Regionalbahn auf Schienen mit Oberleitung

Die Folgen des Unwetter mit Sturmböen sind größtenteils beseitigt. Zahlreiche Straßen mussten von umgestürzten Bäume befreit werden. Der Bahnverkehr läuft einigermaßen stabil - mit Ausnahmen.

Die Kaltfront mit starkem Wind und teils auch Gewittern hat den Bahnverkehr durcheinandergewirbelt. Am Dienstag waren einige Strecken unter anderem wegen umgestürzter Bäume noch gesperrt. Noch immer gelten viele Warnungen des Deutschen Wetterdienstes vor starkem Gewitter, Wind- und Sturmböen.

Im Rhein-Main-Gebiet waren die S-Bahnlinien S3, S4, S5 und S6 betroffen - sie mussten zeitweise ihren Betrieb einstellen. Mit Ausnahme der S6 konnten alle anderen Linien ihren Normalbetrieb über den Tag hinweg wieder aufnehmen.

S6 in der Wetterau fährt immer noch nicht normal

Auf der S6-Strecke zwischen Bad Vilbel und Friedberg waren zunächst Busse als Ersatz unterwegs. Mittlerweile sei die Linie abschnittsweise eingleisig befahrbar, erklärte die Bahn. Es kommt zu Verspätungen, Umleitungen und Teilausfällen. Laut Polizei war bei Karben (Wetterau) ein Baum auf die Oberleitung gestürzt.

Die S4 kann der Bahn zufolge wieder ihre volle Strecke fahren. Vorher pendelte sie lediglich zwischen Kronberg und Niederhöchstadt. Die Frankfurter U-Bahnlinien U4 und U7 endeten zeitweise an der Haltestelle "Schäfflestraße", weil ein Baum auf den Gleisen lag.

Regionalverkehr massiv beeinträchtigt

Im Regionalverkehr entfallen bei den Linien RE98 und RE99 laut Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) einzelne Fahrten, ebenso auf den Linien RB40, RB41 und RB49.

Der Fernverkehr der Bahn war am Abend massiv beeinträchtigt. "Einzelne Strecken sind gesperrt und es kommt zu Umleitungen mit Verspätungen", teilte die Deutsche Bahn kurz nach dem Unwetter mit. Am Morgen nach dem Unwetter sei der Fernverkehr überwiegend normal angelaufen, sagte ein Bahn-Sprecher.

Katastrophenschutz und Rettungsdienst im Einsatz

Am Montag hatten die Feuerwehren in Hessen mit dem Sturm und seinen Folgen allerhand zu tun. "Wir hatten in der letzten Stunde 41 Einsatzstellen in der ganzen Stadt zu bearbeiten", teilte etwa die Feuerwehr Frankfurt gegen 20.15 Uhr mit. Im Stadtgebiet gab es zahlreiche umgestürzte Bäume.

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Unwetter über Hessen: Bäume umgestürzt, Ziegeln abgedeckt

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Allein für Mittelhessen zählte die Polizei rund 200 Notrufe und 70 Einsätze. In Gießen etwa stürzte eine Fahrradfahrerin mutmaßlich durch den starken Wind und verletzte sich schwer am Kopf, so ein Polizeisprecher. Die 46-Jährige wurde am Montagabend in ein Krankenhaus gebracht.

Die Freiwilligen Feuerwehren des Rheingau-Taunus-Kreises hatten mehr als 20 Einsätze aufgrund von Sturmschäden. Meist seien Bäume auf Straßen gestürzt, in Idstein (Rheingau-Taunus) sei ein Dach zum Teil abgedeckt worden, teilten Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungsdienst des Kreises am Abend mit. Verletzt wurde demnach niemand.

Südhessen: 100 Einsätze in zwei Stunden

In Ober-Ramstadt (Darmstadt-Dieburg) hob das Unwetter das Dach eines Mehrfamilienhauses an. Laut Feuerwehr hatten sich alle Bewohnerinnen und Bewohner bereits in Sicherheit gebracht, als die Einsatzkräfte eintrafen. Verletzt wurde niemand. Es dauerte mehrere Stunden, das Dach zu sichern. Zur Schadenshöhe wurden noch keine Angaben gemacht.

Feuerwehrleute im Einsatz wegen eines abgedeckten Daches in Ober-Ramstadt

Die Polizei Südhessen rückte wegen des Sturms nach eigenen Angaben zwischen 19 und 21 Uhr insgesamt rund 100 Mal aus.

Auch in Wiesbaden waren die Einsatzkräfte wegen umgestürzter Bäume, losen Dachteilen und vom Wind gelösten Gerüstplanen unterwegs. In Bad Homburg musste der Ostring zeitweise für den Verkehr gesperrt werden, weil auch hier umgestürzte Bäume den Weg versperrten. Bäume stürzten auch in Bruchköbel (Main-Kinzig), Trebur (Groß-Gerau) und Erzhausen (Darmstadt-Dieburg) um.

Drehleitern an Dächern

In Langenselbold (Main-Kinzig) war die Feuerwehr wegen abgedeckter Ziegel im Einsatz, unter anderem am Schloss.

Behinderungen auf Autobahnen

In Osthessen führte das Unwetter ebenfalls zu etlichen Einsätzen. Vielerorts musste die Feuerwehr zu umgestürzten Bäumen ausrücken. Im Bad Hersfelder Stadtteil Hohe Luft wurde ein Dach beschädigt, und auch in Eichenzell-Kerzell drohte der Wind zeitweise das Dach eines Gewerbetriebes abzudecken, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde auch hier ersten Erkenntnissen zufolge niemand.

Eine Autofahrerin und ihr Beifahrer wurden durch einen umgestürzten Baum in Alsfeld (Vogelsberg) leicht verletzt. Die 20 Jahre alte Fahrerin hatte ihn auf der Strecke vor sich übersehen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

Ein Baum liegt an der Seite der A7.

Auf den Autobahnen sorgten umgestürzte Bäume für Probleme - etwa auf der A5 zwischen Darmstädter Kreuz und Hemsbach, der A7 zwischen Niederaula und Fulda-Mitte, der A67 zwischen Griesheimer Dreieck und Groß-Gerau sowie der A661 bei Offenbach.

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Unwetter mit Sturmböen beschäftigt Einsatzkräfte in Hessen

Abgedecktes Dach
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