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Viernheimer Karstadt-Filiale ist gerettet

Galeria Karstadt Kaufhof

Karstadt in Viernheim ist gerettet: Die Filiale im Rhein-Neckar-Zentrum gehört zur insolventen Kaufhauskette und sollte eigentlich im kommenden Jahr geschlossen werden. Die Arbeitsplätze bleiben nun erhalten.

Im Frühjahr hatte der Warenhauskonzern Galeria beschlossen, ein Drittel seiner Filialen bundesweit zu schließen. Auch die Filiale in Viernheim (Bergstraße) sollte 2024 dicht machen. Dieses Vorhaben wurde nun abgewendet. Das teilte die Gewerkschaft Verdi am Freitag mit.

"Damit geht bei den Beschäftigten ein monatelanges Bangen um die eigene berufliche Perspektive zu Ende", hieß es in einer Mitteilung. Es bestehe somit wieder Hoffnung, das Kaufhaus mithilfe von Investitionen gut für die Zukunft und den Wettbewerb aufzustellen.

Politiker setzten sich für Erhalt ein

Der Viernheimer Bürgermeister Matthias Baaß (SPD), mehrere Stadtverordnete und Bürgermeister umliegender Orte setzten sich für den Erhalt der Filiale ein. Auch die Betriebsräte anderer Häuser zeigten sich solidarisch.

Mit einer gemeinsamen Kundgebung im April dieses Jahres im Bürgerhaus der Stadt wurde auf die Lage der von Entlassung bedrohten Belegschaft hingewiesen. Rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in dem Haus in Viernheim.

Auch Limburger Filiale gerettet

Auch in Limburg konnte eine Filiale bereits vor dem Aus gerettet werden. Die eigentlich profitable Filiale sollte geschlossen werden, weil das zugehörige Parkhaus Verlust gemacht hatte. Schließlich stimmte der Haupt- und Finanzausschuss zu, dass die Stadt das Parkhaus des Kaufhauses übernimmt. 

Finanzspritze für fünf Standorte

Für fünf Standorte der Galeria Kaufhof-Kette in Hessen will das Land nach hr-Informationen eine Finanzspritze von drei Millionen Euro in Aussicht stellen. Damit sollen die betroffenen Städte ein zukunftsfähiges Modell für die leeren Häuser auf die Beine stellen. Die zentrale Lage und die baulichen Rahmenbedingungen seien eine Herausforderung, aber auch eine Chance für neue Konzepte, heißt es aus dem Wirtschaftsministerium.

Die Finanzspritze sollen die Städte Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden, Darmstadt und Hanau erhalten. Die Filialen in Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden sind bereits drei Filialen geschlossen. Den Häusern in Darmstadt und Hanau droht die Schließung.

Im März hatte der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof den zweiten Insolvenzantrag gestellt, die Konsequenz war die Ankündigung der Schließung von 52 Filialen in Deutschland, 129 Kaufhäuser sollten übrig bleiben. Bundesweit protestierten daraufhin Mitarbeitende.

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