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Hessische Projekte des Bahn-Sanierungsplans

Ein ICE der Deutschen Bahn fährt durch die gelb-grün-braun farbene Landschaft, die nur unscharf abgebildet wird, während die Bahn scharf gezeichnet ist.

Die Bahn will das deutsche Schienennetz umfassend sanieren. Zwei Landesprojekte wurden aber aus dem milliardenschweren Programm gestrichen. Das wurde beim so genannten Schienengipfel in Frankfurt bekannt.

Zwei hessische Projekte haben im Generalsanierungsplan für das deutsche Schienennetz keinen Platz gefunden. Entgegen früheren Planungen wurden die Strecken Fulda-Flieden und Flieden-Hanau aus dem milliardenschweren Programm genommen, das am Freitag in Frankfurt auf einem Schienengipfel vorgestellt wurde.

"Die Strecken Fulda-Flieden und Flieden-Hanau sind zunächst nicht für eine Generalsanierung bis 2030 vorgesehen", bestätigte ein Bahnsprecher dem hr. "Die DB erarbeitet für beide Streckenabschnitte alternative Lösungen, um Störungen zu reduzieren und die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur auch in Zukunft sicherzustellen."

In der Regel Sperrung von fünf Monaten

Geplante Ausbau- und Neubauprojekte durch das vielbefahrene Kinzigtal sind laut Bahn aber nicht betroffen. Gemeint sind der geplante Ausbau der Strecke von Hanau nach Gelnhausen und die Neubaustrecke von Gelnhausen nach Kalbach (Fulda).

Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim stand bislang schon als Pilotprojekt im kommenden Jahr fest. Mit dem neuen Zeitplan kommen in Hessen folgende Strecken hinzu:

- Koblenz-Wiesbaden (2. Halbjahr 2026)
- Frankfurt-Heidelberg (1. Halbjahr 2027)
- Bebra-Fulda (2. Halbjahr 2028)
- Kassel-Gießen-Friedberg (1. Halbjahr 2030)

Die Teilstrecken sollen für die Arbeiten in der Regel jeweils fünf Monate lang komplett gesperrt werden. Damit verbunden sind teils weite Umleitungen für den Zugverkehr, der danach über Jahre ungestört laufen soll. Die Bahn muss dafür umfangreiche Ersatzverkehre und Umleitungen organisieren.

Am Ende soll "Hochleistungsnetz" stehen

Insgesamt stehen 40 hochbelastete Strecken beziehungsweise 4.000 Kilometer Schiene auf der Liste der Bahn, die mit Milliardenaufwand bis einschließlich 2030 grundlegend saniert werden sollen. Danach soll ein rund 9.000 Kilometer umfassendes "Hochleistungsnetz" stehen. Insgesamt umfasst das Netz rund 34.000 Kilometer. 

Zur Umsetzung der Sanierungsprojekte ist geplant, unter dem Dach des DB-Konzerns eine neue, am Gemeinwohl orientierte Infrastrukturgesellschaft mit dem Namen InfraGo zu gründen.

In ihr sollen zum Jahreswechsel die Teilgesellschaften DB Netz und DB Station und Service aufgehen. Sinn der Konstruktion ist es, dass die bereitgestellten Bundesmittel ausschließlich in die Infrastruktur fließen und nicht in den Fahrbetrieb. Kritiker hatten gefordert, das Netz ganz aus dem Bahn-Konzern zu lösen.

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