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Keine Züge auf der Lahntalbahn

Weißer Bus auf einer Straße als Ersatzverkehr nach Limburg

In Mittelhessen fallen derzeit viele Züge aus, teilweise fahren nur Busse. Und es dürfte noch dicker kommen: Bald soll die Strecke grundlegend saniert werden. Bis Ende des Jahres müssen Pendler mit Ausfällen rechnen.

Es sollte eigentlich die Ausnahme sein - doch Pendlerinnen und Pendler zwischen Limburg und Gießen müssen sich in den kommenden Monaten wohl darauf einstellen, dass es der Normalfall sein wird: Schienenersatzverkehr, und das auf einer rund eine Stunde dauernden Fahrt.

Schon seit über zwei Wochen fährt ab 13 Uhr auf dem Streckenabschnitt der Lahntalbahn kein Zug mehr. Laut Bahn seien Stellwerke auf der Strecke nachmittags und abends nicht besetzt.

Ursprünglich sollten die Linien RE24 und RB45 ab März wieder regulär fahren. Am Mittwoch hat die Bahn aber bestätigt: Auch bis zum 5. Juli können die Stellwerke nur halbtags besetzt werden. Und danach wird es aufgrund von Bauarbeiten sogar zu noch stärkeren Einschränkungen kommen.

Kritik von Fahrgästen

Der Schienenersatzverkehr fährt als Expressbus zwischen Gießen und Limburg mit Halten in Wetzlar und Weilburg. Alle anderen Bahnhaltepunkte, wie etwa Solms, Leun (beide Lahn-Dill) oder Runkel (Limburg-Weilburg) werden seltener angefahren.

Deutliche Kritik gibt es von Fahrgästen. Sie sprechen am Bahngleis in Gießen von chaotischen Zuständen und berichten: Der Schienenersatzverkehr fahre häufig nicht zuverlässig. Sie bräuchten oft viel länger als angegeben.

Auf hr-Anfrage entschuldigte sich die Bahn für die Ausfälle und begründete sie mit allgemeinem Fachkräftemangel, vermehrten Renteneintritten und einer erhöhten Zahl an Krankheitsfällen. Fahrdienstleiter seien hochspezialisiert auf die Strecken und die Stellwerkstechnik in der jeweiligen Region und damit kurzfristig schwer ersetzbar. Man tue derzeit viel, um mehr Personal zu gewinnen, etwa durch mehr Ausbildungsplätze und finanzielle Anreize, versicherte die Bahn.

Nach dem Ausfall ist vor dem Ausfall

Die Deutsche Bahn will den Streckenabschnitt in den kommenden Monaten grundlegend sanieren und kündigt an: Zeitweise werde er deshalb sogar komplett gesperrt.

Das Stellwerk Obere Lahn soll demnach bis Ende 2024 erneuert und von einem personellen auf elektronischen Betrieb umgestellt werden. In dieser Zeit will die Deutsche Bahn auch neue Weichen und Signaltechnik einbauen und Bahnübergänge modernisieren. Das heißt: Wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, können laut Bahn alle Stellwerke auf der Strecke zentral aus dem rheinland-pfälzischen Diez ferngesteuert werden.

Auch mehrere Haltestationen sollen saniert werden. Sie sollen zum Beispiel barrierefreie Zugänge, breitere Bahnsteige oder neue Beleuchtung bekommen. Auch an Bahnübergängen könne es zeitweise zu Einschränkungen kommen, meldet die Bahn.

Geplante Sperrungen während der Sanierung

In den Osterferien:

  • 6. bis 9. April: Abschnitt Solms-Löhnberg
  • 6. bis 14. April: Abschnitt Weilburg-Runkel
  • 13. bis 14. April: Abschnitt Kerkerbach

Ab Sommer:

  • 6. Juli bis 25. August: Abschnitt Solms-Weilburg. Dort sollen ab 22. Juli wieder Zugfahrten ab Albshausen über Löhnberg bis Weilburg möglich sein.
  • 6. Juli bis 25. Oktober: Abschnitt Gräveneck-Kerkerbach

Nähere Informationen zum Ersatzfahrplan und Schienenersatzverkehr will die Bahn rechtzeitig veröffentlichen.

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