So viel Hessen steckt in der neuen Bundesregierung - und die AfD steht unter Druck

Die neue Bundesregierung steht in den Startlöchern, kein "Rathausplus" für Friedberg und in Frankfurt blitzt es so oft wie in keiner anderen Großstadt. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.

Collage aus drei Bildern in Form von schrägen Streifen nebeneinander:Das linke Bild ist eine Luftaufnahme des Rathauses in Friedberg. In der Mitte zuckt ein Blitz durch die Nacht. Im Vordergrund ist eine Straße zu sehen. Rechts sind leere Sitze des Bundestages in Berlin zu sehen. Auf der Collage gibt es ein weißes Rechteck mit zwei gerundeten Ecken in welcher mit dunkler Schrift "Hessen am Abend" steht.
Bild © Stadt Friedberg, picture alliance/dpa | Jan Eifert, picture alliance/dpa | Michael Kappeler, Collage: hessenschau.de

Haben Sie heute geheiratet? Immerhin ist heute der 5.5.25 - ein Datum, bei dem das Risiko, dass man später den Hochzeitstag versehentlich vergessen könnte, vergleichsweise gering ist. Einer so gar nicht repräsentativen Umfrage unseres Morgentickers zufolge haben die meisten Hessen bei der Wahl ihres Hochzeitstermins allerdings nicht auf das Datum geschaut. Gut, muss jeder selber wissen, ob man später nach Feierabend mit tödlichen Blicken zuhause begrüßt werden will ...

Hier geht es jetzt aber nicht um Hochzeits-Lifehacks, sondern um diese Themen:

Eine ereignisreiche Woche liegt vor uns

Wir bewegen uns mit großen Schritten auf die neue Bundesregierung zu: Heute hat zunächst die SPD ihre Ministerinnen und Minister für das künftige Bundeskabinett vorgestellt. Dann haben die Parteispitzen den Koalitionsvertrag unterzeichnet.

Und heute Abend wird Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von der Bundeswehr verabschiedet. Musikalisch gibt es diesmal unter anderem "Respect" von Aretha Franklin und "In My Life" von den Beatles zu hören.

Morgen wird dann Friedrich Merz (CDU) zum neuen Bundeskanzler gewählt, bevor er am Mittwoch direkt zu seiner ersten Auslandsreise als Kanzler aufbricht.

Parallel dazu dreht sich alles um die AfD, die am Freitag vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wurde. Heute hat die Partei Klage gegen ihre Hochstufung eingereicht.

In den anderen Parteien wird derweil diskutiert, wie man mit der Hochstufung umgehen soll. Ist das der Moment, um ein Verbot der AfD anzustreben oder nicht? Und wie soll man mit den AfD-Mitgliedern unter den Staatsbediensteten umgehen?

Politisch verspricht es also eine sehr spannende Woche zu werden - wovon sich das Eichhörnchen auf unserer heutigen Momentaufnahme vermutlich wenig beeindruckt zeigen dürfte. Übrigens: Den Eichhörnchen geht es dank Trockenheit und Klimawandel gar nicht gut. Mehr dazu und wie Sie ihnen helfen können, erfahren Sie bei den Kolleginnen und Kollegen von Brisant.

Das Foto mit Eichhörnchen hat hessenschau.de-Nutzerin Gaby Goebel-Andreas aus Wiesbaden mit ihrer Kamera eingefangen.
Das Foto mit dem Eichhörnchen hat hessenschau.de-Nutzerin Gaby Goebel-Andreas aus Wiesbaden mit ihrer Kamera eingefangen. Bild © Gaby Goebel-Andreas

Diese sechs Hessen bekommen einen Job in der neuen Bundesregierung

Seit Ende April ist bekannt, dass die Union den aus Gießen stammenden Karsten Wildberger als Digitalminister, den in Gelnhausen geborenen Wolfram Weimer als Kulturstaatsminister, Michael Meister aus Lorsch als Staatssekretär im Bundeskanzleramt und den Fuldaer Bundestagsabgeordneten Michael Brand als Staatssekretär in die schwarz-rote Bundesregierung holen wird. Seit heute ist nun bekannt, dass auch für die SPD zwei Personen aus Hessen dabei sein werden.

Die 32-jährige Natalie Pawlik aus Bad Nauheim (Wetterau) wird Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration und damit Nachfolgerin ihrer Parteikollegin Reem Alabali-Radovan, die Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird.

Der 50-jährige Sören Bartol aus Marburg hingegen wird auch weiterhin als Bau-Staatssekretär arbeiten. Diese Aufgabe hat er bereits seit 2021 inne. Mehr zu den sechs Hessen in der neuen Bundesregierung finden Sie hier.

Friedberg beerdigt Pläne für neues Rathaus

Wäre es nach Friedbergs Bürgermeister Kjetil Dahlhaus (parteilos) gegangen, wäre in Friedberg bald das Projekt "Rathausplus" an den Start gegangen: Dabei sollte die Stadtverwaltung in einen Neubau am Elvis-Presley-Platz in der Innenstadt umziehen.

Das neue Rathaus sollte unter anderem auch Gastronomie, die Stadtbibliothek und Veranstaltungsräume beherbergen. Doch daraus wird nichts: Den Stadtverordneten ist das Projekt zu teuer.

Eine Sanierung der bestehenden Gebäude würde laut einem Gutachten 8,5 Millionen Euro kosten, der Kaufpreis für das "Rathausplus" liegt hingegen bei 68,6 Millionen, ein Mietkauf mit jährlichen Raten über 25 Jahre und einer Schlussrate würde die Stadt sogar mehr als doppelt so teuer zu stehen kommen.

Bürgermeister Dahlhaus sagte, er habe sich eigentlich eine breitere Diskussion über die Pläne gewünscht, sehe das politische Scheitern aber als Chance, "neue Wege zu prüfen und tragfähige Alternativen zu entwickeln, mit denen wir unsere Ziele dennoch erreichen".

Frankfurt ist bundesweit die blitzreichste Großstadt

Am vergangenen Wochenende gab es über Hessen jede Menge Blitze zu sehen. Aber wie viele Blitze gibt es eigentlich so pro Jahr über Hessen? 2024 waren es ganz genau 11.488 Blitze. Das klingt viel, aber in Bayern waren es fast fünfmal so viele, nämlich 56.664 Blitze. Damit liegt Bayern bundesweit an der Spitze.

Schaut man sich allerdings die bundesweiten Großstädte an, so liegt wiederum Hessen vorn: In Frankfurt schlugen 1,32 Blitze pro Quadratkilometer ein. In Berlin zum Beispiel waren es nur 0,43 Blitze pro Quadratkilometer.

Und wir haben noch einen weiteren Spitzenreiter in der Blitzstatistik: Im Landkreis Waldeck-Frankenberg wurde laut dem Blitzortungsunternehmen Nowcast am 19. September der stärkste Blitz gemessen. Demnach entluden sich dort rund 452 Kiloampere (kA). Das entspricht der Leistung von 28.000 Haushaltssteckdosen.

Der zweitstärkste Blitz schlug demnach ebenfalls in Nordhessen ein: Er wurde am selben Tag im Schwalm-Eder-Kreis gemessen (449 kA). Ab einer Stromstärke von mehr als 100 kA gilt ein Blitz als stark. Also Blitze können wir.

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  • Nach dem Werfen von Gegenständen beim Rhein-Main-Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 drohen Eintracht Frankfurt Konsequenzen. Wie TV-Bilder belegen, wurde der Schiedsrichter-Assistent von einer Stange getroffen. Nun ermittelt der DFB.
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Der Fan-Eklat im Video

Nadiem Amiri bei der Ausführung der Ecke - aus dem Frankfurter Block fliegen Gegenstände.
Nadiem Amiri bei der Ausführung der Ecke - aus dem Frankfurter Block fliegen Gegenstände. Bild © ARD
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Ein kurzer Blick über den Tellerrand

  • In Deutschland wird diese Woche der neue Bundeskanzler gewählt und im Vatikan der neue Papst. Am Mittwoch beginnt das Konklave. Besondere Chancen werden dabei fünf Kandidaten aus Italien, von den Philippinen, aus der Demokratischen Republik Kongo, aus Ungarn und aus Malta zugerechnet.
  • Bei Konzerten in der Gelsenkirchener Veltins-Arena sind rund 80.000 Menschen dabei. Lächerlich wenig, wenn man sich das Konzert von Lady Gaga am vergangenen Samstag in Rio de Janeiro anschaut: Dort spielte sie vor 2,1 Millionen Menschen. Und ja, die waren alle live vor Ort und nicht vielleicht vor dem Fernseher. Überschattet wurde der Abend im Nachhinein von der Meldung, dass es einen Bombenanschlag geben sollte, der aber von der Polizei verhindert werden konnte.
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Streaming-Tipp: 7 Tage ... unter Busfahrern

Fast überall fehlen Busfahrerinnen und Busfahrer. Meine Kollegin Lisa Brockschmidt hat sich gefragt, was das Problem an diesem Job ist. Ist es der Stress auf den überfüllten Straßen? Fehlt es an Wertschätzung? Ist es die Angst vor der Verantwortung für viele Menschen, die man befördert, oder ist es die Bezahlung?

In "7 Tage ... unter Busfahrern" will sie es selbst ausprobieren und lässt sich in einem Kurs für Quereinsteiger bei "ESWE Verkehr" in Wiesbaden zur Busfahrerin ausbilden. Die Doku gibt es in der ARD-Mediathek zu sehen.

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Podcast-Tipp: Die Billie Eilish Story

Billie Eilish war zu Beginn ihrer Karriere alles andere als ein Superstar: Ihr gefeiertes Debütalbum "When We All Fall Asleep, Where Do We Go?" hat sie zusammen mit ihrem Bruder im Haus ihrer Eltern geschrieben, produziert und aufgenommen, und auch ihr Modestil und eines ihrer Haustiere (eine Vogelspinne) passten damals so gar nicht in die Hochglanzwelt, in der sich andere Popstars bewegen.

Dem Erfolg tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Inzwischen hat die 24-Jährige unter anderem neun Grammys im Regal stehen und bereits zweimal den Oscar für den besten Filmsong gewonnen.

Ihre Geschichte können Sie sich jetzt im Podcast "Die Billie Eilish Story" in der ARD-Audiothek anhören. Falls Sie lieber bewegte Bilder mögen: In der ZDF-Mediathek gibt es "The True Story of Billie Eilish". Und damit Sie wissen, wovon hier musikalisch die Rede ist: Ebenfalls in der ZDF-Mediathek gibt es den Konzertmitschnitt "Billie Eilish: Happier Than Ever" aus dem Jahr 2022.

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Eins noch ...

Von einer Giftschlange gebissen zu werden, ist für viele Menschen ein absoluter Alptraum. Aus gutem Grund: Weltweit sterben jährlich zwischen 80.000 und 140.000 Menschen an Schlangenbissen.

Der Mechaniker Tim Friede aus dem US-Bundesstaat Wisconsin kann über diese Angst aber nur milde lächeln. "EIN Schlangenbiss? Lächerlich." Gut, das würde er so wohl nicht sagen. Aber auf eine so absurd hohe Zahl von Bissen durch Giftschlangen wie bei ihm muss man erst einmal kommen. Oder eigentlich auch besser nicht.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Bis morgen!

Ihr Sven-Oliver Schibat (geht nie wieder ohne Grillzange aus dem Haus)

Sven-Oliver Schibat
Sven-Oliver Schibat Bild © hr/Jan-Niclas Grömling
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Quelle: hessenschau.de