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hr-Sommerinterview mit Stefan Naas (FDP)

FDP-Spitzenkandidat Stefan Naas mit den Moderatorinnen Sandra Müller (l.) und Ute Wellstein

Ob Wirtschaft, Verkehr oder Technologie: Hessen ist nach Meinung von FDP-Spitzenkandidat Stefan Naas auf vielen Gebieten nur noch Mittelmaß. Weil vor allem die Grünen schuld seien, will er sie in der Landesregierung ablösen.

Der FDP-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Stefan Naas, gibt den Grünen die Schuld dafür, dass Hessen "unter Wert regiert" werde. Das Land sei inzwischen auf vielen Feldern nur noch Mittelmaß, sagte der 49-Jährige im hr-Sommerinterview.

"Die Infrastruktur kommt nicht wirklich voran", meinte Naas. Es würden zu wenige Straßen und Radwege gebaut, auch beim Schienenverkehr fehlten Fortschritte.

Da die Grünen in der Koalition mit der CDU dafür zuständig seien, wolle die FDP das Wirtschafts- und Verkehrsministerium "zurückerobern", es gehöre in liberale Hände. "Mir kommt es darauf an, dass Schwarz-Grün abgelöst wird", sagte er zum Ziel seiner Partei bei der Wahl am 8. Oktober.

Das sagte Naas im hr-Sommerinterview außerdem über …

  • seine Ambitionen aufs Wirtschaftsministerium: Sie sieht Naas durch Erfahrung gedeckt. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion war Mitarbeiter des Finanzministeriums, später Referent eines FDP-Wirtschaftsministers. In neun Jahren als Bürgermeister von Steinbach (Hochtaunus) habe er bewiesen, "dass ich Politik für alle machen kann".
  • seine Wunschkoalition: Zusammenarbeit mit Linken und AfD schließt er aus. Ansonsten gelte für das Wahlergebnis: "Es darf keine Mehrheit aus der Mitte ohne die FDP geben."
  • den Streit in der Ampelkoalition: Naas wünscht sich mehr Nachdenken und Gespräche hinter verschlossenen Türen. SPD, Grüne und FDP hätten aber "auch schon viel Gutes bewirkt". Das gelte – etwa bei BAFÖG-Reform oder 49-Euro-Ticket - gerade für FDP-geführte Ressorts.
  • seinen Bekanntheitsgrad: Mehr gehe immer. Er habe aber schon 200 Reden im Landtag gehalten. Zu einer angelaufenen Plakataktion komme nun eine große Sommerreise.
  • Technologieoffenheit: Naas will Verbrennermotoren nicht abschreiben. Schon jetzt funktionierten etwa synthetische Kraftstoffe auf Pommesfett-Basis. 13 Cent dürfe das wegen der sehr guten CO2-Bilanz und des Bedarfs bei Spezialfahrzeugen auch teurer sein als Sprit. "Die Heizung muss sich nach dem Haus richten", sagt er zur Wärmepumpen-Debatte.
  • sein Rezept gegen steigende Preise: Der Staat dürfe mit hohen Ausgaben und Verschuldung die Inflation nicht noch "befeuern". Auch in dem Punkt leiste FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner sehr gute Arbeit.
  • den Personalmangel in Kitas: Vor allem seien bessere Arbeitsbedingung und mehr Gehalt nötig – gerade um auch Akademiker zu gewinnen. Die Neuregelung für Hessen, die Qualitätsstandards zu senken, sei ein Schritt "auf abschüssiger Bahn".
  • freiere sexuelle Selbstbestimmung: "Wir haben eine Menge Nachholbedarf", verteidigt Naas Pläne von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), die Änderung des Geschlechtseintrags samt des Namens deutlich zu erleichtern. "Ich würde das Persönlichkeitsrecht hier höher gewichten", sagt er zu Bedenken von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Kriminelle könnten das missbrauchen.  

Als Spitzenkandidat tritt Naas die Nachfolge von Fraktionschef René Rock an, mit dem die Liberalen bei der vergangenen Landtagswahl 7,5 Prozent holten. Die FDP war in Hessen zuletzt von 2009 bis 2014 als kleinerer Koalitionspartner der Union an der Regierung beteiligt.

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hr-Sommerinterviews

Die hr-Sommerinterviews sind samstags um 10.05 Uhr auf hr-iNFO zu hören und um 17.15 Uhr im hr-fernsehen sowie als Zusammenfassung um 19.30 Uhr in der hessenschau zu sehen. Außerdem in der ARD Mediathek.

Alle Termine:

15.07. Nancy Faeser (SPD)
22.07. Stefan Naas (FDP)
29.07. Jan Schalauske (Linke)
05.08. Robert Lambrou (AfD)
12.08. Tarek Al-Wazir (Grüne)
19.08. Boris Rhein (CDU)

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