Solidaritätsdemo mit der Ukraine auf dem Frankfurter Römerberg.

In mehreren hessischen Städten haben Menschen am zweiten Jahrestag des russischen Angriffskriegs der Opfer in der Ukraine gedacht. Bei der größten Veranstaltung in Frankfurt kamen rund 1.000 Menschen zusammen.

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Solidaritätskundgebungen zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns

Teilnehmer einer Antikriegs-Demo
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Ukrainische Vereine haben am Samstag unter dem Motto "Light will win over darkness" (Das Licht wird gegen die Dunkelheit gewinnen) zur Solidarität mit der Ukraine aufgerufen. Zu einer Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg kamen laut Polizei etwa 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begonnen hat. Auf Plakaten und in Reden wurden unter anderem die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern gefordert.

Friedensdemo: Kritik an Aufrüstung

Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) sagte, wenn die Ukraine die Waffen niederlegte, dann gäbe es die Ukraine bald nicht mehr – wenn Putin die Waffen niederlegte, gäbe es Frieden.

Auf einer Friedensdemonstration an der Frankfurter Hauptwache waren wenige hundert Menschen zusammengekommen. Die ehemalige Vorsitzende des Rats der evangelischen Kirche, Margot Käßmann, kritisierte die massive Aufrüstung. Sie forderte stattdessen Friedensstrategien. Zwischenfälle habe es keine gegeben, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. 

Friedensdemo in Frankfurt an der Hauptwache
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Krieg in der Ukraine

Am 24. Februar 2022 war Russland mit Tausenden Soldaten in die Ukraine einmarschiert. Seither sind Zehntausende Menschen getötet oder verletzt worden, darunter Tausende Zivilisten. Derzeit beherrscht Russland etwa ein Fünftel des Territoriums der Ukraine. 

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In Frankfurt leben aktuell nach Angaben der Stadt etwa 9.360 Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg geflohen sind. Anlässlich des zweiten Jahrestags des Kriegsbeginns bekräftige die Stadt die Solidarität mit ihnen und der gesamten Ukraine, teilte die für Internationales zuständige Dezernentin Eileen O'Sullivan (Volt) mit.

Oberbürgermeister Josef richtete auch Dank an die vielen Frankfurterinnen und Frankfurter, die mit ihrer gelebten Solidarität geholfen hätten, den Geflüchteten das Ankommen und Einleben zu erleichtern.

Von Samstagabend bis Sonntag früh sollte der Frankfurter Fernsehturm in den Farben blau und gelb leuchten als Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts. Am Frankfurter Kaiserdom sollte am Abend mit einem Friedensgebet der Menschen in der kriegsgebeutelten Ukraine gedacht werden.

Gebete und Kundgebungen in mehreren Städten

Auch in anderen hessischen Städten gab es Aktionen: Bei einem Friedensgebet im Fuldaer Dom wurden die Fürbitten teilweise in ukrainischer Sprache vorgetragen. In Darmstadt kamen zahlreiche Menschen zu einer Kundgebung mit anschließendem Demonstrationszug durch die Innenstadt zusammen.

Blick auf Pro-Ukraine-Demo in Darmstadt

Zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Kasseler Rathaus kamen nach Angaben der Polizei etwa 300 Menschen. In der nordhessischen Stadt sollte anlässlich des Gedenkens an den Kriegsbeginn vor zwei Jahren in den Abendstunden auch die Obere und Untere Königsstraße in blau-gelbem Licht erstrahlen.

Landtagsfraktionen erinnern an Kriegsopfer

Die Fraktionen im Landtag erinnerten ebenfalls an den völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine durch russische Truppen. "Viele tausend Menschen mussten einen sinnlosen Tod sterben. Städte und Siedlungen versinken in Schutt und Asche, Millionen sind auf der Flucht vor den Gräueln dieses verbrecherischen Angriffskriegs", teilte die SPD mit. "Wir dürfen deshalb nicht müde werden, an der Seite der Ukraine zu stehen", ergänzte die CDU in einer Mitteilung.

 "Putin hat nicht nur die Ukraine angegriffen, sondern auch ihre Werte von Freiheit und Demokratie. Das sind unsere gemeinsamen Werte, die die Ukraine für uns alle verteidigt", schrieb die Grünen-Fraktion in einer Mitteilung.

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