechselt zum brasilianischen Erstligisten Internacional Porto Alegre. Über die Ablösesumme wurde nichts bekannt, sie soll dem Vernehmen nach aber zwischen zwei und drei Millionen Euro liegen.

Eintracht verzichtet auf Danksagungen

Bemerkenswert: Auf die sonst üblichen guten Wünsche für die Zukunft verzichtete die Eintracht in ihrer Pressemitteilung. Alario, der sein Geld in den vergangenen Monaten nur noch mit mehr oder weniger lustlosen Trainingseinheiten verdiente und überhaupt keine Anstalten machte, noch einmal auf Touren zu kommen, ist inzwischen nur noch eine Randnotiz.

Eintracht Frankfurt: Wintertransfers

Und das, obwohl er im Sommer 2022 mit großen Ambitionen von Bayer Leverkusen zur Eintracht gekommen war. Der inzwischen 31-Jährige, der bei der Werkself in 126 Bundesliga-Spielen trotz vorwiegender Joker-Rolle 42 Treffer erzielt und 14 weitere vorbereitet hatte, sollte auch in Frankfurt Tore schießen. Allein: Das gelang ihm nicht.

Zu einer Ehrenrettung sei ergänzt, dass an einem gewissen Randal Kolo Muani im Sturm einfach kein Vorbeikommen war. Dass Alario in all der Zeit aber gar keine Rolle spielte, liegt nicht nur an der starken Konkurrenz.

Abgang durch die Hintertür

In seiner ersten Spielzeit bei den Hessen durfte er wettbewerbsübergreifend genau zweimal jubeln, in der aktuellen Saison schaffte er es nach einer Knie-Operation im Sommer nicht ein einziges Mal in den Kader. Trainer Dino Toppmöller öffnete dem Argentinier zwar gleich mehrfach die Tür und hoffte auf eine Steigerung im Training.

Alario nutzte diese Chance und die durchaus vorhandene Lücke im Frankfurter Sturmzentrum aber nie. Sein Abgang durch die Hintertür kurz vor Mitternacht passt da ins Bild.