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Hessen wählt – spannende Fakten zur Landtagswahl

Auf einem blauen Hintergrund mit Wahlkreuz an der Seite ist ein Klemmboard mit einem Papier mit Kandierenden, viele Kugelschreiber in den Parteifarben und Geldscheine und -münzen zu sehen. Davor zwei kleine Personen mit Laptops, die sich das Geschehen anschauen.

Wie schwer ist ein Stimmzettel? Was kostet der Wahlkampf? Und welche Partei hat die jüngsten Kandidaten? Zehn Fakten zur Hessen-Wahl am 8. Oktober.

Bald ist es soweit: In zwei Wochen wird in Hessen ein neuer Landtag gewählt. Bevor es am 8. Oktober an die Urnen geht, haben wir ein paar Zahlen und Fakten rund um die Landtagswahl gesammelt:

Was die Hessen-Wahl 2023 kostet

Die Kosten des Landes für die Wahlorganisation belaufen sich auf ungefähr 5,5 Millionen Euro. Die meisten Kosten verursachen die Herstellung und der Versand der Wahlbenachrichtigungen, Erstattungen an Mitglieder der Wahlvorstände, die Portokosten für Versand und Rückversand der Briefwahlunterlagen, aber auch der Druck der Stimmzettel und Briefwahlunterlagen.

Was die Parteien für den Wahlkampf ausgeben

Auch die einzelnen Parteien lassen sich den Wahlkampf einiges kosten. Die CDU nannte auf Anfrage keine Summe. Denn das Budget werde von den Kreisverbänden und Kandidaten vor Ort festgelegt. Von den Parteien, die eine Summe nannten, gibt die SPD mit zwei Millionen Euro am meisten aus. Die Grünen investieren etwa 1,5 Millionen Euro und damit über 50 Prozent mehr als noch 2018. Die FDP steckt eine Million Euro in den Wahlkampf. Wesentlich weniger geben AfD und Linkspartei aus - rund 430.000 Euro investiert die AfD, bei der Linken sind es rund 400.000 Euro. Hinzu kommen noch die Gelder der Kreisverbände der Parteien und die Wahlkampfbudgets der einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten.

Welche Geschenke die Parteien verteilen

Sogenannte Give-aways gibt es von allen Parteien. Die Grünen verschenken beispielsweise Kugelschreiber, Windrädchen, Aufkleber, Flaschenöffner, Bierdeckel und Stofftaschen. Bei der SPD gibt es insgesamt fünf Geschenke: ein Buddy-Tool (ein Multifunktionswerkzeug, das zugleich Einkaufswagenchip, Flaschenöffner und Schraubenzieher ist), einen Nancy-Faeser-Kugelschreiber, vegane Gummibärchen, Saatgut für Roten Basilikum und Einkaufswagenchips aus Holz. Die Auswahl reicht bei der CDU von Kugelschreibern über Brillenputztücher, Malbücher und Tassen bis hin zu Gummibärchen und Stoffbeuteln.

Die AfD verteilt Kugelschreiber, Feuerzeuge, Flaschenöffner, Einkaufswagenchips, Fruchtgummis und Luftballons. Bei der FDP gibt es Grillschürzen und -anzünder, Brillenputztücher, Teelichter, Lesezeichen, Schuhlöffel und Sportbeutel. Die Linke verschenkt Kugelschreiber, Feuerzeuge, Bonbons und Taschentücher.

Wie viele Plakate die Parteien in Hessen drucken

Etwa 35.000 Plakate lassen die Grünen drucken, darunter sind 1.000 Großflächen-Plakate. Hinzu kommen noch die Plakate der Direktkandidatinnen und –kandidaten, das sollen in etwa 10.000 Plakate sein. Insgesamt werden es also über 45.000.

Mit 69.000 Plakaten stellt die SPD einige mehr auf. Die Landespartei hat 23.000 Plakate mit der Spitzenkandidatin und den Themen der Partei drucken lassen, zusätzlich noch 800 für Großflächen. Die restlichen Plakate sind für die Kandidaten.

Getoppt wird das noch von der CDU, die 90.000 Plakate mit ihrem Spitzenkandidat Boris Rhein und den Themen zur Landtagswahl aufgehängt hat. Auch rund 2.000 Großflächen und drei Autobahntürme wurden bestückt.

AfD und FDP nannten keine konkrete Zahl, wie viele Plakate gedruckt werden. Bei der Linken werden landesweit 25.000 Plakate gedruckt, hinzu kommen die Plakate der Direktkandidaten.

Alle Parteien rechnen damit, dass die Zahl der Plakate bis zum Wahlsonntag weiter stiegen wird, da die Ortsvereine und Unterbezirke regelmäßig neue Bestellungen aufgeben.

Videobeitrag

Video

Austausch zerstörter Wahlplakate

Verschmiertes Wahlplakat
Ende des Videobeitrags

Wie viele Stimmzettel gedruckt werden

Gedruckt werden etwa so viele Stimmzettel wie es Wahlberechtigte gibt. Das sind bei der Landtagswahl in diesem Jahr etwa 4,4 Millionen. Hinzu kommen noch gesonderte Stimmzettel für die Wahlbezirke, die in die repräsentative Wahlstatistik des Statistischen Landesamtes einfließen. Somit werden insgesamt 5,1 Millionen Stimmzettel gedruckt.

Bei der Landtagswahl 2018 gab es 4,37 Millionen Wahlberechtigte, davon haben 2,94 Millionen tatsächlich gewählt. Somit wurden mehr als 1,4 Millionen Stimmzettel "umsonst" gedruckt. Diese werden vernichtet.

Wie lang und schwer der Stimmzettel ist

Der Stimmzettel wiegt in diesem Jahr 13 Gramm und misst 82 Zentimeter. Alle 5,1 Millionen Stimmzettel, die gedruckt werden, wiegen zusammen 66,3 Tonnen und damit in etwa so viel wie zehn ausgewachsene Elefanten.

Wenn man alle Stimmzettel hintereinander legen würde, wäre die Strecke 4.182 Kilometer lang. Das entspricht etwa der Entfernung von Berlin zum Nordpol.

Wie alt die ältesten und jüngsten Kandidaten sind

Die jüngsten Kandidaten sind im Jahr 2005 geboren und somit 18 Jahre alt. Insgesamt vier Kandidatinnen und Kandidaten aus diesem Jahrgang treten an: Yves Roth (FDP), Antonia Marquardt (Linke), Simon Jäger (Linke) und Josephine Scheff (Die Partei).

Der älteste Kandidat ist Jürgen von Rosen (Die Neue Mitte). Er ist 1938 geboren. Ein Jahr jünger ist Alfred Schickentanz (Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung) mit dem Geburtsjahr 1939.

Wie viele Wahlhelfer an der Landtagswahl beteiligt sind

Bei der Landtagswahl soll es ähnlich viele Wahlhelfer geben wie bei der Bundestagswahl. Dort halfen etwa 55.360 Menschen in den Wahl- und Briefwahlvorständen. Wenn alle Wahl- und Briefwahlvorstände mit der gesetzlichen Höchstzahl an Mitgliedern besetzt wären (neun Personen), dann wären sogar fast 64.000 ehrenamtliche Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz. 

Die Wahlvorstände machen das ehrenamtlich. Als Entschädigung erhalten die Wahlvorsteher ein Erfrischungsgeld in Höhe von 35 Euro, die übrigen Mitglieder bekommen 25 Euro. Die Kosten erstattet das Land den Kommunen. Die meisten Städte und Gemeinden erhöhen diese Beträge auf eigene Kosten und in unterschiedlicher Höhe. 

Wie viele Nichtwähler es gibt

Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl lag 2018 bei 67,7 Prozent. Somit gingen über 32 Prozent nicht zur Wahl. Das entsprach mehr als 1,4 Millionen Menschen. Bei der Wahl 2018 lag diese Zahl mit fast 1,2 Millionen Nichtwählern etwas niedriger.

Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung 2018 unter den 25- bis 34-Jährigen mit rund 57 Prozent. Ähnlich sah es bei den 18 bis 24-Jährigen aus. Die höchste Wahlbeteiligung von rund 75 Prozent gab es bei den 60- bis 69-Jährigen.

Wie wenige Stimmen die Hessen-Wahl entscheiden können

Auch bei über vier Millionen Wahlberechtigten können wenige Stimmen eine Wahl entscheiden. Nur 66 Stimmen machten bei der letzten Landtagswahl das Ergebnis aus - so dünn war am Ende der Vorsprung der zweitplatzierten Grünen vor der drittplatzierten SPD. Es gilt also wirklich: Jede Stimme zählt.

Weitere Informationen

Woher haben wir die Zahlen?

  • Wahlkampfkosten, Plakate und Geschenke der Parteien: Auskunft der einzelnen Parteien
  • Kosten der Wahl, Infos zu Stimmzetteln und Wahlhelfern: Auskunft des Landeswahlleiters
  • Älteste und jüngste Kandidaten: eigene Erhebung
  • Nichtwähler, Stimmenvorsprung: Hessisches Statistisches Landesamt
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Weitere Informationen

Landtagswahl 2023 auf hessenschau.de

Ergebnisse der Hessen-Wahl:

Aktuelles zur Landtagwahl:

Alle Informationen im Wahl-Dossier:

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