Waldbrandgefahr steigt und die Züge zwischen Frankfurt und Kassel rollen wieder
Wieder Waldbrände in Hessen, die Bahnstrecke Frankfurt-Kassel ist freigeräumt und 10.000 Lkw-Ladungen Erde sorgen für Unmut. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Herzlichen Glückwunsch: Sie haben die Mitte der Woche erreicht und das Wochenende rückt somit fast in greifbare Nähe!
Falls Sie es gerne im Freibad verbringen möchten, habe ich jetzt eine gute Nachricht für Sie, denn in dieser Woche öffnen weitere Freibäder in Hessen ihre Pforten. Zum Beispiel in Guxhagen (Schwalm-Eder) oder in Steinau (Main-Kinzig). Eine entsprechende Übersicht finden Sie hier.
Und eine Übersicht über die heutigen Themen gibt es hier:
- Abenteuer auf der Überholspur
- Trockenheit in Hessen
- Entgleister Güterzug in Borken: Bahnstrecke teilweise wieder frei
- 10.000 Lkw-Ladungen Erde sollen an A5 aufgeschüttet werden
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
Abenteuer auf der Überholspur
Die Polizei hat derzeit auf hessischen Straßen alle Hände voll zu tun. Allerdings nicht wegen Menschen, sondern wegen Tieren. Zuletzt mussten wiederholt Enten gerettet werden – und gestern ein Schaf. Dieses hatte sich bei Biebergemünd (Main-Kinzig) auf die A66 verirrt.
Besorgte Autofahrende riefen daraufhin die Polizei. Die sperrte die Fahrbahn, fing das Schaf wieder ein und brachte es zu seinem Besitzer zurück."Das Schaf darf sich nun vom Abenteuer auf der Überholspur erholen", meldete die Polizei. Mal gucken, welches Tier morgen gerettet werden musste.
Unsere heutige Momentaufnahme zeigt das Residenzschloss in Bad Arolsen. Und als jemand, der schon sehr oft in Bad Arolsen war und jemanden kennt, von dem gleich zwei Gemälde in diesem Schloss hängen (er ist nicht darauf zu sehen, sondern hat sie gemalt), fällt mir auf, dass es nicht die erste Momentaufnahme von diesem Schloss in diesem Jahr ist.
Kann ich aber gut verstehen. Es ist halt auch einfach sehr fotogen.
Trockenheit in Hessen
Schaut man sich die Dürre-Karte der Kolleginnen und Kollegen vom ZDF an, wird deutlich: In weiten Teilen Deutschlands ist es aktuell mindestens "ungewöhnlich trocken", wenn nicht sogar "außergewöhnlich dürr". Der Waldbrandgefahrenindex des DWD befindet sich in Hessen aktuell im Bereich 2 bis 4. Gefahrenstufe 1 bedeutet "sehr geringe Gefahr", Gefahrenstufe 5 "sehr hohe Gefahr".
Am Montag kam es zu einem Waldbrand unterhalb des Großen Feldbergs im Taunus, bei dem 800 Quadratmeter Wald betroffen waren. Und gestern kam es in der Nähe des Feldbergs gleich zu zwei Waldbränden: Am Mittag brannte es oberhalb des Zackens an einem Steilstück und am frühen Abend erneut in der Nähe der Einsatzstelle vom Mittag. Die Feuerwehr bittet im Taunus dringend um Vorsicht.
Denn auch in den kommenden Tagen ist kein Regen in Sicht: Heute waren es im Rhein-Main-Gebiet sonnige 26 Grad, am Donnerstag und Freitag bleibt es ebenfalls trocken bei bis zu 22 Grad und lediglich am Samstag könnten im Nordosten ein paar Regentropfen fallen. Diese dürften jedoch nicht ausreichen, um für ausreichend Feuchtigkeit in den Böden zu sorgen.
Die anhaltende Trockenheit war auch gestern bei meinem Kollegen Danijel Stanic in "Alle Wetter" im hr-fernsehen ein Thema. Und bei den Kolleginnen und Kollegen vom MDR gibt es einen interessanten Artikel darüber, welche Auswirkungen die Trockenheit auf Bäume hat. Unter anderem sorgt sie dafür, dass die Bäume dann kein CO2 mehr aufnehmen.
Entgleister Güterzug in Borken: Bahnstrecke teilweise wieder frei
Wenn 2.000 Tonnen irgendwo liegen, wo sie nicht hingehören, dauert es eine Weile, bis sie beseitigt sind. Im Fall des entgleisten Zuges bei Borken (Schwalm-Eder) dauerte es bis zur vergangenen Nacht, bis die 86 Tonnen schwere Lok des entgleisten Güterzugs wieder auf den Gleisen stand.
Am frühen Morgen folgten zwei teils entgleiste Waggons, die mithilfe von zwei Spezialkränen zurückgesetzt werden konnten, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte. Die übrigen 23 mit Holzstämmen beladenen Waggons waren bereits zuvor abtransportiert worden.
Im nächsten Schritt musste ein Spezialfahrzeug anrücken, um die Oberleitung wieder in Stand zu setzen. Dabei wurde laut Bahn geprüft, ob die beiden Hauptgleise noch funktionsfähig sind. Der Unfall selbst ereignete sich auf einem Nebengleis.
Warum die tonnenschwere Lok und die zwei Waggons am Montagabend bei Rangierarbeiten entgleisten, ist laut Angaben der Bundespolizei weiterhin unklar. Die Bundespolizei leitete ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein. Die ICE-Strecke wurde heute Nachmittag wieder freigegeben.
10.000 Lkw-Ladungen Erde sollen an A5 aufgeschüttet werden
Wenn man einen Tunnel gräbt, muss die Erde, die ursprünglich an dieser Stelle war, irgendwohin. Je nach Tunnel kann das eine enorme Menge sein.
Im Fall des Riederwaldtunnels beispielsweise geht man von rund 10.000 Sattelschleppern voller Erde aus. Diese sollen dann entlang der A5 in den Stadtteilen Praunheim und Niederursel zu meterhohen Wällen aufgeschüttet werden.
Positiver Nebeneffekt: Für die dahinterliegenden Areale dürften die Wälle als Schallschutz dienen. Negativer Nebeneffekt: Der BUND befürchtet, dass sie neben dem Schall auch noch die lokalen Kaltluftströme blockieren könnten und es dadurch in der Stadt im Sommer wärmer werden würde. Die Ortsvorsteherin der Nordweststadt, Katja Klenner (CDU), spricht vom"Fluch und Segen" der Erdwälle.
An dem umstrittenen Projekt am anderen Ende der Stadt - dem Riederwaldtunnel - wird das freilich nichts ändern. Der soll bis 2033 die Lücke zwischen der A661 und der A66 nach Fulda schließen.
Weitere Themen des Tages
- Gescheiteres Finanzierungsmodell: Die Deutsche Film- und Medienbewertung in Wiesbaden macht dicht. Die Filmbranche verliert ein renommiertes Gütesiegel.
- Die Frankfurter Justiz treibt die strafrechtliche Aufarbeitung von Cum-Ex-Aktiendeals zulasten der Staatskasse voran. Die Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei weitere Ex-Manager einer kanadischen Bank erhoben.
- Von Unsicherheit am Finanzmarkt bis hin zu fehlenden Vorbildern: Frauen in Hessen investieren seltener in Aktien oder Fonds als Männer. Die Angst, etwas falsch zu machen, ist groß. Dabei legen Frauen ihr Geld oftmals besser an.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- In seiner ersten Regierungserklärung hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) klar gemacht, dass Deutschland an der Seite der Ukraine bleibt und die Bundeswehr "konventionell zur stärksten Armee Europas" ausgebaut werden soll. Außerdem war die Migrationspolitik Thema. Mit intensivierten Grenzkontrollen und mehr Zurückweisungen werde man dort für mehr Ordnung sorgen, versprach Merz. Weitere Themen waren "Wohlstand für alle", bezahlbares Wohnen, eine Anhebung des Mindestlohns und mehrere Maßnahmen für die Rente.
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- Die Bundesanwaltschaft hat in Köln, Konstanz und der Schweiz drei ukrainische Staatsbürger wegen mutmaßlicher Agententätigkeit festnehmen lassen. Sie sollen im Auftrag des Kremls - also Russland - geplant haben, Paketbomben in Deutschland zu verschicken. In den vergangenen Monaten sollen mutmaßliche Sabotage- und Spionageakte zugenommen haben. So soll es zum Beispiel fast täglich Drohnenflüge über Militäranlagen und Unternehmen geben.
- Am 25. Mai wird Constantin Schreiber zum letzten Mal die tagesschau moderieren. Der 45-Jährige präsentiert die Nachrichtensendung seit 2017, möchte aber "künftig wieder inhaltlich journalistisch" tätig sein. "Es war mir eine große Ehre, die tagesschau präsentieren zu dürfen", sagte Schreiber. "Wir bedauern seine Entscheidung sehr, respektieren aber seinen Wunsch nach Veränderung", sagte Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell. "Wir wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg. Er hat die tagesschau mit geprägt."
Streaming-Tipp: 1. ESC-Halbfinale
Gestern Abend fand in Basel das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest 2025 statt. Mein persönlicher Favorit des Abends hat es leider ins Finale nicht geschafft und auch die neue Punktevergabe-Prozedur fand ich etwas seltsam, aber insgesamt war es eine sehr schöne Show.
Falls Sie sie verpasst haben sollten oder noch einmal sehen möchten: In der ARD-Mediathek gibt es zahlreiche Videos rund um den ESC, unter anderem das erste Halbfinale in voller Länge sowie alle Auftritte einzeln.
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Das kleine "Made in Switzerland"-Musical, das während der Anrufphase lief, gibt es aber leider nicht als einzelnes Video, denn das war wirklich sehr sympathisch und lustig. Es ist in der kompletten Sendung ab ca. einer Stunde und 41 Minuten zu sehen.
Podcast-Tipp: Unterleuten
Nein, ich habe im Titel kein Leerzeichen vergessen: Der preisgekrönte Hörspiel-Podcast nach Juli Zehs Bestseller heißt wirklich "Unterleuten".
Die Story: In dem idyllisch gelegenen Dorf Unterleuten in Brandenburg soll ein Windpark entstehen. Als die Investmentfirma der Dorfgemeinschaft ihre Pläne dazu vorstellt, kommen unterdrückte Feindschaften und finanzielle Begehrlichkeiten ans Licht. Denn nicht alle im Dorf werden von den Plänen profitieren. Der Streit eskaliert innerhalb weniger Tage. Wer wird den Zuschlag für die Nutzung der Grundstücke erhalten? Und welche Abgründe werden im ansonsten beschaulichen Dorfleben sichtbar?
Zu hören sind Jaecki Schwarz sowie die Tatort-Kommissare Axel Prahl, Boris Aljinovic und Udo Wachtveitl. Alle zwölf Folgen finden Sie in der ARD-Audiothek.
Eins noch ...
Eigentlich sollte man meinen, dass jemand, der von einer Radarfalle geblitzt wurde und anschließend ein Bußgeld zahlen musste, daraus lernt und in Zukunft langsamer fährt. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Menschen mehr als einmal Post mit einem schlechten Foto von sich darin bekommen.
In der Gemeinde Köniz in der Schweiz wurde jetzt auch wieder ein solcher Fall bekannt. Dort wurde jemand mit 52 km/h in einer Tempo-30-Zone erwischt. Und wahrscheinlich wurde er vor sieben Jahren schon einmal an genau dieser Stelle geblitzt. Allerdings könnte die Zustellung der Post in diesem Fall etwas schwierig werden ...
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Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!
Ihr Sven-Oliver Schibat (fand diesen hessenschau-Bericht einfach sehr positiv)