Frau mit Plakat

Die Klimabewegung Fridays for Future rief am Freitag zum weltweiten Klimastreik auf. Auch in Hessen gab es Protestzüge: unter anderem in Frankfurt und Kassel. Die Aktivisten kritisierten dabei die Klimapolitik der Landesregierung.

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Fridays for Future ruft zum Klimastreik auf

Aktivisten protestieren
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Etwa 1.500 Menschen haben nach Polizeiangaben am Freitag in Frankfurt für mehr Klimaschutz demonstriert. Die Veranstalter sprachen dagegen von 5.000 Teilnehmern. Auch in anderen hessischen Städten gingen Menschen auf die Straße, um von der Politik mehr Anstrengungen im Kampf gegen die Erderwärmung zu fordern. Sie folgten damit dem globalen Aufruf der Klimaschutzbewegung Fridays for Future (FFF).

Unter dem Motto #EndFossilFuels (dt.: "Aus fossiler Energie aussteigen") setzen sich die Aktivisten für einen schnelleren Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl ein. "It is my future" oder "Planet over Profit" war etwa auf Transparenten und Plakaten der oft jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Frankfurt zu lesen.

Sie zogen von der Alten Oper aus durch die Innenstadt und forderten unter anderem die Einführung eines Klimageldes und die Verschärfung des Klimaschutzgesetzes.

Klimapolitik von Schwarz-Grün kritisiert

In Kassel gingen nach Angaben der Klimabewegung rund 1.500 Menschen auf die Straße, in Wiesbaden 300 und in Fulda 160. Bundesweit waren mehr als 250 Demonstrationen angemeldet, in Hessen in insgesamt 15 Städten. Die Aktionen waren Teil des inzwischen 13. globalen Klimastreiks, zu dem FFF aufgerufen hatte.

Kurz vor der Landtagswahl kritisierten die Aktivistinnen und Aktivisten die bisherige Klimapolitik der schwarz-grünen Regierung scharf: "Das vor kurzem verabschiedete Klimagesetz der Landesregierung ist viel zu lasch", schrieben sie in einer Mitteilung vom Freitag. Um zum 1,5 Grad Ziel beizutragen, müsste Hessen schon 2035 klimaneutral sein, nicht wie im Gesetz verankert erst 2045.

Aktivisten: Rückschritte drohen

Dürren, Hitzewellen, Waldbrände und Starkregen zeigten, dass die Klimakrise spürbar eskaliere, hieß es in dem Aufruf. Dennoch handelten die Regierungen nicht.

Nach fünf Jahren Klimastreik, in denen Klimaschutzgesetz und Kohleausstieg erkämpft worden seien, eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gewonnen wurde und Millionen von Menschen auf die Straße gegangen seien, "sind wir enttäuscht", betonten die Klimaschutzaktivisten. Vom klimapolitischen Fortschritt sei das Land "in den Stillstand gerutscht" und es drohten reale Rückschritte.

Höhere Investitionen in den ÖPNV gefordert

Fridays for Future in Wiesbaden

Neben dem Klimageld und einer Verschärfung des Klimaschutzgesetzes forderten die Aktivisten höhere Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und ein Ende von Subventionen für fossile Brennstoffe. Unterstützung erhielten sie aus Kirchen, Gewerkschaften und Umweltinitiativen. Auch Prominente wie der Sänger Herbert Grönemeyer gingen auf die Straße.

Die Demonstrationen waren nach Angaben von FFF der Beginn einer bundesweiten Kampagne mit dem Titel #wirfahrenzusammen. Dafür wurden bei den Kundgebungen Unterschriften gesammelt. Darin fordern FFF und die Gewerkschaft Verdi gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen für ÖPNV-Beschäftigte und die Verdoppelung der Investitionen in den ÖPNV bis 2030.

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