Hessen am Abend Blütentraum im Frau-Holle-Land - Bahn bohrt in Frankfurt 150 Löcher
Ein Farbenmeer im Frau-Holle-Land, Spürhunde gegen Schweinepest und 150 Bahn-Löcher in Frankfurt. Das und mehr in Julian Moerings Blick auf den Tag.
Statt mit knallharten Nachrichten steigen wir heute mit Material fürs Auge und die Seele ein. Dieser Tage erblüht das sogenannte "Frau-Holle-Land" im Werra-Meißner-Kreis in vollem Glanze. Millionen Mohnblüten in Pink und Violett sorgen auf einer Fläche von rund 56 Fußballfeldern für ein ganz besonderes Naturschauspiel. Besucherinnen und Besucher können entlang von Wanderwegen an der Blütenpracht vorbeiwandeln - die Mitnahme einer guten Fotokamera wird dringend empfohlen!
Und jetzt zu den Themen des Tages:
- Zoo Frankfurt startet Aufarbeitung des Orang-Utan-Ausbruchs
- Ausbreitung der Schweinepest in Hessen befürchtet
- Deutsche Bahn bohrt 150 Löcher in Frankfurt
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipp: Kneipenabend beim hr
- Eins noch...
Zoo Frankfurt startet Aufarbeitung des Orang-Utan-Ausbruchs
Ob die Frankfurter Orang Utans auch nur einmal einen Blick auf die Mohnblüten werfen wollten und deswegen gestern aus ihrem Gehege im Zoo ausgebrochen sind, wissen nur die Primaten selbst. Nach einer Stunde waren Rosa (36), Indah (17) sowie die Affenkinder Yuri (7) und Bukit (4) jedenfalls wieder zuhause - für eine Reise ins Werratal hat die Zeit also nicht gereicht.
So unaufgeregt die Orang Utans bei der ganzen Sache waren, so groß war die Aufregung bei den Menschen. Alle Besucherinnen und Besucher wurden aufgefordert, den Zoo aus Sicherheitsgründen so schnell wie möglich zu verlassen. Am Ende lief alles glatt, niemand wurde verletzt.
Abhaken will der Zoo den Ausbruch aber keinesfalls, der Vorfall müsse aufgearbeitet werden, heißt es. "Es war eine Stelle geöffnet, die nicht hätte offen sein sollen und wo dies auch nicht erwartbar gewesen wäre." Ergebnisse der Selbstanalyse will der Zoo nicht vor kommender Woche präsentieren.
Ausbreitung der Schweinepest in Hessen befürchtet
In Südhessen treibt die Afrikanische Schweinepest mittlerweile bereits seit einem Jahr ihr Unwesen, jetzt bereiten sich auch andere Regionen Hessens auf die Tierseuche vor. Grund dafür ist der Ausbruch der Schweinepest im Nachbarland Nordrhein-Westfalen.
Vor allem die Landkreise Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill treffen erste Vorkehrungen, teilte das Umweltministerium mit. Nahe der Grenze sind mittlerweile Suchteams mit Hunden im Einsatz, um mögliche infizierte Tierkadaver rechtzeitig aufzuspüren. Noch haben sie nichts gefunden.
Deutsche Bahn bohrt 150 Löcher in Frankfurt
Der geplante Fernbahntunnel unter der Frankfurter Innenstadt ist eines der großen Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn. Der Baubeginn ist zwar erst für die 2030er Jahre vorgesehen, die ersten Vorbereitungen bekommen die Frankfurterinnen und Frankfurter aber schon jetzt zu spüren.
An insgesamt 150 Stellen in der Stadt will die Bahn in den kommenden Monaten Bohrungen durchführen, um mehr über die Boden- und Wasserverhältnisse unter der Stadt herauszufinden. Von den Ergebnissen hingen die weiteren Planungen für den Verlauf des Tunnels ab.
Gebohrt werde entlang der drei Trassenvarianten für den geplanten Fernbahntunnel und zum größten Teil auf öffentlichen Flächen. Dazu müssten womöglich einzelne Gehwege und Parkplätze gesperrt werden, auch dürfte es etwas lauter werden. Für den Fernbahntunnel samt Bahnhof hat die Bahn jüngst fünf Varianten vorgestellt.
Und hier jetzt die weiteren Themen des Tages
- Mindestens 120 Opfer von sexueller Gewalt im Bistum Fulda: Nach vier Jahren Aufklärung hat eine unabhängige Kommission ihren Bericht zu sexuellem Missbrauch im Bistum Fulda vorgestellt. Die zentrale Aussage wirft ein schlechtes Licht auf die Kirche: "Man war blind für das Leid der Betroffenen."
- Zwischen Fahrstuhl-Voyeurismus und Gebärmutter-Erfahrung: Ihre Lebenserfahrungen haben internationale Studierende der Hochschule Darmstadt in einer Kunstausstellung verarbeitet. Die Medienschau im Schloss Fechenbach in Dieburg hält Besuchern auch einen Spiegel vor.
- Erste Gedenkstätte zur DDR-Flucht in Gießen eröffnet: Im früheren Notaufnahmelager Gießen ist ein bundesweit einzigartiger Erinnerungsort entstanden: Eine neue Ausstellung zur DDR-Flucht macht den historischen Ort erstmals dauerhaft zugänglich.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Klimawandel verstärkt Migration und Konflikte: Mehr Extremwetter und Umweltveränderungen - das sind zwei Folgen des Klimawandels. Sie können aber auch Migration begünstigen, so eine Greenpeace-Studie. Betroffen sind vor allem Regionen, die wenig zur Erderwärmung beitragen.
- Spekulationen über Kriegseintritt der USA: Die USA verstärken die militärische Präsenz im Nahen Osten. Ist dies nur Drohkulisse oder bereitet Präsident Trump einen Einsatz gegen den Iran vor? Innenpolitisch ist bereits ein Streit entbrannt.
- Warum das Anwerben von Pflegekräften lange dauert: Der Fachkräftemangel in der Pflegebranche wächst. Migrationsabkommen gelten als zentrale Instrumente, um den steigenden Bedarf zu decken. Für viele Kliniken bedeutet das aber viel Aufwand.
Streaming-Tipp: Abendshow aus der Kneipe
Der heutige Streaming-Tipp ist eigentlich nur ein halber Streaming-Tipp - weil man die Sendung auch im linearen TV sehen kann. Und zwar geht es um eine neue Abendshow aus unseren heiligen Hallen.
Um 20.15 Uhr läuft sowohl im Stream als auch im Fernsehen die "hr Kneipenshow". Tobi Kämmerer und Marcel Wagner laden in der Pilotsendung in die Alte Dorfmühle in Bensheim-Auerbach (Bergstraße) ein, zu Gast sind Sängerin Stefanie Heinzmann und Ex-Eintracht-Kapitän Sebastian Rode. Und sollte es am Abend mit dem Kneipendate nicht klappen, die Sendung ist auch in der ARD Mediathek zu sehen.
Eins noch ...
Liebe in all ihrer Vielfalt ist etwas Wunderbares. Die Liebe zu Menschen, zu Tieren, zur Kunst - sie macht das Leben lebenswert. Manche besiegeln ihre Liebe zueinander mit einem Eheversprechen, samt Ehering als Symbol für ihre Verbundenheit.
Auch Johanna Dräger schloss 1963 den Bund fürs Leben mit ihrer Liebe August. Den Ring trug sie fortan am Finger - bis vor etwa 50 Jahren. Bei der Kartoffelernte unterhalb der Hartmannshöhe in Burghaun (Fulda) verlor sie den Ring. Erst suchte sie, später ihre Tochter Elke, aber das goldene Stück blieb verschwunden.
Jetzt, ein halbes Jahrhundert später, spürte ein sogenannter Sondengänger den Ring mithilfe seines Metalldetektors im Erdreich auf und übergab ihn Tochter Elke. "Der Ring ist ein Stück Erinnerung, ein Symbol für die Liebe meiner Eltern", sagt sie. Das Schmuckstück liegt nun bei Elke zuhause neben einem Foto ihrer bereits verstorbenen Eltern. Ein kleines Stück Gold - und doch von unschätzbarem Wert.
In diesem Sinne: Haben Sie einen liebevollen Abend!
Ihr Julian Moering