50 Durchsuchungen Großrazzia wegen Kinderpornografie und sexueller Gewalt gegen Kinder

Eine Woche lang haben Beamte in ganz Hessen Häuser und Wohnungen von 48 Beschuldigten durchsucht. Viele von ihnen sollen Kinderpornos besessen oder verbreitet, andere sollen Kinder sexuell misshandelt haben.

Ein Polizist bei einem Einsatz.
Bild © picture-alliance/dpa
  • Link kopiert!
Audiobeitrag
Bild © picture-alliance/dpa| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Bei einer Razzia im Kampf gegen Kinderpornografie und sexualisierte Gewalt an Minderjährigen haben Beamte mehr als 200 Datenträger mit möglichem Beweismaterial sichergestellt.

Wie das Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Montag mitteilten, durchsuchten Ermittler in der vergangenen Woche mehr als 50 Wohnungen und Häuser in Frankfurt, Darmstadt, Kassel und Offenbach sowie in 17 der 21 hessischen Landkreise.

Beschuldigte sind zwischen 14 und 78 Jahre alt

Die Verdächtigen sind demnach 47 Männer und eine Frau im Alter zwischen 14 und 78 Jahren. Die meisten von ihnen - insgesamt 44 Beschuldigte - sollen Kinder- und Jugendpornografie besessen, gekauft oder verbreitet haben. Vier Verdächtigen wird sexualisierte Gewalt an Kindern vorgeworfen.

Aus den durchsuchten Räumen nahmen die Beamten Smartphones, PCs, Laptops und USB-Sticks mit, außerdem Papiere und Fotos. Insgesamt ist von 263 sichergestellten Datenträgern die Rede, die die Ermittler jetzt auswerten. Dazu müssen sich die Beamten zahlreiche Bilder und Videos ansehen, die die Vorwürfe belegen könnten.

Neben den Datenträgern stellten die Ermittler auch mögliche Tatkleidung sicher. Bei vier Beschuldigten fanden sie Schlagringe, Messer sowie eine Schusswaffe. Hier lägen Verstöße gegen das Waffengesetz vor.

Einsätze in zahlreichen Landkreisen

Durchsuchungen gab es laut LKA und Generalstaatsanwaltschaft fast überall in Hessen: in Frankfurt, Darmstadt, Kassel und Offenbach, außerdem in den Landkreisen Fulda, Gießen, Groß-Gerau, Darmstadt-Dieburg, Hersfeld-Rotenburg, Main-Kinzig, Bergstraße, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Main-Taunus, Hoch-Taunus, Rheingau-Taunus, Limburg-Weilburg, Wetterau und Vogelsberg.

Koordiniert wurde der Einsatz im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften vom Hessischen Landeskriminalamt (HLKA). Bei den Durchsuchungen war die Fokus-Einheit (BAO Fokus) der hessischen Polizei im Einsatz, die seit 2020 existiert und auf Sexualdelikte gegen Kinder spezialisiert ist. 

Mehr als 2.000 Durchsuchungen 2023

Von Ende Januar bis Ende Februar hatte sie bereits mehr als 130 Objekte durchsucht. Im vergangenen Jahr führte sie mehr als 2.000 Razzien gegen Kinderpornographie durch und nahm mehr als 30 Verdächtige fest.

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 10.06.2024, 12.00 Uhr

Ende der weiteren Informationen

Quelle: hessenschau.de