Ticker Kultur +++ Filmdreh in Marburg mit Kinostar Tony Leung +++ "Leonce und Lena" am Staatstheater Kassel +++ "Passion" versetzte Kassel in den Ausnahmezustand +++
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Pop-Up Kunstschule in Frankfurter Innenstadt
Mit der Kunstaktion "KunstausKrisen" will Dirk Baumanns vom 3. September bis 2. Oktober in Zeiten der Klimakrise ein Zeichen für Frieden und Hoffnung setzen. Auf dem Frankfurter Kaiserplatz wird der Frankfurter Maler und Performancekünstler eine Art Pop-up Kunstschule für Geflüchtete anbieten: Das Zelt in der Frankfurter Innenstadt soll auch als Galerie und Benefiz-Auktionshaus dienen. Bis zu 20 Personen können täglich an einem Mal-Workshop teilnehmen.
Die daraus entstehenden Werke sollen im Rahmen einer abschließenden Benefizaktion verkauft werden, kündigte Dirk Baumanns an. Der Erlös solle an die Hilfsorganisation "Mary's Meals" gespendet werden - eine gemeinnützige Organisation, die sich für die tägliche Nahrungsversorgung von Kindern einsetzen. Vor allem an den Orten in der Welt, an denen der Klimawandel besonderen Schaden anrichtet. Interessierte können sich für Workshops anmelden oder die Galerie besuchen - der Eintritt ist frei.
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Burg Eppstein öffnet nach zweieinhalb Jahren wieder
Nach zweieinhalb Jahren öffnet die Burg Eppstein im Main-Taunus-Kreis heute wieder ihre Türen. Wegen der Corona-Pandemie und dringender Bauarbeiten war sie zuletzt geschlossen. Jetzt dürfen Besucherinnen und Besucher wieder rein. Auch Eppsteins Bürgermeister Alexander Simon freut sich darüber. Er sagte unserem hr-Reporter: "Die Freude ist riesengroß, die Menschen wollen einfach wieder auf die Burg." Ab 16 Uhr gibt es am Freitag eine kleine Eröffnungsfeier mit kostenloser Burgführung und einem Glas Wein.
Rund um den einstigen Adelssitz gibt es schöne Geschichten: So soll Ritter Eppo erst die schöne Berta von Bremthal aus den Händen eines Riesen befreit und dann die Burg gebaut haben. Ob die Geschichte so stimmt, können wir nicht überprüfen, aber wünschen viel Spaß bei der Wiedereröffnung. Ritter Eppo würde sich bestimmt auch darüber freuen.
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Hochstapler und Schnüffler im Palmengarten
Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen, einige von ihnen haben ungeahnte Fähigkeiten: Unter den mehr als 160.000 bekannten Arten gibt es etwa Dauerläufer, Trunkenbolde, Hochstapler, Taucher und sogar "sprechende" Schmetterlinge. Dieser Vielfalt hat der Frankfurter Palmengarten noch bis zum 18. September 2022 eine Ausstellung mit Aufnahmen des Tier- und Naturfotografen Ingo Arndt gewidmet.
Der Besuch der Galerie ist während der Garten-Öffnungszeiten möglich und im Eintrittspreis des Palmengartens enthalten.
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documenta-Führung mal anders
Mehr als 100 Guides führen Besucher und Besucherinnen über die Kasseler documenta. Genannt werden die Kunstvermittler Sobat-Sobat, was aus dem Indonesischen stammt und guter Freund, beziehungsweise mehrere gute Freunde bedeutet. Kunst erlebbar machen, und zwar auf Augenhöhe, das sei das Ziel der Sobat-Sobat.
Wie wurden die Sobat-Sobat auf ihre Rolle vorbereitet und wie wurden sie im Umgang mit Antisemitismus auf der documenta fifteen geschult? Sina Philipps hat eine Sobat getroffen und an einer ihrer Führungen teilgenommen:
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Wiesbaden Biennale feiert Vielfalt
Vom 1. bis 11. September findet die dritte Ausgabe des internationalen Kunst- und Theaterfestivals statt. An den elf Festivaltagen stehen über 50 Veranstaltungen auf dem Programm der Wiesbaden Biennale. Aus den Bereichen bildende Kunst, Tanz, Film und Theater werden 15 internationale Künstlerinnen und Künstler mit 17 Produktionen auf dem Festival auftreten.
Die Biennale soll vielfältiger, diverser, gesellschaftspolitischer und frei von klassischen Formaten werden. Stattdessen werde es bildende Kunst, Tanz und Filmproduktionen geben - teils auch zum Mitmachen. "Wir wollen die Vielfalt und die Unterschiede feiern", sagte der neue Kurator Kilian Engels der Nachrichtenagentur dpa in Wiesbaden. "Wir wollen mit dem Programm auch Menschen gewinnen, die vielleicht standardmäßig nicht in die Oper gehen würden, sondern einfach Interesse an dem Programm haben", sagte der Kurator.
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Hessens Denkmäler öffnen ihre Türen
Er steht wieder an: der "Tag des offenen Denkmals". Bundesweit gibt es am 11. September die Möglichkeit, Befestigungsanlagen, Kirchen, Schiffe, Gärten, historische Gebäude, Industrieanlagen oder archäologische Plätze zu besuchen. Die oftmals geschlossenen Denkmäler sind in diesem Jahr bereits zum 30. Mal an diesem Tag für die Öffentlichkeit zugänglich. Das diesjährige Motto des "Tag des offenen Denkmals" lautet "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz".
Auch in Hessen öffnen viele Denkmäler für das Kulturevent wieder ihre Türen. Das Rote Schloss in Haunetal, die Georgskapelle in Friedberg, die Propstei Johannesberg in Fulda oder die Siedlung Loheland in Künzell - die Auswahl ist groß und im offiziellen Programm einzusehen.
Der "Tag des offenen Denkmals" ist Teil der europaweiten "European Heritage Days". Unter der Schirmherrschaft des Europarates fanden sie 1991 das erste Mal statt, Deutschland schloss sich zwei Jahre später der Veranstaltung an. Koordiniert wird das bundesweite Event durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
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Tage des Exils starten in Frankfurt
Um das Leben weitab der Heimat drehen sich die Tage des Exils in Frankfurt, die am Donnerstag beginnen. Noch bis zum 17. September wird gelesen, gekocht, musiziert, Fotos und Wissenswertes ausgestellt. Rund 30 Frankfurter Kultur- und Bildungseinrichtungen haben dazu ein Programm an verschiedenen Orten in Frankfurt geplant, etwa Konzerte des Musikprojekts "Bridges".
Dabei finden viele Events gleichzeitig statt: "Genau so soll es sein. Man soll überall, an ganz vielen Orten in dieser Zeit ständig dem Thema Exil, Flucht, Migration begegnen", sagt Sylvia Asmus von der Deutschen Nationalbibliothek.
Ins Leben gerufen wurden die Tage des Exils bereits 2016 von der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung in Hamburg. Durch die Kooperation mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek können sie nun erstmals außerhalb von Hamburg stattfinden. In Frankfurt gebe es viele Institutionen und Initiativen, die mit den Themen Exil und Migration verbunden seien, sagte Sylvia Asmus.
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Negativtrend bei Theaterbesuchen
Die Theaterszene hat besonders unter der Corona-Pandemie gelitten, und ein Negativtrend ist auch weiterhin zu beobachten, wie der Deutsche Bühnenverein jetzt mitteilte. Laut Claudia Schmitz lassen sich gleich zwei Trends beobachten, nämlich "dass vor allen Dingen älteres Publikum ausbleibt und dass die Menschen kurzfristig kaufen", sagte die Geschäftsführende Direktorin der Deutschen Presse-Agentur.
Grund für die Spontankäufe sei ein gewisses Risiko. Man könne oft noch nicht einschätzen, ob Gesundheit und Coronabeschränkungen einen Theaterbesuch zum geplanten Zeitpunkt zulassen würden. In der zurückliegenden Spielzeit seien viele Vorstellungen kurzfristig geändert oder abgesagt worden, weil es viele Coronafälle in Ensembles und technischen Teams gegeben habe, sagte Claudia Schmitz.
Auch in Hessen hat die Pandemie viele Theater in eine Krise gestürzt:
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Neues Spielezentrum in Darmstadt
Regale voller Spiele, die man sich sogar ausleihen kann: Das gibt es jetzt in Form des Spielezentrums in Darmstadt, das heute eröffnet. Das vom Spielekreis Darmstadt e.V. geschaffene Zentrum mit angrenzender Ludothek (lat. ludere: spielen) soll ein Ort sein, an dem Spiele ausprobiert, durchgespielt und sogar ausgeliehen werden können.
Die Bibliothek für Spiele ist von nun an für die Öffentlichkeit zugänglich, Spiele können für bis zu vier Wochen ausgeliehen werden.
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Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim wird vorgestellt
Die Stadt Frankfurt stellt Marion Poschmann heute offiziell als neue Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim vor. Dass die Autorin das Amt besetzen würde, gab die Jury des Literaturpreises bereits im Juni dieses Jahres bekannt. Am Freitag findet im Rahmen des Stadtschreiberfestes die feierliche Schlüsselübergabe statt.
Der Stadtschreiberpreis wurde 1974 als erster seiner Art im deutschsprachigen Raum verliehen. Der Name stammt vom Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim, der erst 1977 nach Frankfurt eingemeindet wurde. Marion Poschmann erhält ein Preisgeld von 20.000 Euro und darf für ein Jahr das Haus an der Oberpforte bewohnen. Sie wird damit die 49. Amtsinhaberin und tritt die Nachfolge von Dorothee Elmiger an.
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Harry Styles in Frankfurt: Vorverkauf-Chaos
Gerade erst stand fest, dass der britische Popstar Harry Styles im kommenden Jahr als Fortsetzung seiner "Love on Tour"-Tournee zusätzliche Konzerte geben würde - unter anderem auch in Frankfurt. Diese Neuigkeit kam offensichtlich mehr als gut an: Binnen Minuten waren die im Presale verfügbaren Tickets bereits ausverkauft.
Dass nach so kurzer Zeit alle Tickets vergriffen war, ließ viele Fans enttäuscht zurück. Und: Wer das Glück hatte, Tickets in den Warenkorb legen zu können, habe den Preis erst beim Bezahlvorgang sehen können. Auf Twitter machten einige Fans ihrem Frust Luft, weil sie ihre ergatterten Tickets im letzten Schritt aufgrund einer technischen Störung nicht bezahlen konnten - und die Tickets schließlich wieder aus dem Warenkorb verschwunden gewesen seien.
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Umfrage zur documenta: Antisemitismus tief verankert
Seit Ende Juli leisten Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsstätte Anne Frank Aufklärungsarbeit zu Antisemitismus an einem Infostand auf der documenta in Kassel. Julia Alfandari, Leiterin des Bereichs politische Bildung bei der Bildungsstätte, bilanzierte schon jetzt ihre Arbeit an dem documenta-Stand auf dem Kasseler Friedrichsplatz: "Die Gespräche haben gezeigt, wie tief der Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft verankert ist" - das sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am Mittwoch.
Sie und Institutsleiter Meron Mendel hätten mehr als 1.000 Besucher an ihrem documenta-Stand zur Kunst und antisemitischen Bildern befragt. Die Gespräche mit dem "vorrangig deutschen Publikum" auf der documenta hätten auch gezeigt, "dass die übergroße Mehrheit der Standbesucher es gar nicht gut fand, dass die Bilder mit antisemitischen Motiven entfernt wurden". Ihr Kollege Mendel sagte, die Besucheraussagen hätten bewusst gemacht, "wie viel Unkenntnis darüber herrscht, was antisemitische Bildsprache überhaupt ist".
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Frankfurter Hauptwache als Wohnzimmer
Mitten in der Frankfurter Innenstadt startet am 7. September das urbane Reallabor "Wohnzimmer Hauptwache 2022". Der Knotenpunkt Hauptwache wird von da an für sieben Wochen von Projekten von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern und Initiativen bespielt. Die Stadt Frankfurt und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) laden zum Herkommen, Mitmachen und Einbringen ein.
In den Aktionswochen wird die Hauptwache auf unterschiedlichste Art ein Begegnungsort, im Fokus stehen Workshops sowie Musik- und Sportveranstaltungen. Konzerte, Tanzaufführungen oder die Hauptwache als Bücherregal und Literaturbühne: Bis zum 28. Oktober verwandelt sich Frankfurts Zentrum in ein Wohnzimmer für seine Bewohner.
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Frankfurter Buchmesse erhält Julius-Campe-Preis
Die Frankfurter Buchmesse wird mit dem Julius-Campe-Preis 2022 gewürdigt, das gab der Hoffmann und Campe Verlag jetzt bekannt. "Die Frankfurter Buchmesse steht für die Vielfalt und Freiheit der Literatur und für den Wert des Lesens", sagte Verleger Tim Jung. Sie sei außerdem ungeachtet der mit der Corona-Pandemie einhergegangenen Einschränkungen der letzten zwei Jahre das nach wie vor weltweit bedeutendste Forum für Literatur.
Mit dem Preis ausgezeichnet werden Persönlichkeiten und Institutionen, die sich auf herausragende Weise literaturkritische und literaturvermittelnde Verdienste erworben haben. Der Julius-Campe-Preis ist mit 99 Flaschen Wein und des bei Hoffmann und Campe erschienenen Faksimiles, eine originalgetreue Nachbildung eines handschriftlichen Orginals, der "Französischen Zustände" Heinrich Heines dotiert. Verliehen wird die Auszeichnung auf der Frankfurter Buchmesse im Frankfurt Pavillon.
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Internationale Waldkunst in Darmstadt
Waldkunst meets Wissenschaft: Unter diesem Motto stehen der Internationale Waldkunstpfad sowie die Internationale Waldkunstkonferenz in Darmstadt. Die ausgestellte, zu besprechende und zu diskutierende Waldkunst verfolgt das Thema "Kunst Natur Wandel". Der 11. Internationale Waldkunstpfads kann zwischen dem 3. September und 23. Oktober besucht werden.
Der Eröffnung des Kunstpfades geht die 9. Internationale Waldkunstkonferenz im Forum der Schader-Stiftung in Darmstadt voraus. Dort werden Experten und Expertinnen die während des dreiwöchigen Symposiums entstandenen Kunstwerke vor einem wissenschaftlichen Hintergrund reflektieren und sie in einen gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang stellen.
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Söhne Mannheims im Fortuna Irgendwo
Sanfte Stimmen und Klaviertöne gibt es am 1. September im Fortuna Irgendwo, dort findet nämlich die Premiere von "Söhne Mannheims Piano" statt. Die Söhne bringen in dem Frankfurter Club erstmals live und vor Publikum einige ihrer Hits aus über 27 Jahren Bandgeschichte als Piano-Version auf die Bühne - natürlich mit gesanglicher Begleitung.
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Frankfurter Elferclub feiert Wiedereröffnung nach Umzug
Der Frankfurter Elferclub hat bewegte Monate hinter sich: Im vergangenen Jahr wurden dem Keller-Club in der Sachsenhäuser Klappergasse überraschend die Räumlichkeiten gekündigt. Die Schließung war aber nicht von Dauer: Die Berichterstattung über die Lage des Frankfurter Kult-Clubs machte einen Immobilienmakler aufmerksam, über Facebook meldete er sich bei den Betreibern und bot eine neue Location an - in unmittelbarer Nähe zur alten in der Kleinen Rittergasse.
Nach der Renovierung öffnet der Club am Mittwoch wieder seine Türen. Statt im Keller wird nun im ersten Stock und mit angrenzender Terrasse gefeiert. Zur Eröffnung ist gleich ein ganzes Party-Wochenende geplant: Bis einschließlich Samstag finden verschiedene Veranstaltungen statt.
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Gesucht: junge Gastro-Talente aus dem Rhein-Main-Gebiet
Mit einem köstlichen Vier-Gang-Menü, einem perfekt in Szene gesetzten Longdrink oder pastellfarbenen Macarons können Profis viele Herzen schneller schlagen lassen. Und nicht nur das: Junge Nachwuchstalente aus der Gastronomie haben jetzt die Chance auf mehr: Die "Gastro Trend Awards" sollen in diesem Jahr zum dritten Mal in Frankfurt verliehen werden - aber an wen?
Noch bis zum 26. September können junge Gastronomen aus dem Rhein-Main-Gebiet ihre Bewerbung in den Topf werfen und um einen der Awards kämpfen. Gesucht werden ein Koch-Talent, ein Pâtisserie-Talent und ein Bar-Talent. Am 31. Oktober werden die Awards dann von der Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF) im Gesellschaftshaus im Palmengarten verliehen.
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Brennendes Wasser in Wiesbaden
Überschwemmungen in Wiesbaden im Jahr 1955, der Hurrikan Katrina 2005 oder die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021: Die Ausstellung "Water on Fire/ Brennendes Wasser" zeigt Werke des deutschen Künstlers Thomas Kilppers. Holzdrucke und Aquarellzeichnungen bilden alle sowohl historische als auch aktuelle Ereignisse im Kontext Wasser ab.
Die Werke des in Berlin lebenden Künstlers wurden eigens für "Water on Fire" geschaffen und thematisieren vor allem die sozialen Aspekte von Wasser. Die Ausstellung steht ganz im Zeichen des in der Landeshauptstadt ausgerufenen Jahres des Wassers. Das Element prägt ein knapp 12-monatiges Programm aus Stadtrundgängen, Theaterstücken oder Ausstellungen.
"Water on Fire/ Brennendes Wasser" kann vom 15. September bis 13. November im Kunsthaus Wiesbaden besucht werden.
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Neue Doppelspitze am Frankfurter Mousonturm
Gleich zwei Neubeginne gibt es im Mousonturm: Das Frankfurter Künstlerhaus hat gerade die neue Saison mit der Theaterproduktion "The Storyville Mosquito" eröffnet. Workshops, Paneldiskussionen, Performances, Tanz und Theateraufführungen stehen von jetzt an wieder auf dem Programm des freien Theaters.
Und das unter einer neuen Doppelspitze: Anna Wagner und Marcus Droß übernehmen ab dem 1. September die Leitung. Damit lösen sie Matthias Pees ab, der als neuer Intendant der Berliner Festspiele nach Berlin wechselt.
Das neue Leitungsduo stammt aus dem eigenen Haus: Marcus Droß arbeitet im Mousonturm seit 2012 als Dramaturg, Anna Wagner seit 2014 als Dramaturgin. Unter der neuen Leitung sollen Tanz und Performance bei der künstlerischen Ausrichtung des Mousonturms noch mehr in den Vordergrund rücken.
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Rheingau Musik Festival mit Auslastung zufrieden
Das Rheingau Musik Festival zieht kurz vor dem Abschluss an diesem Samstag eine positive Bilanz. Mit insgesamt mehr als 104.500 Zuhörern und einer vermutlichen Auslastung von 94 Prozent werde bis dahin gerechnet, teilte eine Sprecherin mit.
75 der 134 Konzerte an 25 Spielorten wie etwa in Klöstern, Schlössern, Kirchen und Weingütern im hessischen Rheingau und in benachbarten Regionen einschließlich Rheinland-Pfalz seien ausverkauft gewesen. Nach den Corona-Einschränkungen 2021 sei dies "ein sehr guter Sommer" gewesen.
Das am 25. Juni begonnene Festival endet am 3. September in der Basilika des Klosters Eberbach bei Eltville mit einem Konzert der Bamberger Symphoniker. Das Rheingau Musik Festival gehört zu den größten Konzertreihen Deutschlands. Sein Etat beläuft sich auf rund acht Millionen Euro.
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Früherer Städelschul-Direktor kritisiert documenta-Debatte
Philippe Pirotte, der ehemalige Rektor der Städelschule in Frankfurt, zeigt sich kritisch gegenüber der laufenden documenta-Debatte: "Das Problem ist, dass wir in eine Situation geraten sind, in der man schon fast nicht mehr miteinander reden kann", sagte Pirotte der Frankfurter Rundschau.
Der Kunsthistoriker forderte, man müsse bei Kunstwerken den Kontext sehen: "Um zu erkennen, welche Intention dahintersteckt, muss man verkomplizieren, nicht vereinfachen." Pirotte war von 2014 bis 2020 Rektor der Städelschule. Die Staatliche Hochschule für Bildende Künste gilt als eine der renommiertesten Kunsthochschulen weltweit. Philippe Pirotte ist Mitglied der documenta-Kommission.
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documenta-Kuratoren wehren sich gegen Zensur
Das indonesische Kuratorenkollektiv der documenta, Ruangrupa, hat sich gegen Forderungen gewandt, die laufende Ausstellung so lange auszusetzen, bis sie auf antisemitische Inhalte überprüft ist. Eine solche Unterbrechung hatte unter anderem die FDP gefordert.
Das sei eine "mögliche Lehrbuchdefinition von Zensur", erklärten die neun Mitglieder der Gruppe in einem Interview der Zeitung "Politik und Kultur“ des Deutschen Kulturrates (September-Ausgabe). "Wir glauben immer noch, dass die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke am besten kennen und im Austausch dazu sind, aber nicht, um von Leuten in unseren Positionen kontrolliert zu werden."
Im Gegensatz zu einer verbreiteten Meinung nähmen zudem sehr wohl jüdische, israelische und jüdisch-israelische Künstlerinnen und Künstler an der "documenta fifteen" teil. Ruangrupa respektiere aber deren Wunsch, nicht auf der Grundlage dieser Identitäten in den Fokus gerückt zu werden und nenne daher ihre Namen nicht.
Zuvor hatten Mitglieder des Kollektivs bereits gegenüber dem Tagesspiegel erklärt, sie hätten die Bedeutung der Kunstschau in Kassel für die deutsche Öffentlichkeit unterschätzt. Die Gruppe räumte außerdem ein, von Medienanfragen überrollt worden zu sein.
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Sündhafte Ausstellung in Frankfurt
Martin Luther: ein Judenfeind? Diesem Thema ist die Ausstellung "Drum weg mit ihnen! Luthers Sündenfall gegen die Juden" im Bibelhaus Erlebnismuseum in Frankfurt gewidmet. Sie zeigt die "ambivalente, intolerante, ja aggressive Haltung gegenüber dem Judentum seiner Zeit", wie das Museum ankündigt.
Der Urheber der Reformation (1483-1546) habe bereits lange vor den Nationalsozialisten dazu aufgerufen, Synagogen zu verbrennen, Wohnhäuser zu zerstören, Rabbinern die Lehre zu verbieten sowie Jüdinnen und Juden Zwangsarbeit verrichten zu lassen, heißt es weiter.
Die Ausstellung rund um Luthers Propaganda gegen das Judentum kann vom 5. September bis 30. November besucht werden.
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documenta: Junges Forum zieht Kritik zurück
Das Bild "All Mining is Dangerous" der Künstlergruppe Taring Padi hatte in den vergangenen Wochen den allgegenwärtigen Antisemitismus-Vorwurf auf der Kasseler documenta neu befeuert. Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) übte Kritik an besagtem Werk, weil dort eine jüdische Kippa mit Klebeband überklebt worden sei. Diese Kritik zieht das Junge Forum jetzt zurück.
Der Grund: Bei der abgeklebten Kopfbedeckung handelt es sich laut der künstlerischen Leitung der documenta nicht um eine Kippa, sondern um eine Kopiah, eine traditionelle indonesische Mütze. Man bewerte das Bild nun nicht mehr als klar antisemitisch, teilte das Junge Forum jetzt mit. Das Abkleben eines Bilddetails sei dennoch kein alltäglicher Vorgang und der Umgang damit seitens der documenta "ungenügend", hieß es weiter.