Bahnchaos nach Güterzugunfall – Doppelmordverdacht gegen Paar in Kassel
Ein entgleister Güterzug in Borken bremst den Bahnverkehr aus, ein Paar in Kassel soll einen Doppelmord begangen haben und ein Ortsschild in Bensheim sorgt für Kopfschütteln. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Wie gut ist Ihr Orientierungssinn? Wer jetzt antwortet: "Ich verlaufe mich schon auf dem Weg zum Kühlschrank", der oder die wäre bei dieser Übung falsch: Im Vogelsberg sind in den kommenden drei Tagen Bundeswehrsoldaten unterwegs, die zu Einzelkämpfern ausgebildet und dafür irgendwo ausgesetzt werden, um dann innerhalb von 72 Stunden irgendwie an ihr Ziel zu kommen. Hoffentlich haben alle einen GPS-Tracker dabei, damit man sie wieder findet, falls es mit der Orientierung doch nicht so klappt.
Damit Sie sich in diesem Artikel jetzt nicht verlaufen, habe ich hier eine Übersicht über die Themen, die Sie jetzt erwarten:
- Von Enten und Füchsen
- Bahnchaos nach Güterzugunfall
- Zwei Morde an einem Tag?
- Das Ortsschild, das in die falsche Richtung wanderte
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Vielfalt entdecken - mit Literatur aus Hessen
- Streaming-Tipp: Darkness on the Edge of Town
- Podcast-Tipp: Oliver Kalkofe verrät seine ESC-Favoriten
- Eins noch ...
Von Enten und Füchsen
Wir müssen heute direkt mit tierischem Inhalt beginnen, denn im Morgenticker gab es gleich zwei Geschichten, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: Da waren zum einen die kleinen Entenküken, die in Offenbach von der Polizei von einer Straße zu einem Weiher gebracht wurden. Die Entenmutter traute dem "Taxi" aber nicht und folgte dem Polizeiauto deswegen zu Fuß und fliegend. Aber jetzt sind alle da, wo sie hingehören: im Wasser.
Und im zweiten Fall geht es weniger um die Geschichte als um die Fotos, denn in der Fasanerie in Hanau gibt es kleine Füchse zu entdecken, die allerdings nicht schwarz sind, wie es bei Fuchswelpen üblich ist, sondern schwarz-weiß. Und das sieht unglaublich süß aus.
Unsere heutige Momentaufnahme hätte man mit Photoshop nicht besser hinbekommen: Der Vollmond hinter der Skyline von Frankfurt sieht wirklich enorm malerisch aus.
Güterzug entgleist: Bahnstrecke voraussichtlich bis Mittwochabend gesperrt
In Borken (Schwalm-Eder) ist gestern Abend gegen 18 Uhr ein mit Holzstämmen beladener Güterzug entgleist. Die Ursache ist noch unbekannt. Nun kann man einen Zug aber nicht einfach wieder auf die Gleise heben und alles ist gut. Schließlich hat der Zug ein Gesamtgewicht von rund 2.000 Tonnen.
Für so etwas braucht man Spezialkräne, die erst einmal zur Unfallstelle kommen müssen, und auch dann ist das nicht so schnell erledigt. So teilte die Bahn mit, dass die Bergungsarbeiten voraussichtlich "bis in die späten Abendstunden" am Mittwoch andauern würden.
Für Bahnreisende hat das natürlich gravierende Folgen: Der Zugverkehr zwischen Frankfurt und Kassel ist seit dem Unfall unterbrochen. Nach Angaben der DB ist die Strecke in beide Richtungen gesperrt. Betroffen sind sowohl der Regionalverkehr der DB als auch die Verbindungen der Hessischen Landesbahn.
Für Bahnreisende werden teilweise Ersatzbusse rund um Wabern, Borken und Treysa eingesetzt. Die Deutsche Bahn bittet alle Reisenden zwischen Kassel und Frankfurt, sich vorab über ihre Verbindung zu informieren.
Zwei Morde an einem Tag? Paar auch im zweiten Fall in Kassel tatverdächtig
In der Nacht vom 19. auf den 20. März wurde in der Schillerstraße in Kassel ein Mann erstochen. Am nächsten Tag wurde deswegen in der Innenstadt von Melsungen (Schwalm-Eder-Kreis) ein Pärchen festgenommen.
Der 37-jährige Mann und seine 28-jährige Partnerin kannten das Opfer persönlich und stehen unter Tatverdacht. Nun sieht es so aus, als ob das Paar nur Stunden nach dem ersten noch einen zweiten Mord begangen haben könnte.
Gegen Mittag wurde ein 51-jähriger Mann tot in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Riedelstraße aufgefunden. Auch hier war die Tatwaffe ein Messer und auch dieser Mann kannte die Tatverdächtigen.
In beiden Tötungsdelikten ermittelt die Polizei nun wegen Mordverdachts. Konkrete Anhaltspunkte deuten auf das Mordmerkmal der Heimtücke hin. Die Tatmotive sind weiterhin unklar.
Das Ortsschild, das in die falsche Richtung wanderte
Um ihren Wohnort Bensheim sicherer zu machen, hatten Martin Türck und Detlef Römer eine Petition gestartet, damit das Ortsschild weiter vom Ortseingang entfernt werden sollte. Die Idee dahinter: Der Weg vom Ortsschild zum Fußgängerüberweg sollte länger werden, damit die Autos früher zu bremsen beginnen und so die Sicherheit für die Fußgänger erhöht wird.
Zu ihrer Überraschung wurde das Ortsschild dann tatsächlich relativ schnell versetzt. Noch überraschter waren sie aber, als sie sahen, in welche Richtung.
Das Ortsschild steht jetzt nämlich noch näher am Ort. So nah, dass jetzt sogar einige Häuser außerhalb des Ortes zu stehen scheinen. Außerdem wurde ein Tempo-70-Schild aufgestellt, so dass die Autofahrer jetzt noch länger schnell fahren können.
Und tatsächlich hatte diese Aktion gar nichts mit der Petition zu tun. Das Schild stand laut Verkehrsministerium schon seit Jahren "nicht StVO-konform" und wurde nun korrigiert. Die Petition hingegen ist immer noch in Bearbeitung. Es gibt also weiterhin Hoffnung für die Bensheimer Fußgängerinnen und Fußgänger.
Weitere Themen des Tages
- Er starb noch am Tatort: Im Dezember 2022 wurde ein 56 Jahre alter Mann auf offener Straße in Frankfurt erschossen. Der Täter wurde nie gefasst. Nun wird der Fall in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" neu aufgerollt.
- Ein Jahr nach den tödlichen Schüssen in Rüsselsheim hat das Landgericht Darmstadt einen 41-Jährigen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Täter hatte sein Opfer auf offener Straße erschossen.
- Die Polizei hat zwei junge Männer ermittelt, die Steine und Leitpfosten auf die A49 in Mittelhessen geworfen haben sollen. Der Vorwurf: versuchter Mord.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Das "Königreich Deutschland" ist eine der bundesweit bekanntesten "Reichsbürger"-Vereinigungen. Das Bundesinnenministerium hat sie nun verboten und den Anführer der Gruppe festgenommen. Gegen "Peter den Ersten", wie er sich selbst nennt, wird bereits seit längerem wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Was es mit dem "Königreich Deutschland" genau auf sich hat, erklären die Kolleginnen und Kollegen der tagesschau in diesem Artikel.
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- Mit einem diplomatischen Vorstoß hatten die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten Ende vergangener Woche versucht, Moskau zu einem Waffenstillstand zu bewegen. Dieses Ultimatum ist nun abgelaufen - ohne Waffenruhe. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte dazu: "Der Ball liegt ausschließlich in Russland." Worum es genau ging und welche Folgen das jetzt haben könnte, erfahren Sie in diesem Artikel.
- Eigentlich hatten CDU und CSU bereits 2018 einen Unvereinbarkeitsbeschluss gefasst, der eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei ausschließt. Doch schon bei der Wahl zum Bundeskanzler war Friedrich Merz auf die Linkspartei angewiesen, um die notwendige Zweidrittelmehrheit für einen zweiten Wahlgang zu erreichen. Und das wird aufgrund der Sitzverteilung womöglich nicht das letzte Mal gewesen sein, wenn man nicht mit der AfD zusammenarbeiten will. Eine Zwickmühle für die Union.
Vielfalt entdecken - mit Literatur aus Hessen
"Ein Tag für die Literatur" lädt am Sonntag, 25. Mai, zu unterhaltsamen Veranstaltungen quer durch unser schönes Hessen ein. In Langgöns liest Eckhart Nickel aus seinem Roman "Punk" und in Frankfurt präsentiert History-Influencer Mirco Becker (@damalsinfrankfurt) "101 Tatorte".
Ebenfalls in Frankfurt kann man sich auf den Lesespaziergang "Trinkhallentage - Eine Wasserhäuschenwanderung" begeben. In Hadamar sind Familien zu einem "Märchenhaften Spaziergang" eingeladen und in Fulda kann man Eva Völler und ihr Buch "Die Dorfschullehrerin" erleben.
Das sind nur fünf von insgesamt 106 Angeboten, die alle auf der Website von hr2-kultur zu finden sind.
Streaming-Tipp: Darkness on the Edge of Town
Dass Bruce Springsteen kein Fan von US-Präsident Donald Trump ist, ist kein Geheimnis. Nun hat sein Bandleader Steven Van Zandt in einem Interview erzählt, dass sie deswegen in den vergangenen Jahren die Hälfte ihres Publikums in den USA verloren hätten.
Ihre Haltung würden sie deshalb aber nicht ändern. Man müsse sich eben entscheiden, ob man ein ehrlicher Künstler oder ein reicher Entertainer sein wolle. Wobei Bruce Springsteen vermutlich auch so nicht am Hungertuch nagen dürfte.
Warum erzähle ich Ihnen das? Weil ich heute in der Arte-Mediathek auf ein Konzert von Bruce Springsteen and the E Street Band gestoßen bin. Das Konzert wurde 2009 anlässlich des 30-jährigen Jubiläums ihres Albums "Darkness on the Edge of Town" aufgezeichnet. Die Aufzeichnung ist hier zu sehen.
Podcast-Tipp: Oliver Kalkofe verrät seine ESC-Favoriten
Heute Abend ist es soweit: Um 21 Uhr findet das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest 2025 statt. Bei mir läuft seit Tagen die Playlist mit den diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern rauf und runter und auch Oliver Kalkofe hat sich offenbar schon alle Songs angehört, denn im Podcast "ESC Update" hat er verraten, wer seine diesjährigen Favoriten sind.
Apropos Oliver Kalkofe: Zusammen mit Oliver Welke nimmt er seit 2022 regelmäßig den erfolgreichen Podcast "Kalk & Welk" auf. Und das, ohne dass die beiden jemals zusammen in einem Raum gesessen hätten.
Deshalb ist die aktuelle Folge dieses Podcasts auch etwas ganz Besonderes, denn zum ersten Mal haben die beiden sich gemeinsam in einem Studio getroffen, um diese Folge zu produzieren und dabei über die ersten Tage des Papstes und des Bundeskanzlers zu sprechen.
Eins noch ...
Vor fünf Jahren war Danny Cortes arbeitslos und auf Bewährung frei. Er suchte nach einer Beschäftigung, die ihn auf andere Gedanken brachte. Also begann er, seine Stadt New York nachzubauen.
Aber nicht die Häuser oder die Freiheitsstatue oder so etwas, sondern die kleinen Details: Briefkästen, Straßensperren, Ampeln und so weiter. Und zwar genau so, wie sie waren: Mit all den Kratzern, Aufklebern und Graffiti.
Mit Erfolg: Heute werden seine kleinen Kunstwerke für Tausende von Dollar verkauft. Und das muss man ihm lassen: Es sieht alles wirklich ziemlich echt aus. Nur halt kleiner.
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!
Ihr Sven-Oliver Schibat (wird sich heute Abend das hier anschauen)