Ausgedünnte Fahrpläne wegen Personalmangels Corona-Sommerwelle sorgt für Ausfälle bei Bussen und Bahnen
Weil Mitarbeiter an Corona erkrankt sind, sind die Fahrpläne im ÖPNV momentan vielerorts ausgedünnt. Betroffen ist zum Beispiel die Bahnstrecke zwischen Friedberg und Bad Vilbel. Dort gibt es wegen Bauarbeiten sowieso schon erhebliche Behinderungen.
Reisende brauchen in diesen Tagen starke Nerven: Im öffentlichen Nahverkehr in Hessen fallen aktuell vermehrt Nahverkehrszüge, S-Bahnen und Busse aus, weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich mit Corona infiziert haben. Auch Bauarbeiten und Streiks verschärfen die Situation. Davon betroffen sind unter anderem folgende Gebiete und Strecken:
- Zwischen Friedberg und Groß-Karben (Wetterau) können am Freitagvormittag bis voraussichtlich 13 Uhr keine S-Bahnen fahren, weil Beschäftigte eines Stellwerks erkrankt sind. Die Bahn versucht kurzfristig einen Ersatzverkehr mit Bussen zu organisieren.
- Zwischen Limburg und Weilburg sind seit Donnerstag zeitweise zwei Stellwerke unbesetzt. Die Strecke ist zwischen 13.30 Uhr und Mitternacht gesperrt. Es fahren Ersatzbusse.
- In Nordhessen werden seit vergangener Woche viele Verbindungen gestrichen, unter anderem zwischen Kassel und Korbach sowie zwischen Kassel und Bad Hersfeld. In Kassel selbst fallen seit Wochen viele Busse, Straßenbahnen und Regio-Trams aus.
- In Frankfurt fallen wegen Krankheitsfällen einige U-Bahnen und auch Straßenbahnen aus, voraussichtlich auch über das Wochenende. Zudem fahren zwischen Frankfurt und Bad Vilbel bis Anfang September wegen Bauarbeiten gar keine Züge, die S6 wird durch Busse ersetzt.
- In Wiesbaden gilt schon seit März bei vier Buslinien der Ferienfahrplan. Hier war es schon in den vergangenen Wochen wegen Corona zu Ausfällen im Busverkehr gekommen, weil viele Busfahrer erkrankt waren.
Neben den Ausfällen wegen Corona-Erkrankungen beeinträchtigt am Freitag auch ein Warnstreik den öffentlichen Nahverkehr in Hessen. Bis Freitagnachmittag streiken Mitarbeiter der Hessischen Landesbahn (HLB). Betroffen sind vor allem Zugverbindungen im Raum Alsfeld, Wiesbaden und Kassel.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zu dem Ausstand aufgerufen, weil es weiter keine Einigung in den Tarifverhandlungen gibt. Die EVG fordert unter anderem mindestens 6,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Mit ihrem gemeinsamen Warnstreik, der zeitgleich an nahezu allen HLB-Standorten durchgeführt wird, wollten die Beschäftigten unterstreichen, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen, sagte der Leiter der EVG-Geschäftsstelle Frankfurt, Alexander Beichel. "Wir bedauern, dass darunter die Reisenden zu leiden haben". Der Streik sollte um 15.30 Uhr enden. Weitere Warnstreiks schließt die Gewerkschaft nicht aus.