Feuerwehrautos stehen auf einer Straße.

Hinter den Einsatzkräften liegt eine arbeitsreiche Silvesternacht. Die Feuerwehr musste zu zahlreichen Bränden ausrücken, mehrere Menschen wurden durch Feuerwerk verletzt.

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Hessen startet überwiegend friedlich ins neue Jahr

Polizei läuft Richtung Hauptwache.
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In ganz Hessen haben die Menschen das neue Jahr begrüßt. Die Feierlichkeiten verliefen meist friedlich. In vielen Städten wurden zum Jahreswechsel Böller und Raketen gezündet.

Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte hatten in der Silvesternacht ordentlich zu tun. Es wurden mehrere Brände gemeldet, häufig ausgelöst durch Feuerwerkskörper. In Frankfurt wurden Einsatzkräfte und Passanten mit Böllern angegangen – es kam zu vorläufigen Festnahmen.

Silvesternacht: Brände in Nord- und Osthessen

In Kassel brannte am Morgen eine Wohnung in einem mehrstöckigen Haus. Das Feuer brach auf dem Balkon der Wohnung aus.

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Ahmadiyya-Gemeinde säubert Kasseler Innenstadt

Aufräumen Silvester Kassel
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Kurz nach dem Jahreswechsel stach in Eschwege ein 19-Jähriger mit einem Klappmesser auf zwei Jugendliche ein. Sie kamen mit Stichwunden in Brust und Arm ins Krankenhaus. Auslöser war offenbar ein zuvor in Richtung des 19-Jährigen geworfener Böller, so die Polizei.

Durch einen Brand stark beschädigt worden ist in Einfamilienhaus in Wächtersbach (Main-Kinzig). Dabei entstand ein Sachschaden von rund 250.000 Euro.

Feuerwehrleute löschen ein Haus.

Das Polizeipräsidium in Osthessen berichtete von insgesamt 70 Einsätzen - ein "üblicher Rahmen für Silvester", wie ein Sprecher einordnete. Dabei ging es unter anderem um Streitigkeiten unter Alkoholeinfluss sowie Ruhestörungen. Zwei Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.

Friedliche Feiern in Gießen und Marburg

In Alsfeld (Vogelsberg) brannte der Dachstuhl ein Scheune, die Feuerwehr konnte durch rasches Löschen aber Schlimmeres verhindern.

Rund 500 Menschen feierten friedlich auf dem Uni-Vorplatz in Gießen, ebenso versammelten sich hunderte Menschen in Marburg am Spiegelturm und vor dem Schloss. Auch dort sei alles ruhig geblieben, berichtete die Polizei. Auch die Lahnbrücke in Limburg war ein beliebter Treffpunkt zum Jahreswechsel.

Frankfurt: Randale auf der Konstablerwache

Die Frankfurter Polizei sprach in einer vorläufigen Bilanz von 50 Bränden und zehn Angriffen auf Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei. Fünf Polizisten wurden demnach verletzt. Rund 550 Menschen wurden in der Nacht kontrolliert, 153 Platzverweise ausgesprochen und 39 Personen vorläufig festgenommen. Bei der Kontrolle eines Fahrzeugs stellten Beamte erhebliche Mengen an Pyrotechnik und ein Samurai-Schwert sicher.

Nach Mitternacht räumte die Polizei die Konstablerwache. Dort hatten junge, randalierende Männern mit Böllern auf andere Menschen und die Polizei geworfen. Die Beamten meldeten in der Nacht 15 vorläufige Festnahmen. Die Menschen seien nach Feststellung ihrer Personalien wieder freigelassen worden. Allein auf der Einkaufsstraße Zeil in der Innenstadt hatten den Angaben nach hunderte Menschen ins neue Jahr gefeiert.

Vermutlich leichtsinniger Umgang mit Feuerwerkskörpern hat zum Brand in einem Mehrfamilienhaus in Oberrad geführt. In der Neujahrsnacht sei Unrat in Brand geraten, der sich auf das Gebäude ausgeweitet habe, meldete die Polizei. Das Haus wurde für die Löscharbeiten geräumt, verletzt wurde niemand. Den Schaden schätzen die Ermittler auf rund 100.000 Euro.

Mit einem größeren Aufgebot rückte die Frankfurter Feuerwehr in der Nacht in der Mainzer Landstraße im Gallus an. Dort hatte ein Balkon im ersten Stock Feuer gefangen. Die Flammen griffen auf drei Wohnungen und einen weiteren Balkon über. Gegen 2.30 Uhr waren der Brand gelöscht und der Einsatz beendet. Der Schaden wird auf 300.000 Euro geschätzt.

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Ein kurioser Einsatz ereignete sich laut Feuerwehr im Nordend: Dort musste eine "leicht bekleidete" Frau mit der Drehleiter von einem Fensterbrett im zweiten Stock gerettet werden, da sich das Fenster hinter ihr offenbar nicht mehr öffnen ließ. Es habe sich bei ihr nicht um die Bewohnerin der Wohnung gehandelt, betonte die Feuerwehr. Insgesamt rückte sie seit dem Nachmittag zu 140 Einsätzen aus, in einem Fall auch wegen eines brennenden Weihnachtsbaums.

Straßenblockade mit Einkaufswagen

Rund 30 Brände gab es laut Polizei in der Nachbarstadt Offenbach. Dabei handelte es sich um kleinere Feuer. Verletzte gab es nicht, auch sonst blieb es dort in der Silvesternacht ruhig. In Dreieich (Offenbach) geriet ein Dachstuhl mutmaßlich durch eine Feuerwerksrakete in Brand.

In Obertshausen erstattete die Polizei Anzeige gegen etwa zehn unbekannte Personen, die mit Einkaufswagen eine Straße blockierten und eine Palette anzündeten. In Langen griff ein Mann bei einer Kontrolle eine Polizeistreife an.

Brennende Autos in Wiesbaden und dem Rheingau

In Wiesbaden zählte die Feuerwehr insgesamt 32 Einsätze. In sechs Fällen habe es in oder an Gebäuden gebrannt, unter anderem auf Dachterrassen und Balkonen. Alle Brände konnten jedoch rasch gelöscht werden.

In der Nacht brannten in Wiesbaden zudem laut Polizei drei Autos - in einem Fall gehen die Beamten von Brandstiftung aus. Es habe sich um eine "normale Silvesternacht" gehandelt, sagte ein Sprecher.

Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz

Bei einem Streit in der Innenstadt wurden ein 23-Jähriger und ein 21-Jähriger mit Glasflaschen am Kopf verletzt. Ein 20-Jähriger verschoss zudem Feuerwerkskörper mit einer Schreckschusswaffe und traf eine Glasscheibe, die zu Bruch ging. Dabei verletzte er sich an der Hand. Die Polizei ermittelt nun gegen ihn wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Mehrere Menschen hätten in der Nacht außerdem Verletzungen durch Feuerwerkskörper erlitten.

In der Landeshauptstadt war bereits am Samstagabend eine Passantin durch einen Feuerwerkskörper leicht verletzt worden. Die 37-Jährige aus dem Rhein-Lahn-Kreis ging zu Fuß über den Bahnhofsplatz, als vermutlich vom Dach eines Einkaufszentrums ein Feuerwerkskörper nach unten geworfen wurde. Die Frau wurde leicht am Fuß verletzt, musste aber nicht ärztlich behandelt werden.

Auch in Niedernhausen und Taunusstein (Rheingau-Taunus) brannten zwei Autos. Verletzt wurde bei den Feuern niemand. Ausgelöst wurden die Feuer vermutlich durch Feuerwerkskörper.

Dutzende kleine Brände und Verletzte in Südhessen

Das Polizeipräsidium Südhessen berichtete von 30 kleineren Bränden, meist standen demnach Mülltonnen in Flammen. Rund die Hälfte der Einsätze waren laut Feuerwehr in Darmstadt. Der Rettungsdienst sei außerdem fünfmal wegen "chirurgischer Verletzungen", "übermäßigem Alkoholgenuss" und eines "Knalltraumas" ausgerückt. In der Innenstadt begrüßten mehrere Tausend Menschen vorwiegend friedlich das neue Jahr.

Feuerwehrleute löschen ein brennendes Auto.

Zu einem Wohnmobil-Brand kam es in Dieburg (Darmstadt-Dieburg). Das geparkte Fahrzeug fing aus noch ungeklärter Ursache Feuer, die Flammen beschädigten die Fassade eines Hauses. Die Polizei geht von einem Schaden von mehreren zehntausend Euro aus.

In Erbach im Odenwald wurden zwei Menschen verletzt, weil offenbar Böller in einem Rolladen-Kasten zündeten, der in Brand geriet. Sie atmeten beim Löschversuch Rauchgas ein.

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