Steine liegen auf einer Baustelle auf dem Bahnhofsgelände in Gelnhausen.

Die 23 Kilometer lange Bahnstrecke Hanau - Gelnhausen wird viergleisig ausgebaut. Am Montag fiel der Startschuss. Voraussichtliche Inbetriebnahme: 2036. Der Ausbau soll 1,6 Milliarden Euro verschlingen - ist aber auch aus Sicht des Fahrgastverbands alternativlos.

Die Deutsche Bahn packt das nächste Ausbauprojekt in Hessen an, um eine wichtige Engstelle im bundesweiten Schienennetz zu beseitigen. Die Strecke zwischen Hanau und Gelnhausen wird vierspurig ausgebaut, der Regionalverkehr vom Fernverkehr getrennt. Die Bahn will damit für einen verlässlicheren und pünktlicheren Zugverkehr "auf dieser zentralen Verbindung im Herzen Deutschlands sorgen".

An der Strecke werden zudem neue Schallschutzwände installiert und Bahnhöfe an der Strecke modernisiert. Kostenpunkt für das vom Bund finanzierte Projekt: 1,6 Milliarden Euro für 23 Kilometer Bahnstrecke. "Das liegt auch daran, dass wir auch Brücken bauen und modernisieren", erläutert DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber.

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Ausbau Bahnstrecke Hanau-Gelnhausen

Eine Hessenkarte in dunkelblauer Farbe, wobei die Region Rhein-Main hellblau gefärbt ist. Auf dieser Färbung sind viele kleinere und einige größere weiße Punkte zu sehen, von welchen weiße dünne Linien wegführen. Vor den eingefärbten Flächen ist eine Person platziert, die Kopfhörer trägt, von welchen auch weiße Linien bzw. Kabel wegführen.
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Bauprojekt wichtig über Hessen hinaus

Am Montag erfolgte in Gelnhausen der Startschuss für die Hauptarbeiten. Vertreter von Bahn, Bund, Land und dem Kreis Main-Kinzig setzten am Montag den symbolischen Spatenstich. Hessens Verkehrsiminister Kaweh Mansoori (SPD) erklärte, der Baubeginn sei "ein großer und wichtiger Schritt für die dringend benötigte Verkehrswende in unserem Land".

Der viergleisige Ausbau ist Bestandteil der zentralen Achse Mannheim–Fernbahntunnel Frankfurt–Fulda–Erfurt. Der Ausbau wirkt daher laut DB-Vorstand Berthold Huber "weit über die Region hinaus".

Auch der Fahrgastverband Pro Bahn bezeichnete den viergleisigen Ausbau als "unabdingbar und alternativlos". Die immer höhere Zahl an Fernverkehrszügen verdränge "mehr und mehr" die Züge des Nahverkehrs, so Pro Bahn: "Zwischen Fulda, Gelnhausen, Hanau und Frankfurt mus dem gestiegenen Bedarf durch deutlich mehr Zugangebote Rechnung getragen werden."

Inbetriebnahme 2036

Bis die Züge dann aber tatsächlich auf vier Gleisen fahren, wird es noch lange dauern. Die Gesamtinbetriebnahme der Strecke Hanau - Gelnhausen ist laut Bahn für 2036 vorgesehen. Parallel zu diesem Ausbau treibt das Unternehmen den Bau von zwei neuen, zusätzlichen Gleisen zwischen Gelnhausen und Fulda voran. Auch hier geht es darum, den Engpass an dieser zentralen Stelle im deutschen Schienennetz aufzulösen.

Knut Ringat, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV), betonte die Wichtigkeit der Projekte für die Region: Damit "machen wir den Nahverkehr in Osthessen hochattraktiv - für unsere derzeit mehr als 20.000 Fahrgäste auf der Strecke und für viele Menschen in der Region, die dann neu dazukommen und bei uns mitfahren."

Einschränkungen bei Regional- und Fernverkehr

Bis der Bahnverkehr für die Reisenden dann schneller, verlässlicher und pünktlicher verläuft, müssen sich Reisende erst einmal auf Erschwernisse einstellen.

Begleitet wird der Streckenausbau von umfangreichen Instandsetzungsarbeiten. Für die Anwohner bringen die Bauarbeiten Lärm mit sich, und auch für die Fahrgäste haben sie unangenehme Folgen. So gibt es noch bis 6. Juni Fahrplaneinschränkungen auf den Linien RE5 (Frankfurt - Bebra), RE50 (Frankfurter - Fulda) und RB51 (Frankfurt - Wächtersbach), allerdings nicht immer im gleichen Ausmaß. Auch der Fernverkehr ist betroffen. Die Fahrzeiten verlängern sich laut DB zeitweise je nach Strecke um 30 bis 110 Minuten.

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