In unserem Ticker informieren wir Sie über aktuelle Themen aus der Kulturszene in Hessen.

Es gibt neue Meldungen
Automatisch aktualisieren
  • documenta-Schiff in Niedersachsen gestrandet

    Eigentlich sollte die "Citizenship" in diesen Tagen ihr Ziel Kassel erreichen. Das schwimmende documenta-Kunstprojekt, die zum Floß umfunktionierte Dachkonstruktion einer ehemaligen Lagerhalle, war Anfang Juni in Berlin gestartet und sollte innerhalb von 55 Tagen zur Weltkunstausstellung schippern.

    166 km vor dem Ziel ist das Floß nun aber gestrandet: Wegen eines zu niedrigen Wasserstandes der Weser hängt es im niedersächsischen Rinteln fest. hr-Reporter Carsten Gohlke hat die Crew dort besucht.

    Audiobeitrag

    Audio

    "Citizenship" in Niedersachsen gestrandet

    Das documenta-Schiff "Citizenship", eine zum Floß umgebaute Dachkonstruktion, liegt im Motorbootclub im niedersächsischen Rinteln.
    Ende des Audiobeitrags
  • RMF-Förderpreis an Dirigent Tarmo Peltokoski

    Der 21-jährige Dirigent Tarmo Peltokoski aus Finnland erhält in diesem Jahr den mit 15.000 Euro dotierten Lotto-Förderpreis des Rheingau-Musik-Festivals. "Tarmo Peltokoski ist ein wirkliches Ausnahmetalent am Beginn einer ganz großen Karriere", begründete die Jury die Auswahl.

    Bereits mit 14 Jahren hatte Tarmo Peltokoski sein Dirigierhandwerk bei dem renommierten Professor Jorma Panula aufgenommen und bei Dirigenten wie Sakari Oramo, Hannu Lintu und Jukka-Pekka Saraste fortgesetzt, hieß es in einer Mitteilung.

    Neben seiner Dirigiertätigkeit ist Peltokoski auch ein gefeierter Pianist – ob mit großen Orchestern, kammermusikalisch oder auch solo. Der Lotto-Förderpreis geht jedes Jahr an ein Nachwuchstalent des Festivals.

  • Mendel steht nicht als Berater der documenta zur Verfügung

    Der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, wird nach dem Rücktritt der documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann nicht wieder als Berater für die Weltkunstschau tätig werden. Er unterstütze die Bemühungen von Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne), erneut ein Antisemitismus-Expertengremium einzuberufen, werde aber selbst nicht als Mitglied dafür zur Verfügung stehen, teilte Mendel am Donnerstag auf dpa-Anfrage mit.

    Die Bildungsstätte Anne Frank bleibe aber weiterhin Partnerin bei der Gestaltung von Dialogangeboten auf der documenta fifteen. Mendel hatte sich als externer Berater der documenta engagiert, nachdem auf der Weltkunstschau ein Werk mit antisemitischer Bildsprache abgebaut worden war.

  • Nachrichten aus der Ukraine am Wiesbadener Staatstheater

    Audiobeitrag

    Audio

    "Notes from Ukraine"

    Junge Frau in blauer Bluse und gelben Rock gestikuliert
    Ende des Audiobeitrags

    Die Gräuel des Krieges in der Ukraine nehmen kein Ende – doch die mediale Aufmerksamkeit schwindet. Das Schauspielensemble am Wiesbadener Staatstheater nahm das zum Anlass, ihre Carte blanche zur freien Gestaltung der Bühnenzeit an Ukrainer:innen in aller Welt weiterzugeben. Egal, ob in Wiesbaden oder in Kyiv, ob Künstler:in oder nicht: Jeder und jede sollte bei "Notes from Ukraine" eine Plattform bekommen. Die Resonanz war überwältigend, sagten die Initiatoren, die Dramaturgin Marie Johannsen und Schauspieler Lukas Schrenk. Es habe dutzende Rückmeldungen gegeben.

    Am Mittwochabend war es soweit, die unterschiedlichsten Menschen bekamen in der Wartburg ihre Bühne: ein 18-jähriger Pianist mit Down-Syndrom ebenso wie eine junge Filmemacherin. Es gab auf eine Leinwand geworfene gemalte Bilder aus der Ukraine, Videos im Livestream, Klavierspiel, Fotos, Gedichte und Gesang. Die 25-jährige Schauspielerin Sascha Indik aus Kyiv brachte die Überzeugung der Teilnehmer auf einen Punkt: "Kreativität wird Zerstörung besiegen." Wegen der guten Resonanz, auch unter Ukrainerinnen und Ukrainern, soll es am 6. Oktober eine Fortsetzung geben.

  • Top-Thema

    Hessischer Denkmalschutzpreis vergeben

    Zum 37. Mal ist am Donnerstag in Wiesbaden der Hessische Denkmalschutz-Preis vergeben worden. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr insgesamt sechs Projekte in den Kategorien Privates Bauen, Transformatives Bauen und Öffentliches Bauen. Für ein Bürgerengagement der besonderen Art gab es außerdem einen Sonderpreis. Die diesjährigen Preisträger im Überblick:

  • Freiluft-Kino über den Dächern von Frankfurt

    Kino über den Dächern von Frankfurt: Das bietet das "High Rise Cinema" ab Donnerstag. Bis zum 13. August werden auf gleich vier verschiedene Dachterrassen der Stadt Klassiker der Filmgeschichte wie "Frühstück bei Tiffany" und "Pulp Fiction" gezeigt, aber auch aktuelle Blockbuster wie "Elvis" oder "Top Gun: Maverick". Weitere Freiluft-Kinos in Hessen finden Sie in dieser Übersicht.

    Videobeitrag

    Video

    Kino-Spektakel in Frankfurt

    hs_210722
    Ende des Videobeitrags
  • Erstmals Audio-Beschreibungen bei Brüder Grimm Festspielen

    Die Hanauer Brüder Grimm Festspiele erleben an diesem Samstag eine Premiere der besonderen Art: Zu einer Aufführung von "Aladin und die Wunderlampe" wird eine Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen angeboten und damit erstmals überhaupt bei den Festspielen. Florian Schneider vom Mainzer Projekt "T_OHR" will den Gästen live durch detaillierte Beschreibungen von Bühnenbild, Kostümen, Gestik und Mimik eine genaue Vorstellung vom Geschehen auf der Bühne vermitteln.

    Die Nachfrage nach diesem Angebot sei groß gewesen, sagt Schneider: Nachdem die zunächst 30 angebotenen Tickets schon nach ein bis zwei Tagen vergriffen gewesen seien, habe man das Kontingent nochmals aufgestockt. Grundsätzlich wäre auch denkbar, das Angebot auf weitere Vorstellungen auszudehnen, doch ist das auch eine Frage des Geldes, wie ein Sprecher der Festspiele deutlich macht.

    Gäste, die das Angebot der Audiodeskription in Anspruch nehmen, hören Schneiders Beschreibungen über einen Kopfhörer in einem Ohr und folgen zugleich dem Geschehen auf der Bühne.

  • Top-Thema

    Hessen zeichnet LandHeldinnen aus

    Audiobeitrag

    Audio

    Katja Hack und Katrin Schmidt-Wagner sind die LandHeldinnen 2022.

    Collage: Eine Köchin am Herd, eine Frau vor einer Holzkonstruktion
    Ende des Audiobeitrags

    Starke, tatkräftige Frauen gibt es auf dem Dorf schon immer, jetzt bekommen sie einen eigenen Preis: LandHeldinnen nennt das Land Hessen seine neue Auszeichnung, die am Mittwoch zum ersten Mal vergeben wurde.

    Eine Preisträgerin ist Katja Hack, die als erfolgreiche Köchin auf Sterne-Niveau nach Nordhessen zurückgekehrt ist, um den 120 Jahre alten elterlichen Gasthof in Borken-Kerstenhausen zu übernehmen. Sie schaffte es, diesen nicht nur zu einem kulinarischen Highlight zu machen, sondern auch als dörflichen Treffpunkt zu erhalten.

    Der zweite Preis geht an Katrin Schmidt-Wagner aus Lauterbach-Maar. Sie ist Geschäftsführerin einer Zimmerei und beschäftigt zahlreiche weibliche Mitarbeiterinnen, wobei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine wesentliche Rolle spielt.

    Umweltministerin Priska Hinz und Vertreterinnen des Netzwerks LandHessin übergaben den Preis am Mittwochabend auf der Burg Gleiberg. Der Preis soll Frauen inspirieren und ermutigen, aktiv  die ländlichen Räume mitzugestalten. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und wird zukünftig alle zwei Jahre vergeben.

  • Kasseler Nachwuchspreises an Katharina Brehl und Sophie Borney

    Vier Menschen stehen Arm in Arm vor einigen Foto-Porträts

    Die Schauspielerin Katharina Brehl und Tänzerin Sophie Borney sind mit dem Nachwuchspreis der Fördergesellschaft Staatstheater Kassel ausgezeichnet worden. Der mit zweimal 1000 Euro dotierte Preis würdigt besonders herausragende Leistungen von Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern und soll einen "Sonderapplaus" der Fördergesellschaft darstellen.

    Die 1991 in Fulda geborene Katharina Brehl gehört seit 2021/22 zum Ensemble des Staatstheaters und ist u.a. in "Grimm. Ein deutsches Märchen" zu sehen. Die gebürtige Italienerin Sophie Borney ist Tänzerin und Company-Mitglied bei TANZ_KASSEL.

  • Party zum 90. Geburtstag von Nam June Paik

    Klassenfoto vor dem Museum für Kommunikation

    Den Pre Bell Man von Nam June Paik kennt in Frankfurt fast jeder: Für die Video-Skulptur vor dem Museum für Kommunikation verwendete der koreanische Künstler Geräte aus der Museumssammlung: Radios, Fernseher oder auch Antennen, bearbeitete sie und nannte das Werk "Pre Bell Man" nach dem Erfinder des Telefons Alexander Graham Bell.

    Heute wäre der 2006 verstorbene Künstler 90 Jahre alt geworden, und das feiert das Museum zusammen dem Generalkonsulat der Republik Korea. Neben kühlen Getränken und koreanischem Essen gibt es am Museum ab 17 Uhr ein Programm mit der K-Pop-Tanzgruppe Shapgang, die eigens für die Reiterskulptur eine Choreografie kreiert hat.

    Nam June Paik gilt als ein Begründer der Video- und Medienkunst. Der "Pre Bell Man" ist die größte Video-Skulptur im öffentlichen Raum, die Paik Nam June jemals als Auftragsarbeit entwickelt hat.

  • Dieter Wedel gestorben

    Der ehemalige Intendant der Bad Hersfelder Festspiele ist gestorben. Er galt als einer der größten deutschen Regisseure, war zuletzt aber wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs in Verruf geraten.

    Ab 2015 war Wedel Intendant der Bad Hersfelder Festspiele. Bei dem Freilicht-Theaterfestival stellte der promovierte Theaterwissenschaftler Zuschauer-Rekorde auf und sorgte dafür, dass viel Prominenz zur Eröffnung über den roten Teppich lief.

    Die Festspiel-Leitung reagierte am Mittwoch mit großer Bestürzung auf die Todes-Nachricht. Intendant Joern Hinkel, sein Nachfolger und langjähriger Weggefährte, sagte laut einer Mitteilung: "Die Bad Hersfelder Festspiele haben seinem leidenschaftlichen Einsatz und Mut sehr viel zu verdanken. Ihr Ansehen in der Theater- und Festspiellandschaft ist auf sein Ringen um künstlerische Qualität, zeitgemäße Themen verbunden mit hohem Unterhaltungswert zurückzuführen."

  • Sparkassen als documenta-Sponsor fordern "kraftvolle Veränderungen"

    Die Sparkassen-Finanzgruppe - neben Volkswagen einer der Hauptsponsoren der documenta - knüpft nach dem Antisemitismus-Skandal sein weiteres Engagement an Bedingungen. Auf Anfrage des Handelsblatts erklärte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV): "Durch kraftvolle Veränderungen muss die hohe Bedeutung der Documenta über aktuelle Personalentscheidungen hinaus für die Zukunft abgesichert werden."

    Wie die Forderungen genau aussehen ist nicht bekannt. Die Sparkassen, zuerst die Kasseler Sparkasse, fördern die Kunstaustellung bereits seit ihrem Start im Jahr 1955. Im Gesamtbudget von rund 42 Millionen Euro sind die Banken nach eigenen Angaben mit einer sechsstelligen Summe beteiligt.

  • Stadtplanung für alle

    Stadtentwicklung darf nicht nur Politikern, Projektentwicklerinnen und Architekten überlassen werden, sagen zwei Initiativen in Frankfurt und Kassel. Sie laden die Stadtbevölkerung zum Mitreden ein.

  • Roth lobt Einsatz von documenta-Geschäftsführer Farenholtz

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat dem neuen Geschäftsführer der documenta Alexander Farenholtz ihre Unterstützung zur Neuaufstellung der Schau angeboten. Sie danke ihm für die Bereitschaft, diese Verantwortung zu schultern, sagte sie am Dienstag. Das Engagement des Interims-Geschäftsführers ist zunächst bis zum 30. September und damit bis zum Ende der aktuell laufenden documenta fifteen befristet.

    Laut Aufsichtsrat ist es der Wunsch des Kulturmanagers, zunächst mit der künstlerischen Leitung und dem Team der documenta gGmbH Gespräche aufzunehmen. Über Farenholtz' weitere Pläne wurde an seinem ersten Arbeitstag in Kassel zunächst nichts bekannt.

    Die vorherige Generaldirektorin Sabine Schormann hatte ihr Amt im Zuge des Skandals um eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache und dessen schleppender Aufarbeitung niedergelegt. Bereits vor Beginn der diesjährigen documenta waren Antisemitismus-Vorwürfe gegen das indonesische Kuratorenkollektiv Ruangrupa laut geworden. Kurz nach der Eröffnung Mitte Juni wurde dann eine Arbeit mit antisemitischer Bildsprache entdeckt.

  • Bund fördert Waggonia der Frauensiedlung Loheland

    Ein "national wertvolles Kulturdenkmal": So bezeichnet der Bund die Waggonia der Frauensiedlung Loheland in Künzell (Fulda) und unterstützt sie im Rahmen seines Denkmalpflege-Programms mit 100.000 Euro. Die Waggonia ist Teil der 1919 gegründeten anthroposophischen Siedlung für Frauen und wurde 1925 aus vier ausgedienten Waggons der Reichsbahn gebildet. Dort waren unter anderem eine Fotowerkstatt, eine Schneiderei und eine Wohnung untergebracht. Die Frauensiedlung Loheland steht seit 2015 unter Denkmalschutz und beherbergt heute unterschiedliche Bildungsangebote sowie ein Café, einen Hofladen, eine Schreinerei und ein Tagungshotel.

    Das Denkmalpflegeprogramm "National wertvolle Kulturdenkmäler" ist das älteste Denkmalschutzprogramm des Bundes. Ziel ist es, bedeutende Baudenkmäler zu erhalten und zu restaurieren. Vorbehalten ist es Denkmälern, die herausragende Leistungen des Gesamtstaates widerspiegeln. Seit den Anfängen 1950 konnten nach Angaben des Bundes bundesweit 713 Kulturdenkmäler mit rund 400 Millionen Euro erhalten und saniert werden. Im Rahmen des Programms werden in diesem Jahr 37 Kulturdenkmäler in Deutschland mit einer Gesamtsumme von über sechs Millionen Euro gefördert.

  • Top-Thema

    Internationaler Performance-Nachwuchs in Frankfurt

    Eine junge Frau in kurzer Hose und weißem Hemd sitzt auf dem Boden, im Hintergrund Gerüste und Container

    "Frankfurt Moves!" heißt das Residenzprogramm, mit dem das Frankfurt LAB und die KfW Stiftung multidisziplinäre Kunstproduktionen fördern. Nach der weltweiten Ausschreibung hatten sich über 200 Projekte aus 50 Ländern beworben. Eine Jury wählte aus den Einreichungen vier Künstlerinnen und Teams aus, die nun bis 19. August in den Spielstätten des Frankfurt LAB arbeiten können. Die Gewinner kommen aus Argentinien, Libanon, Nigeria und Indien.

    Bewerben konnten sich Talente, die in den Darstellenden Künsten arbeiten und in Afrika, Asien, Lateinamerika oder dem Mittleren Osten ausgebildet wurden. Neben den Arbeitsmöglichkeiten erhalten sie ein Honorar, Dokumentations-, Reise-und Übernachtungskosten sowie eine dramaturgische Begleitung und die Möglichkeit der Vernetzung mit Kulturschaffenden aus dem Rhein-Main-Gebiet. Einen Einblick in die Ergebnisse der Residenzen bietet eine Werkstattpräsentation am 18. August im Frankfurt LAB.

  • Musikunterricht ist zurück an Schulen

    Wovon Musiklehrer träumen: Mit der "Ode an die Freude" haben Schülerinnen und Schüler in ganz Hessen die Rückkehr des regulären Musikunterrichts in den Schulen gefeiert. Wegen Corona war das gemeinsame Musizieren lange nur eingeschränkt möglich.

    OK - die Initiative kam vom Kultusministerium, aber zumindest die Schülerinnen und Schüler der Eichendorff-Schule in Kelkheim scheinen sich wirklich gefreut zu haben.

    Videobeitrag

    Video

    Schulen feiern Rückkehr des Musikunterrichts

    hessenschau vom 18.07.2022
    Ende des Videobeitrags
  • OB Geselle weist Vorwürfe zu Antisemitismus-Eklat zurück

    Christian Geselle sprechend während eines Vortrages.

    Der Aufsichtsratsvorsitzende der documenta, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), hat am Montagabend zurückgewiesen, Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Weltkunstausstellung ignoriert zu haben. "Sie haben sich stets vor die Generaldirektorin Sabine Schormann gestellt und wollten es nicht hören", hatte ihm zuvor FDP-Fraktionschef Matthias Nölke in der Stadtverordnetensitzung in Kassel vorgeworfen. Geselle trage daher Mitverantwortung für den Eklat, der die documenta erschüttert.

    Geselle erwiderte, seit Beginn der Vorwürfe seien Beschlüsse in allen Aufsichtsratssitzungen immer einstimmig und gemeinsam gefasst worden. Er räumte aber erneut ein, dass ein schwerer Fehler passiert sei, der aufgearbeitet werden müsse.

    Dieser Fehler verpflichte dazu, bei den documenta-Gesellschaftern, der Stadt Kassel und dem Land Hessen, eine Debatte zu führen, die man aber auch im ganzen Land führen müsse: "Wie verhält sich denn Antisemitismus, Rassismus, Postkolonialismus mit der Kunst?" Die documenta sei ein Vehikel, auf dem sich diese Debatte aktuell abspiele.

  • Top-Thema

    Alexander Farenholtz übernimmt documenta-Geschäftsführung

    Nur zwei Tage nach dem Rücktritt von Sabine Schormann als documenta-Generaldirektorin hat der Aufsichtsrat einen Interims-Geschäftsführer bestellt. Alexander Farenholtz soll nach dem Antisemitismus-Skandal Ruhe in die Kunstschau bringen.

    Der 1954 in Helmstedt geborenen Farenholtz kennt die documenta gut: 1989 war er unter anderem für die Realisierung der documenta 9 unter der künstlerischen Leitung von Jan Hoet verantwortlich.

  • documenta-Experte greift OB Geselle an

    Der Kasseler Architekturprofessor Philipp Oswalt hat nach dem Rücktritt von documenta-Generaldirektorin Schormann den Aufsichtsratsvorsitzenden, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), kritisiert. Er trage für die Probleme der documenta 15 nahezu die gleiche Verantwortung wie Schormann. Das weise auf ein strukturelles Problem hin, sagte Oswalt der dpa. Der ehemalige Leiter der Stiftung Bauhaus Dessau war auch an der Gründung des documenta-Instituts beteiligt und beobachtet die documenta15 als Forscher.

    Dass Geselle, von Haus aus Polizist und Kämmerer, nicht mit kulturpolitischen Themen vertraut sei, erweise sich als fatales Problem. "Normalerweise werden solche Aufsichtsräte geleitet von Politikern, die mit dem Feld vertraut sind", erklärte Oswalt. Es brauche Leute an der Spitze, die auch die entsprechenden Kompetenzen hätten. "Das ist im Moment nicht so." Eine Änderung des Gesellschaftervertrags sei daher notwendig, damit sich entsprechende Probleme bei der nächsten documenta nicht wiederholen könnten.

  • documenta-Kunstprojekt "citizenship" sitzt fest

    Das Schiff des documenta-Projekts "citizenship" wird vom Ruder-Club Tegelort über die Havel gezogen. Für das Projekt wurde die Dachkonstruktion des Berliner Zentrums für Kunst und Urbanistik als Floß umgestaltet.

    Das schwimmende documenta-Kunstprojekt "citizenship" hat seine Fahrt nach Kassel wegen eines zu niedrigen Wasserstandes der Weser unterbrechen müssen. "Die citizenship wird die momentane Trockenzeit am Anleger des 1. MC Wolfsburg am Doktorsee bei Rinteln verbringen", sagte eine Sprecherin. Die Organisatoren vom Berliner Zentrum für Kunst und Urbanistik hoffen, im September die verbliebenen 200 Kilometer bis nach Kassel fahren zu können.

    Die zum Floß umfunktionierte Dachkonstruktion einer ehemaligen Lagerhalle ist bereits 400 Kilometer über verschiedene Flüsse gereist. Entlang der Route wurden immer wieder Kunst- und Kulturprojekte mit örtlichen Vereinen und Schulen organisiert.

    Ursprünglich sollte das Anfang Juni in Berlin gestartete Boot innerhalb von 55 Tagen die documenta fifteen in Kassel erreichen. Wegen eines Lecks hatte die "citizenship" Ende Juni bereits kurzzeitig ihre Reise unterbrochen.

  • "Summer in the city" startet im Palmengarten

    Mann in einem gestreiften Jacket hinter einem Mikrofon.

    "Summer in the city"- das ist eine Veranstaltungsreihe des Mousonturms mitten im entspannten Grün des Frankfurter Palmengartens. Die Konzerte sind angesiedelt zwischen Folk, Jazz und Avantgarde. Sie finden immer dienstags und bei jedem Wetter im Musikpavillon statt. Den Auftakt macht am Dienstag (19. Juli) der Singer/Songwriter Rufus Wainwright, es folgen u.a. Manu Katchés und Mogli.

  • Arte-Dokumentation erinnert an NSU-Opfer Şimşek

    "Dönermorde" schrieben der "Spiegel" und viele seriöse Medien, wenn es um die Hintergründe einer rätselhaften Mordserie an Ladenbesitzern türkischer und griechischer Abstammung vor rund 20 Jahren ging. Unter ihnen war der Schlüchterner Blumenhändler Enver Şimşek. Die Behörden ermittelten lange in Richtung organisierter Clan-Kriminalität und vermuteten einen Machtkampf der Mafia hinter den Taten. Für die Familien war diese Annahme eine enorme Belastung.

    Die Wunden und Narben sind bis heute geblieben. Das zeigt die Reportage "Spuren und Wunden der NSU-Morde" von Aysum Bademsoy. Sie konzentriert sich auf die Erinnerungen der Familie Simsek, die heute wieder in der Türkei lebt. Das Haus, das das Paar von seinem Lohn in Deutschland in der Heimat bauen wollte, wurde nach dem Mord nie richtig fertig - und damit zum Symbol zum Bruch in ihrem Leben. Der Film ist in der Arte-Mediathek zu sehen.

  • "Barock am Main" feiert Taugenichts

    Audiobeitrag

    Audio

    "Barock am Main" ist zurück

    Mann in Barocker Kleidung mit dicker Schminke
    Ende des Audiobeitrags

    Barock am Main ist zurück! Das bedeutet, es wird wieder lustig und derb, wenn in Höchst barocke Stoffe auf hessisch dargeboten werden. Vor der historischen Kulisse der Höchster Porzellanmanufaktur (weil der Bolongaro-Palast weiterhin renoviert wird), präsentiert die Fliegende Volksbühne Frankfurt ab 21. Juli bis zum 14. August ein neues Stück: "Worschtmichels Traum oder Der König von Frankfort".

    Autor Rainer Dachselt hat dafür einen klassischen Stoff verwendet, der schon bei 1001 Nacht vorkommt: Ein Taugenichts wird für einen Tag König. Konkret geht es um den Metzgergesellen Michel, der ein trostloses Leben führt. Aber wenn er getrunken hat – was ziemlich häufig passiert – träumt er von Macht und Größe.

    Tatsächlich machen sich Frankfurter Patrizier einen Spaß daraus, den betrunkenen Michel für einen Tag zum Herrscher von Frankfurt zu machen. Aber der entwickelt Spaß an der Macht und will sie nicht mehr hergeben… 

  • Top-Thema

    Zentralrat: Rückzug von Schormann "überfälliger Schritt"

    Audiobeitrag

    Audio

    Zentralrat der Juden begrüßt Rückzug von Schormann

    Die ehemalige Generaldirektorin der documenta fifteen, Sabine Schormann. (dpa)
    Ende des Audiobeitrags

    Der Rückzug der Generaldirektorin der documenta, Sabine Schormann, war aus Sicht des Zentralrats der Juden in Deutschland ein "überfälliger Schritt, der viel zu spät kommt". "Die documenta, aber noch viel schlimmer, das Ansehen der Bundesrepublik hat durch das unverantwortliche Handeln immensen Schaden genommen", teilte der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, am Sonntag mit.

    Schuster betonte weiter: "Das Problem mit dieser documenta ist mit dem Rücktritt Schormanns nicht ausgestanden. Es sind noch viele, sehr viele Schritte zu gehen." Verantwortungsträger müssten nun einen kritischen Blick in alle vom Bund getragenen und geförderten Kultureinrichtungen werfen.

    Schormann hatte am Samstag nach dem Antisemitismus-Skandal bei der documenta ihr Amt als Generaldirektorin der Kunstausstellung in Kassel niedergelegt.