Lieferdrohne auf einem Kasten

In der Odenwaldgemeinde Michelstadt werden Lebensmittel und andere Waren aus dem Supermarkt jetzt per Drohne geliefert. An dem Pilotprojekt sind eine Frankfurter Hochschule und ein Drohnenhersteller beteiligt.

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Lieferservice mit Drohnen

hs
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Eier, Klopapier oder Brot per Drohne fast bis vor die Haustür: In einem Pilotprojekt wird ab Donnerstag getestet, ob Menschen in ländlichen Regionen per Drohne mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs beliefert werden können. Die Bewohnerinnen und Bewohner von zwei entlegeneren Stadtteilen von Michelstadt (Odenwald) können ab sofort im Internet Einkäufe bei Supermärkten bestellen, die dann per Drohne verschickt werden.

Geplant ist, dass die Drohne mit der bestellten Ware auf einem festgelegten Platz am Rand der jeweiligen Ortschaft landet. Von da aus werden die Bestellungen dann per Lastenrad an die einzelnen Kunden verteilt. Dafür wurden Studierende als Radkuriere eingestellt.

Bestellung über Website

Unter anderem die Frankfurter University of Applied Sciences und der Drohnenhersteller Wingcopter aus Weiterstadt wollen so testen, wie gut und umweltfreundlich abgelegene ländliche Regionen auf diesem Weg versorgt werden können. Denn oft ist dort für die Anwohnerinnen und Anwohner der nächste Supermarkt nicht so einfach zu erreichen.

Die Bewohner der beiden Michelstädter Stadtteile Rehbach und Würzberg können ab sofort über eine spezielle Internetseite die Waren bestellen. Zwei Supermärkte beteiligen sich derzeit an dem Projekt, andere lokale Einzelhändler könnten sich noch anschließen.

Keine Tiefkühlprodukte lieferbar

Bestellt werden können Waren, die nicht gekühlt werden müssen: zum Beispiel Eier, haltbare Milch, Obst und Gemüse oder auch Käse. Frisches Fleisch, Fisch, Eis oder andere Tiefkühlprodukte sind dagegen nicht im Angebot.

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Tests mit Lieferdrohnen beginnen in Michelstadt im Odenwald

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Die Drohne kann laut Wingcopter-Chef Tom Plümmer bis zu 4,5 Kilogramm schwere Last tragen. Langfristig mache es Sinn, "bis vor die Tür zu fliegen", sagte Plümmer. Dafür müssten aber noch rechtliche Fragen geklärt werden.

Laufzeit vorerst bis Ende Dezember

Das Pilotprojekt heißt "Drolex", was für "Drohnen-Lastenrad-Express-Belieferung" steht, und wird vom Bund mit rund 430.000 Euro gefördert. Es läuft zunächst bis 20. Dezember, dann sollen die Daten ausgewertet werden.

Die Verantwortlichen haben zunächst für vier festgeplante Strecken eine Fluggenehmigung für 25 Monate. Wenn das Projekt erfolgreich ist, kann es fortgesetzt und gegebenenfalls auf andere ländliche Regionen in Hessen ausgeweitet werden.

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