Grafik: Eine türkisfarbene 2021 wird mit einem Finger auf einem mikroskopischen Coronafoto-Hintergund scheinbar von rechts nach links aus dem Bild gewischt.

Zutritt nur noch für Geimpfte und Genesene: In der zweiten Jahreshälfte 2021 wird es für Ungeimpfte zunehmend ungemütlich. Zugleich kommt die vierte Welle. Wir blicken auf die wichtigsten Entwicklungen in der Corona-Krise von Juli bis Dezember zurück.

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Corona-Jahresrückblick 2021

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Die Hessinnen und Hessen dürfen abermals ihren Corona-Wortschatz erweitern, denn ab September wird geboostert. Als erstes erhalten die Risikogruppen ihre dritte Corona-Impfung. Für Ungeimpfte wird das Leben zugleich immer ungemütlicher.

Trotz aller Beschränkungen ist die vierte Corona-Welle im Herbst nicht mehr aufzuhalten. Auch die noch immer mit einigen Fragezeichen behaftete Omikron-Variante erreicht Hessen. Im Winter führt Hessen schließlich flächendeckend die 2G-Regel ein. Auch Kinder dürfen nun nach bestimmten Maßstäben geimpft werden.

Weitere Informationen

Weitere Rückblicke

Einen Rückblick auf das erste Corona-Halbjahr 2021 lesen Sie hier. Was abseits der Pandemie in Hessen passierte, steht hier (Januar bis Juni) und hier (Juli bis Dezember).

Ende der weiteren Informationen

Juli

  • 16. Juli: Millionenbetrug mit Corona-Tests. Sie haben die Tests schlampig oder einfach gar nicht durchgeführt - und sich damit eine Million Euro ergaunert: Wegen dieses Verdachts ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Verantwortliche eines Kasseler Corona-Testzentrums. Zwei von ihnen wurden verhaftet.
  • 22. Juli: "Querdenker"-Demo in Kassel bleibt verboten. Das Verbot hat der Hessische Verwaltungsgerichtshof in zweiter Instanz bestätigt. Die Richter befürchten, Demonstrierende könnten sich ohne Masken und Abstand "in Geschäften und Gaststätten der Innenstadt aufhalten und durch ihr aggressives Verhalten unbeteiligte Dritte sowie den öffentlichen Frieden gefährden". Im März war es zu Zusammenstößen zwischen "Querdenkern" und Polizisten gekommen.
Mehrere Polizisten drängen Bürgerinnen und Bürgern zurück.
  • 27. Juli: Wetzlar verbietet Nena-Auftritt. Ihre Aussagen bei einem Konzert kosten Nena einen Job: Weil sie ihr Publikum ermutigt hatte, sich nicht an das Hygienekonzept zu halten, haben die Veranstalter ein geplantes Strandkorb-Konzert in Wetzlar gestrichen. Nena sagte, sie habe die "Schnauze voll" von den Corona-Regeln.
Nena live beim Sommer Open Air Picknickdecken-Konzert in Erfurt.

August

  • 2. August: Impfen ohne Termin. Impfdosen gibt es inzwischen genug, dafür geht die Bereitschaft der Menschen zurück, sich piksen zu lassen. Die Landesregierung fährt deshalb eine niedrigschwelligere Impfstrategie: Impfwillige können einfach ohne Termin zum Impfzentrum gehen - spontan und überall im Land.
Corona-Spritze in Hand mit Impfdose
  • 17. August: Hessen schafft Lockdown und Distanzunterricht ab. Die neue Corona-Verordnung der Landesregierung soll das Leben für Geimpfte, Getestete und Genesene einfacher machen. So soll es einen Lockdown und Distanzunterricht künftig nicht mehr geben. In Clubs darf auch wieder gefeiert werden.
  • 30. August: Neues Schuljahr startet mit Tests und Masken. Das neue Schuljahr startet nach den sechswöchigen Sommerferien. Aus Sorge, dass Reiserückkehrer das Coronavirus verbreiten könnten, gilt eine zweiwöchige Präventionsphase mit drei Corona-Tests pro Woche und Maskenpflicht auch während des Unterrichts.
Schülerinnen und Schüler sitzen am Schreibtisch im Klassenzimmer und targen Masken.

September

  • 1. September: Neue Corona-Regeln in Frankfurt und Offenbach. Die Corona-Inzidenzen steigen weiter. In Frankfurt und Offenbach liegen sie mehrere Tage über 100. In beiden Städten gelten deshalb wieder strengere Corona-Regeln.
Zettel für die Gästeregistrierung liegen im Vordergrund auf einem Tisch in einem Café. Im Hintergrund ist - unscharf - die Bar und der Barmann zu sehen.
  • 1. September: Ab jetzt wird geboostert. Hessen beginnt mit Auffrischungsimpfungen für die Risikogruppen. Ältere und chronisch Kranke können fortan in Hessen eine dritte Impfung erhalten.
  • 14. September: Abschied von der Inzidenz. Das Corona-Kabinett hat einen Systemwechsel bei der Beurteilung der Corona-Lage beschlossen. Künftig sollen sich Maßnahmen nicht mehr an der 7-Tage-Inzidenz orientieren, sondern an der Hospitalisierungsrate und der Zahl der belegten Intensivbetten.
  • 16. September: 2G-Regel in Hessen. Veranstalter und private Betreiber haben in Hessen die Möglichkeit, nur noch geimpfte und genesene Menschen in ihre Läden zu lassen. Dieses 2G-Optionsmodell ist ein Bestandteil der neuen Corona-Verordnung. Für Besucher gelten dann zum Beispiel in Restaurants, Cafés, Kinos oder Friseursalons keine Maskenpflicht und keine Abstandsregeln.
  • 18. bis 30. September: Hessens Impfzentren schließen. Nach 4,7 Millionen Spritzen ist Schluss: Bis zum Monatsende sollen alle hessischen Impfzentren schließen. Für ihre Arbeit gibt es viel Lob, aber die Kosten sind enorm. Zunächst machen die beiden Impfzentren in Frankfurt und Wiesbaden dicht.
Impfzentrum Frankfurt

Oktober

  • 1. Oktober: Warnung vor der vierten Welle. Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer warnt davor, dass die vierte Corona-Welle noch an Fahrt aufnehmen werde. Im Kampf gegen die Pandemie sollten aus seiner Sicht auch die Betriebe die 3G-Regel einführen.
  • 12. Oktober: Neue Lockerungen für Hessen. Nach den Beratungen des Corona-Kabinetts gelten in Hessen neue Regeln. Im Einzelhandel können Betriebe wählen, ob sie die 2G-Regel anwenden und dürfen dann auf Abstände und die Maskenpflicht verzichten. Für Volksfeste ist keine Genehmigung mehr für eine bestimmte Personenzahl nötig.
Viele Menschen auf Rolltreppe in weihnachlichem Kaufhaus
  • 20. Oktober: Die Frankfurter Buchmesse findet statt. Die Frankfurter Buchmesse fällt in diesem Jahr coronabedingt zwar kleiner aus, dafür darf sie sich aber über einen Besucherandrang freuen. Natürlich mit Masken und 3G.
Publikumsmasse beim Einlass zur Buchmesse. Blick in die Hallem aus der Vogelperspektive fotografiert.
  • 28. Oktober: Das Corona-Sondervermögen ist verfassungswidrig. Der hessische Staatsgerichtshof stuft das milliardenschwere Corona-Sondervermögen des Landes als verfassungswidrig ein. Das Land muss nun nachbessern, unmittelbare Folgen hat das Urteil aber nicht. Die Opposition fordert - vergeblich - personelle Konsequenzen in der Landesregierung.

November

  • 15. November: In Hessen öffnen die ersten Weihnachtsmärkte. Es gelten auf den Weihnachtsmärkten strenge Regeln. So haben in bestimmten Bereichen nur Geimpfte oder Genesene Zutritt. Angesichts der sich zuspitzenden Lage werden in kleineren Orten Märkte wieder abgesagt.
Zwei Hände, die mit Glühwein gefüllten Bechern auf dem Weihnachtsmarkt anstoßen.
  • 18. November: Verschärfung der Corona-Maßnahmen: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten am Arbeitsplatz nun schärfere Regeln. Nur noch Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete sollen Zugang zu einem Betrieb bekommen. Gleichzeitig erhöht die Politik damit den Druck auf Ungeimpfte: Das neue Infektionsschutzgesetz verpflichtet sie, täglich einen negativen Test vorzulegen - auf eigene Verantwortung und Kosten.
Das Bild zeigt zwei Hände, die einen negativen Corona-Schnelltest halten. Dahinter ist eine Tastatur zu sehen.
  • 28. November: Omikron-Variante bei Person aus Hessen festgestellt. Eine neue Variante des Coronavirus namens Omikron treibt Experten die Sorgenfalten auf die Stirn. Im Rhein-Main-Gebiet wird einer der ersten Fälle bundesweit nachgewiesen. Wie gefährlich die Variante ist, muss aber erst noch untersucht werden.
  • 30. November: Hessen beschließt Einschränkungen für Ungeimpfte. Die Wucht der vierten Welle, die neue Omikron-Variante: Hessen erlässt ein weiteres Mal strengere Corona-Maßnahmen. Sie treffen vor allem Ungeimpfte. Sie haben vielerorts keinen Zutritt mehr.
Pinkfarbener Aufkleber an einer Ladentür: "2 G-Regel - Eintritt nur für Geimpfte oder Genesene. Mit Nachweis!"

Dezember

  • 5. Dezember: 2G im Einzelhandel. In vielen Geschäfte dürfen nur noch Geimpfte und Genesene einkaufen. Einzelhändler rechnen mit großen Einbußen in der wichtigen Vorweihnachtszeit. Bei Verstößen gegen 2G müssen Händler und Kunden mit Bußgeldern rechnen.
  • 6. Dezember: Impfpass-Fälschungen werden zum Problem. Ein Routine-Termin zum Stromablesen hat eine mutmaßliche Fälscherwerkstatt in Kassel auffliegen lassen. Über 800 Blanko-Impfpässe, Aufkleber und Stempel werden beschlagnahmt.
Stapelweise Impfausweise liegen auf einem Tisch.
  • 13. Dezember: Corona-Impfungen für Kinder starten in Hessen. Nach der Zulassung durch die Europäische Arzneimittelkommission (EMA) sollen die Arztpraxen nach und nach den ersten Impfstoff für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren erhalten. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den kindgerechten Covid-19-Impfstoff von Biontech und Pfizer für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen. Auf individuellen Wunsch können aber auch Kinder ohne Vorerkrankung geimpft werden.
  • 14. Dezember: Hessen verschärft Corona-Regeln erneut für Ungeimpfte und in Hotspots. Die neuen Maßnahmen treten vor den Weihnachtsfeiertagen in Kraft und gelten bis Mitte Januar. Verboten wird auch das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester an publikumsträchtigen Orten.
  • 28. Dezember: Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene. In einer Bund-Länder-Schalte wird beschlossen, dass im Kampf gegen die Omikron-Variante alle ihre Kontakte einschränken müssen. Auch für den Silvesterabend gilt die Zehn-Personen-Regel, auf öffentlichen Plätzen darf es keine größeren Versammlungen geben. Es müssen zudem die Clubs schließen. In der Bundesliga finden wieder Geisterspiele statt.
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